„Das HD2 setzt neue Maßstäbe dafür, was Sie von Ihrem Handy erwarten“, verspricht der Hersteller HTC. Beeindruckend ist der erste Blick auf die 10,9-cm-Bildschirmdiagonale in der Tat und auch HSPA, Wi-Fi und GPS-Funktion sprechen für eine gute Ausstattung. Eine HTC Sense 2.5 Benutzeroberfläche soll zudem für eine leichte und intuitive Bedienbarkeit des Windows Mobile 6.5 basierten Gerätes sorgen. Viel Lärm um nichts oder tatsächlich ein neues Highlight für die Smartphone-Sparte? Das verrät der Praxistest auf inside-digital.de.
Das HTC HD2 wird in einer schmalen rechteckigen Verpackung geliefert, auf der ein Fotoaufdruck des Smartphones zu sehen ist. Im Lieferumfang befinden sich ein 1230 mAh Li-Ion Akku, ein Stereo-Headset mit 3.5 Millimeter Klinken-Anschluss, Klip und Ohrstöpseln, ein USB-Datenkabel mit Netzteiladapter, eine 2 Gigabyte MicroSD-Speicherkarte, ein Lederetui und die Bedienungsanleitung. Eine CD mit PC-Synchronisationssoftware ist nicht im Lieferumfang vorhanden. ActiveSync oder das Windows Mobile-Gerätecenter können jedoch kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden – ein Link in der Bedienungsanleitung führt den Nutzer direkt zur entsprechenden Downloadseite.
Mit seinen Außenmaßen von 120.5 x 67.0 x 11.0 Millimetern und einem Gewicht von 157 Gramm ist das HD2 zwar kein kleines Leichtgewicht, wirkt jedoch dennoch trotz seiner beachtlichen Größe sehr schlank und wie aus einem Guss. Die Verarbeitung ist hervorragend, die Optik strahlt schlichtes Understatement aus. Auch bei festem Zugreifen knarzt und knackt nichts. Die Flächen über und unter der kühlen Metallabdeckung des Akkus sind matt gummiert, was zu einer angenehmen Haptik beiträgt. Abgerundete Ecken und Kanten lassen das HD2 während der Bedienung angenehm in der Hand liegen. Ebenfalls bei den Spaltmaßen wurde Wert auf gute Verarbeitung gelegt, so dass Staub kaum eine Chance hat, in das Gehäuseinnere vorzudringen. Die Kameralinse auf der Handyrückseite ist leicht erhaben und hat keine Abdeckung, was auf Dauer zu unschönen Kratzern durch den Transport in der Tasche führen könnte. Das USB-Datenkabel steckt sicher in dem dafür vorgesehenen Slot, lässt sich dabei jedoch leicht hin- und herwackeln. Sehr passgenau sitzt dagegen der Klinkenstecker des Headsets in seinem Steckplatz.
Unter dem Display befinden sich ovale Tasten zum Sprechen/Senden, Anwahl von Startseite und Menü, eine Zurück- sowie eine Beenden-/Ein-/Aus-Taste. Ihr Druckpunkt ist gleichmäßig und da sie voneinander abgesetzt sind lassen sie sich gut bedienen, auch ohne dabei hinzuschauen. Ist die Displaybeleuchtung aktiviert, werden auch die Tastensymbole von unten weiß beleuchtet. An der linken Außenseite befindet sich eine Wipptaste zur Lautstärkeregulierung. Ihre durchgehend glatte Oberfläche erschwert das gezielte Anwählen von Laut oder Leise etwas, wenn man das Telefon während eines Gespräches ans Ohr hält und dabei die Taste blind bedienen muss.
Da das HD2 über keine echte QWERTZ- oder alphanumerische Tastatur verfügt, erfolgt die Texteingabe über virtuelle Tastaturen auf dem Touchscreen. Zur Auswahl stehen eine vollständige QWERTZ-Tastatur, die in ihrem Aufbau der einer PC-Tastatur ähnelt, eine kompakte QWERTZ-Tastatur, die, ähnlich der Tastatur eines Blackberry Pearl, jeweils zwei Buchstaben auf einer Taste darstellt und ein alphanumerisches Tastenfeld. Zur Texteingabe im Hochformat eignen sich kompakte QWERTZ-Tastatur und alphanumerisches Tastenfeld am besten, da die Tasten der vollständigen QWERTZ-Tastatur hier sehr klein dargestellt und schwer mit dem Finger zu treffen sind. Wird das Handy im Querformat gehalten, fallen die einzelnen Tasten entsprechend größer aus, so dass sie auch für die Fingereingabe auf der vollständigen QWERTZ-Tastatur gut geeignet sind.
Die Sprachqualität des HD2 war im Test sowohl auf Handy- als auch auf Festnetzseite gut. Die Stimmen klangen unverzerrt und echt. Durch die seitlich am Telefon angebrachte Wipptaste ist die Gesprächslautstärke so laut regelbar, dass auch ein Gespräch in lauterer Umgebung, wie beispielsweise Bahnhof oder Flugplatz, noch gut möglich ist. Grund zur Klage bietet einzig die Freisprechfunktion. Zwar ist diese ausreichend laut um in unruhiger Umgebung (zum Beispiel im Auto) ein Gespräch führen zu können, jedoch kommen besonders hohe Stimmen aus dem Festnetz sehr schepperig über den Lautsprecher des Telefons. Mit vom Hersteller angegebenen Gesprächszeiten von bis zu 6,3 Stunden im GSM-Netz und einer Standbyzeit von bis zu 490 Stunden schlägt sich das HD2 für ein Smartphone recht ordentlich im Vergleich zu Modellen anderer Hersteller mit diesbezüglich teilweise deutlich niedrigeren Werten. Die Empfangsleistung des HD2 erwies sich im Test in D-Netzen als durchgehend sehr gut, in E+-Netzen als gut.
Für den SAR-Wert gibt HTC 0,63 W/kg an.
Aufgrund der spiegelnden Displayoberfläche lässt sich die Anzeige bei direkter Sonneneinstrahlung nur mühsam ablesen. Richtig brillieren kann der Monitor jedoch bei Lampenlicht oder Dunkelheit. Hier macht auch die ruckelfreie Betrachtung von Videos oder Diashows Freude. Ein Umgebungslichtsensor passt die Helligkeit der Displaywiedergabe automatisch den äußeren Lichtverhältnissen an. Alternativ können Helligkeit und Beleuchtungsdauer auch manuell eingestellt werden.
Da sich das Display nach einiger Zeit der Nichtbenutzung komplett ausschaltet ist es sehr praktisch, dass sich über dem Monitor eine im inaktiven Zustand unsichtbare LED befindet, die bei verpassten Anrufen und neuen SMS oder E-Mails grün blinkt. Außerdem informiert diese LED mit verschiedenen Farben über ein an das Handy angeschlossenes Netzteil, niedrigen Akkuladestand, Ladung des Akkus und vollgeladenen Akku. Berührungen von virtuellen Schaltflächen auf dem Display quittiert das Handy optional durch leichtes Vibrieren. Zum komfortablen Surfen im Internet oder die Eingabe von Nachrichten sorgt ein G-Sensor für das automatische Schwenken der Displayansicht vom Hoch- ins Querformat. Der Sensor reagierte im Test umgehend und ohne Verzögerung auf Drehung des Handys. Zur optimalen Einstellung lässt sich dieser kalibrieren.
Das Display reagiert sehr sensibel und genau auf Berührungen – Scrollen durch Listenmenüs und Anwahl von Menüpunkten werden somit auch für den Touchscreen-ungeübten Nutzer zum Kinderspiel. Dank leistungsstarkem 1 GHz Snapdragon Prozessor gibt es bei der Bedienung keine Ruckler oder Verzögerungen beim Öffnen von Programmen und Menüpunkten. Ebenso wie beim iPhone können durch Multitouch Bildschirminhalte im Browser mit zwei Fingern größer oder kleiner gezoomt werden, was im Test sehr gut funktionierte.
Ein Näherungssensor sollte eigentlich dafür sorgen, dass der Touchscreen des Telefons nicht mehr auf Berührung reagiert, sobald man es ans Ohr hält, so dass ein unfreiwilliges Anwählen von Menüpunkten während eines Telefonats verhindert wird. Im Test funktionierte dieser Sensor nicht immer ganz fehlerfrei – so wurden mit der Wange unabsichtlich Wähltasten betätigt, die zu störenden akkustischen Signalen und zu immer wiederkehrenden Gesprächsabbrüchen führte – hier besteht dringender Nachbesserungsbedarf seitens des Herstellers.
Ein nettes Gimmick hat sich HTC bei der automatischen Leiseschaltung des Klingeltons ausgedacht, wenn man das Telefon bei einem eingehenden Anruf hochhebt. Umgekehrt kann das HD2 optional so eingestellt werden, dass sich der Klingelton automatisch lauter schaltet, wenn das Handy in der Tasche getragen wird.
Das HTC HD2 verfügt über eine 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und Doppel-LED Blitzlicht. Als Sucher dient der Touchscreen das Handys. Auf diesem sind auch Icons zur Kamerabedienung zu finden. Da auf eine echte Kamerataste verzichtet wurde, wird der Auslöser über einen virtuellen Menübutton bedient. Bei optimalen Lichtbedingungen reagiert dieser, auch bei höchster Auflösungseinstellung, sehr schnell in unter einer Sekunde. Bei Dämmerlicht und eingestelltem Autofokus braucht er bis zu vier Sekunden um die Einstellungen zu justieren. Auch der Zoom wird mittels einer virtuellen Schiebeleiste über das Display bedient. Dem Nutzer stehen im Kameramodus folgende Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung:
- Weißabgleich
- Helligkeit
- ISO
- Selbstauslöser
- Auflösung (zwischen 640 x 384 und 2592 x 1552 Pixel)
- Breitbild
- Touch-Fokus
- Ansichtsdauer
- Qualität
- Aufnahmeformat
- Zeitstempel
- Beleuchtung beibehalten
- Auslöserton
- Bildeigenschaften (Kontrast, Sättigung, Schärfe)
- Effekt
- Belichtung
- Präfixtyp
- Zähler
- Flimmer-Anpassung
- Gitter
- Panorama
- Kontaktbild
Im Videomodus gibt es folgende Einstellungsmöglichkeiten:
- Weißabgleich
- Helligkeit
- Auflösung (zwischen 320 x 240 und 640 x 480 Pixel)
- Ansichtsdauer
- Aufnahmeformat
- Aufnahmebeschreibung
- Beleuchtung beibehalten
- Aufnahme mit Ton
- Auslöserton
- Bildeigenschaften
- Effekt
- Belichtung
- Präfixtyp
- Zähler
- Flimmer-Anpassung
- MMS-Video
Angesichts der Tatsache, dass es sich beim HD2 nicht um ein ausgesprochenes Fotohandy handelt, ist die Qualität der geknipsten Fotos sowohl bei optimalen Lichtbedingungen, als auch bei Dämmerlicht, insgesamt gut. Je dunkler die Umgebung ist, desto mehr ist jedoch ein leichter Rotstich auf den Bildern wahrnehmbar. Der Autofokus justiert zeitweise über die optimale Kontrasteinstellung hinweg, so das Bilder in diesem Fall etwas pixelig wirken. Sehr gut arbeitet das Doppel-LED Blitzlicht, das bei Videoaufnahmen den Vorteil einer ständigen Beleuchtung aufweist. Mittelgroße Räume werden damit gut ausgeleuchtet. Auch die Qualität der Videoaufnahmen ist, auf dem Handydisplay betrachtet, sehr gut. Erst bei der Betrachtung auf einem PC-Monitor schleichen sich leichte Ruckler und partielle Unschärfen ein.
HTC hat dem Windows Mobile 6.5 Betriebssystem beim HD2 eine HTC-Sense Benutzeroberfläche aufgesetzt, was dem Smartphone sehr gut zu Gesicht steht. Breite Bedienflächen in den Listenmenüs lösen die ansonsten so fummelig kleinen Textzeilen der herkömmlichen Windows Mobile–Oberfläche ab. Lediglich auf dritter oder vierter Menüebene stößt man doch ab und zu wieder auf die von Windows Mobile gewohnten kleinen Bedienelemente – hier wurde das fingerfreundliche Sense-Konzept nicht ganz konsequent durchgezogen. Nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch sehr bedienerfreundlich ist der Startbildschirm des HD2. Am oberen Bildschirmrand befindet sich die gewohnte Statusleiste mit Informationen wie beispielsweise Benachrichtigungen, Akkustand und Empfangsleistung, um nur einige zu nennen. Eine Wetteruhr mit animiertem Hintergrundbild informiert über Uhrzeit und Wetter des aktuellen Standortes. Darunter befinden sich Schaltflächen mit Datums- Wecker- und Kalenderanzeige.
Neun große Menübuttons mittig des Monitors sind mit Programmen, Kontakten oder Lesezeichen als Direktlinks belegbar. Am unteren Bildschirmrand sieht man eine Registerkartenleiste, die frei mit Programmen ausgestattet werden kann. Scrollt man durch diese hindurch, öffnet sich für das jeweils angewählte Programm eine große, optisch sehr ansprechend gestaltete Seite mit weiteren Programm-Einstellungsmöglichkeiten. Unter der Registerkartenleiste findet man virtuelle Tasten, die zur Telefonfunktion und weiteren Menü-Einstellungsoptionen führen. Trotz umfangreicher Ausstattung wirkt die Startseite aufgeräumt und übersichtlich. Die Startseitentaste unter dem Display bringt den Nutzer von jedem beliebigen Menüpunkt des Handys immer direkt auf die Startseite zurück. Durch die Menütaste gelangt man in das Hauptmenü des HD2. Hier findet man die üblichen beschrifteten Menü-Icons mit den wichtigsten Telefon-Funktionen, Einstellungsmöglichkeiten und Programmen – mal nicht wie üblich in Rasterform, sondern schräg zueinander angeordnet. Unter den Icons verbergen sich weitere Icon-Menüs und Listenmenüs. Hier zeigt sich Windows Mobile gewohnt komplex und teilweise durch weitverzweigte Untermenüs unübersichtlich.
Die HTC Sense Oberfläche sorgt hierbei wenigstens in den höheren Menüstrukturen für Ordnung – wer tiefer gräbt muss länger suchen und stößt auf optisch herkömmliche Windows Mobile Untermenüs. Etwas verwirrend ist die unterschiedliche Belegung der virtuellen Softkeys während der Navigation durch Einstellungsmenüs und Programme. So ist der linke (virtuelle) Softkey häufig mit der Zurück-Funktion belegt, während in einigen Fällen auf diese Funktion gänzlich verzichtet wird (beziehungsweise der Softkey anderweitig belegt ist), und ein Programm nur über die „Fenster-Schließen“-Schaltfläche beendet werden kann. Auch die echte Zurück-Taste führt nicht immer zum vorher geöffneten Menü, sondern häufig direkt zum Startbildschirm.
SMS und MMS werden auf dem HTC HD2 wahlweise per Handschrifterkennung oder über eine der bereits zuvor beschriebenen virtuellen Tastaturen eingegeben. Vorausschauendes XT9 soll hierbei die Eingabe erleichtern. Alternativ ist auch die klassische ABC-Eingabemethode möglich. Einer Nachricht können Bilder, Videos, Audiodateien, Kontakte, Termine oder vorformulierte Kurztexte hinzugefügt werden. Ist ein für den Anhang ausgewähltes Foto zu groß für eine MMS kann das Schreibprogramm die Bildgröße automatisch ändern. Ebenso automatisch funktioniert die Konfiguration einer Nachricht in SMS oder MMS, je nach hinzugefügten Daten. Nachrichten können an beliebig viele Kontakte oder Gruppen versendet werden.
Um E-Mails zu verfassen oder zu empfangen, muss zunächst ein E-Mail-Konto eingerichtet werden. Das HD2 unterstützt sowohl POP3- als auch IMAP-Konten. Die Einrichtung erfolgt sehr simpel in wenigen Schritten über einen Einrichtungsassistenten – die umständliche manuelle Eingabe von Providerdaten ist in der Regel nicht nötig. Soll über einen Exchange Server auf E-Mails, Kontakte, Kalender und Aufgaben zugegriffen werden, ist die Einrichtung eines Outlook-Kontos auf dem Handy nötig. Zwar können auf dem HD2 mehrere E-Mail-Konten, jedoch nur ein Outlook-Konto angelegt werden. Zum automatischen Empfang von E-Mails bietet das Smartphone die Möglichkeit Empfangs-Intervalle in acht Schritten zwischen fünf Minuten und einmal täglich einzustellen. Bei Roamingbetrieb ist ein automatisches Senden und Empfangen möglich. Über Direct Push, Fetch Mail, E-Mail-Kennzeichen und Fern-E-Mail können zudem Firmen-E-Mails verwaltet werden.
Via Bluetooth kann das HD2 zum Austausch von Daten mit dem PC verbunden werden. Im Test benötigte der Austausch eines 675 Kilobyte großen Fotos 9 Sekunden, um vom Handy auf den PC zu gelangen. Außerdem ist die Bluetooth-Kopplung zwischen Handy und Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Bluetooth-Headset möglich. Bei eingelegter MicroSD-Speicherkarte wird das Handy vom PC beim Anschließen eines USB-Datenkabels als USB-Massenspeicher erkannt, was einen direkten und schnellen Austausch von Dateien ermöglicht. Wahlweise über USB oder Bluetooth können Handydaten mit PC-Daten synchronisiert werden. Dieses ist über Active-Sync (für Windows XP) oder das Windows Mobile-Gerätecenter (für Windows Vista) möglich. Active Sync erlaubt eine Synchronisierung von Kontakten, Kalender, E-Mail, Aufgaben und Favoriten zwischen Handy und PC bei installiertem Microsoft Outlook. Das Windows Mobile-Gerätecenter ermöglicht zusätzlich den Austausch von Dateien, Media-Dateien und Notizen. Mit Microsoft My Phone können Daten zwischen dem Telefon und einer von Microsoft bereitgestellten, durch ein Kennwort geschützten Website, synchronisiert werden. Voraussetzung dafür ist die Einrichtung eines My Phone-Kontos und die vorherige Einrichtung von My Phone auf dem Handy – ein Menübutton im Hauptmenü führt den Nutzer direkt in die Einrichtungs-Optionen. Der 200 Megabyte große flexible Speicher des Telefons kann mit einer bis zu 32 Gigabyte großen MicroSD-Speicherkarte aufgerüstet werden. Das GPS-Modul des HD2 berechnete im Test den Standort des Handys in Sekundenschnelle und sehr treffsicher.
Auf dem HD2 kann man wahlweise über einen Opera Mobile Browser oder den Internet Explorer im Internet surfen. Welchen von beiden man bevorzugt ist Geschmackssache, in die HD2-Oberfläche standardmäßig eingebunden ist jedoch der Opera Browser. Im Test reagierte der Internet Explorer nicht auf die Multitouch-Eingabe, während diese Zoomfunktion mit dem Opera Browser reibungslos klappte. Der Opera Browser ermöglicht das Surfen in Ganzseitenansicht. Ein kleiner und angenehm unauffälliger Button in der unteren rechten Bildecke dient dem Öffnen von Adressleiste und Internetoptionen. Scrollen im Opera Browser klappt ruckelfrei, ebenso wie das Zoomen per Multitouch oder Doppelklick auf das Display. Optionen wie Privatsphäre, die Anzeige von Bildern, Öffnen mehrerer Tabs und Anzeige von Java-Scripten werden unterstützt. Bei WLAN-Verbindung benötigte der Browser im Test nur rasante 17 Sekunden um die inside-digital.de Webseite in klassischer Ansicht anzuzeigen. Das HTC HD2 ist werkseitig mit einigen Programmen zur Teilnahme an sozialen Netzwerken ausgestattet. So kann über HTC Peep fröhlich drauflos „getwittert“ werden – auch Facebook und ein Direktlink zum Videoportal YouTube fehlen nicht.
Auf dem Smartphone ist QuickGPS vorhanden, um die Ermittlung der GPS-Position zu beschleunigen. Hierzu kann der Nutzer mittels QuickGPS aus dem Internet die aktuelle Satelliten Postion und Timing Informationen herunterladen. Heruntergeladene Dateien sind jeweils einige Tage gültig und müssen dann durch erneuten Download aktualisiert werden. Die Navigationssoftware CoPilot Live 8 ist in einer zeitlich limitierten Testversion auf dem HD2 vorinstalliert. Wer die Software über die Testzeit hinaus benutzen möchte, muss eine kostenpflichtige Lizenz erwerben. Alternativ steht Google Maps auf dem Smartphone bereit. Dieses bietet zwar keine Weganweisung per Sprachsynthese, unterstützt aber die Berechnung von Routen und das Auffinden von interessanten Orten und Adressen. Schon bei der Bestimmung des eigenen Standortes über Google Maps wird klar, dass das GPS-Modul des Handys sehr schnell und verzögerungsfrei arbeitet – direkt nach dem Start der Anwendung wurde im Test der eigene Standort treffsicher angezeigt. Um Reiseerinnerungen festzuhalten hat der Hersteller HTC Footprints auf dem HD2 installiert. Hiermit können Fotos von besuchten Orten aufgenommen, mit Anmerkungen und GPS-Ortsdaten versehen und später in Google Maps auf Karten angezeigt werden. Zudem verfügt das HD2 über einen digitalen Kompass zur Richtungsbestimmung.
Der erste Eindruck täuscht nicht. Das HTC HD2 ist nicht nur hochwertig gebaut und gut anzuschauen, sondern weiß auch durch innere Werte und gute Hardware zu überzeugen. Ein hervorragend reagierendes kapazitives Touch-Display sorgt für Spaß bei der Bedienung, der durch eine brillante Display-Wiedergabe noch verstärkt wird. Die Vielfalt an Office-Funktionen und vorinstallierten Programmen des Smartphones sind kaum zu toppen. Durch die HTC Sense-Benutzeroberfläche wird die Bedienbarkeit des Windows Mobile 6.5 basierten Gerätes erheblich erleichtert – einziger Wermutstropfen ist, dass diese nicht konsequent bis in die untersten Menüebenen durchgezogen wurde. Insgesamt ist das HTC HD2 ein ausgereiftes Smartphone, das nicht nur Multimedia-Freaks, sondern auch den Business-Nutzer mehr als zufriedenstellen dürfte.
Pro
- ausgereiftes kapazitives Touch-Display
- sehr schnelle Reaktionsfähigkeit des Handys dank 1-Gigaherz Prozessor
- erstklassige Hardware
- Multitouchfunktion
- sehr gute Verarbeitung
- viele Office-Funktionen und Programme
- vereinfachte Bedienung durch HTC-Sense
Kontra
- HTC Sense nicht konsequent durch alle Menüebenen durchgezogen
- fehlerhaft arbeitender Näherungssensor beim Testmodell
- externer Handylautsprecher könnte besser sein
- keine Sprachwahl und Sprachsteuerung