Strom sparen und Umwelt schonen: TV nachhaltiger nutzen

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Kein TV-Gerät läuft ohne Strom – das gilt nicht nur für den aktiven Betrieb, sondern auch für Standby-Modi der Geräte. Wie sich mit der richtigen TV-Nutzung im Jahr Strom sparen lässt, verraten wir dir in diesem Artikel.
TV eingeschaltet im Wohnzimmer
TV eingeschaltet im WohnzimmerBildquelle:

TV-Geräte können ohne Strom nicht funktionieren, das heißt jedoch keineswegs, dass man bei ihrer Nutzung keinen Strom einsparen kann. Insbesondere angesichts der steigenden Energiepreise lohnt sich ein genauer Blick auf das Sparpotenzial. Damit du am Jahresende keine böse Überraschung mit der nächsten Abrechnung erlebst und wie du nebenbei deinen Beitrag zum Umweltschutz leisten kannst, wollen wir hier genauer beleuchten.

Stromverbrauch eines Fernsehers

Insbesondere bei einer geplanten Neuanschaffung sollte man sich vor Augen führen, wie viel Strom das Wunschmodell benötigt. Im Durchschnitt verbrauchen zeitgemäße Modelle zwischen 100 und 150 Watt. Für eine Stunde Fernsehen heißt das, dass bei einem kWh Preis von 30 Cent eine Stunde Fernsehen zwischen 2 und 3 Cent kosten kann. Geht man nun davon aus, dass im Durchschnitt die tägliche Fernsehdauer bei etwa 4 Stunden liegt, bedeutet das Kosten von etwa 30 Euro bis 50 Euro pro Jahr. Im Verhältnis zu anderen Geräten im Haushalt wie etwa einem Computer sind Fernseher damit weniger kostenintensiv. Das heißt jedoch nicht, dass es hier keinerlei Einsparpotential mehr gibt.

Vornehmlich, wenn man von den befürchteten Preisentwicklungen für Strompreise im Jahr 2023 ausgeht. Man rechnet mit mehr als 60 Prozent teuren Strompreisen, sodass ab kommenden Jahr die Kilowattstunde auf 50 Cent im Preis steigen dürfte. Für die Fernsehkosten im Jahr kommen dadurch schnell Kosten von 48 Euro bis 80 Euro zusammen. Beachtet man die nachfolgenden Punkte, lässt sich in jedem Haushalt trotz aktivem TV noch Strom und damit eine Menge Geld sparen. 

Displaygröße macht den Unterschied

Je größer das Display eines Fernsehers ausfällt, desto größer fällt der damit verbundene Stromverbrauch aus. Das trifft sowohl auf OLED-Panel mit selbstleuchtenden Dioden als auch auf LED/LCD-Fernseher zu. Wer einen Fernseher nachhaltiger nutzen möchte, kann also auf das XXL-Gerät verzichten oder sich bei zwei Größen, zwischen denen man vielleicht schwankt, für das kleinere Modelle entscheiden. Wer einen Fernseher weniger für Kinofilme und mehr als Nachrichtenkanal nutzt, profitiert am meisten von einer kleinen Displaygröße.

Das heißt jedoch nicht, dass der Energieverbrauch und die Displaygröße dabei ähnlich stark ansteigen. Zum Vergleich: der LG CX OLED hat bei einer Größe von 48 Zoll einen Stromverbrauch von zirka 150 kWh jährlich, während bei einer Größe von 77 Zoll nicht etwa 240 Watt anfallen, sondern etwa 324 kWh. Das ist also mehr als doppelt so viel, wie der 48-Zoll-Fernseher verbraucht, obwohl sich die Displaygröße dabei nicht einmal verdoppelt hat. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte daher die Verbrauchswerte der unterschiedlichen Zollgrößen genau gegenüberstellen.

Strom sparen – Weg mit dem Stand-by-Modus?

Wer zusätzlich Strom sparen möchte, sollte entweder den Stand-by-Modus in den Einstellungen seines Fernsehers deaktivieren oder eine Steckerleiste mit Schalter verwenden. Diese lässt sich bequem über Nacht ausschalten und verhindert so, dass der Fernseher weiteren Strom zieht. Die heutigen Modelle sind wesentlich stromsparender in ihren Stand-by-Modi als ihre Vorgänger, dennoch fallen hier jährliche Kosten an, die sich vermeiden lassen. Abhängig vom Modelltyp des Fernsehers ist ein jährlicher Stand-by-Verbrauch von 7,3 kWh bis 43,8 kWh möglich. Umgerechnet sind das also rund 2 bis 13 Euro jährlich. Ältere Geräte, die nicht aus neueren Produktreihen stammen, verursachen durch ihren Stand-by-Modus allein schon Kosten von zirka 20 Euro jährlich. Das trifft vor allem auf Plasmabildschirme zu, die glücklicherweise in neuen Modellen nicht mehr verbaut werden.

Eine Ausnahme gilt es jedoch bei dieser Regel zu beachten. OLED-Panels benötigen den Stand-by-Modus für ihre Bildschirmpflege, um dem Burn-In-Effekt entgegenzuwirken und Nachbilder zu beseitigen. Besitzer von OLED-TVs sollten daher darauf achten, dass die Geräte die Möglichkeit erhalten, eine solche Reinigung im Stand-by-Modus nach dem Fernsehen vorzunehmen. So wird sichergestellt, dass der neue Fernseher auch längerfristig die notwendige Leistung bringt – und ist im Zweifelsfall daher die falsche Anlaufstelle, um Geld zu sparen.

Fernseher mit niedrigem Verbrauch kaufen

Tatsächlich ist die Stelle, an der sich am meisten Geld und Stromverbrauch einsparen lässt, die Wahl des passenden Geräts. Nicht nur die Bildschirmgröße spielt wie oben erläutert hier eine entscheidende Rolle, sondern auch die Energiebilanz des Modells. Ein Blick auf den Energieausweis des Wunschmodells sowie Herstellerangaben verraten schnell, mit welchem Stromverbrauch bei dem favorisierten Gerät gerechnet werden muss. Mittlerweile haben Hersteller den Wunsch nach weniger Energieverbrauch erkannt und investieren daher immer mehr in Technologien, die bei geringerem Stromverbrauch mehr Leistung bringen. So verwundert es nicht, dass mittlerweile auch 4K-Fernseher mit einem Stromverbrauch von rund 70 Watt erhältlich sind.

Dabei sollte man sich jedoch nicht von den aktuellen Energielabeln abschrecken lassen. Da sich EU-Richtlinien für dieses Label verschärft haben, stehen Geräte, die vorher bessere Bewertungen erhalten haben, nun schlechter dar. In diesem Fall lohnt sich daher ein Blick auf den konkreten Stromverbrauch. Umgekehrt gilt natürlich, dass Geräte, die in der neuen Skala von A bis G ebenso eine gute Bewertung erhalten, einen entsprechend energiesparsamen Verbrauch aufweisen.

Strom sparen durch bewusstes Fernsehen

Wer kennt das nicht? Der Fernseher läuft im Hintergrund und man hat sich selbst längst einer anderen Tätigkeit zugewandt und bekommt das eigentliche Geschehen nicht einmal mehr mit. Da drängt sich berechtigterweise die Frage auf, ob der TV in diesem Moment noch zwingend laufen muss. Wer sich selbst häufiger dabei erwischt, das Fernsehen mehr als Hintergrundkulisse zu betrachten, ohne das Geschehen am Bildschirm aktiv zu verfolgen, sollte über eine Ausschaltung des Geräts nachdenken. Das freut nicht nur die Umwelt, sondern auch den eigenen Geldbeutel. Da im Betrieb viel größere Leistungen von Fernsehern erbracht werden als in heutigen Stand-by-Modi. Geht man davon aus, dass diese Nutzungsart etwa zwei bis sechs Stunden in der Woche ausmacht, zeigt sich großes Einsparpotenzial. Allein dadurch könnte man bis zu 20 Prozent seiner jährlichen Fernsehkosten einsparen. Dieser Effekt wäre dabei deutlich kostengünstiger als das Ausschalten von heutigen Stand-by-Modi.

Einschlafen vor dem Fernseher vermeiden

Ein Fernseher sollte auch nicht laufen, während man selbst davor schläft. Sicherlich ist es jedem von uns schon passiert, dass man nach einem harten Tag ungeplant auf dem Sofa weggenickt ist. Doch auch in diesem Moment läuft der Fernseher wartet und verbraucht somit weiteren Strom. Da man ihn nicht bewusst abschalten kann, kommt es schnell dazu, dass das Gerät ungewollt und ungeplant mehrere Stunden läuft.

Wer weiß, dass er zum Einschlafen vor dem Fernseher neigt, kann sich Abhilfe schaffen, indem er eine Ausschaltzeit in den Fernseher einprogrammiert. Die meisten Einstellungen ermöglichen, das Gerät nach einer gewissen Zeitspanne ohne Eingabe in den Stand-by-Modus schalten zu lassen. So verbraucht das Gerät zumindest weniger Strom als im aktiven Betrieb, während man selbst ohnehin nicht davon profitieren kann. Sollte man nicht einschlafen, lassen sich die Modi durch die schlichte Betätigung einer Taste wie etwa der Lautstärkeregler deaktivieren.

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