“In Zukunft könnten unsere Handys teurer werden”, sagt der Xiaomi-Chef Lei Jun in einer Frage-Antwort-Runde, die vom Technik-Magazin “Technode” aufgenommen wurde. “Nicht viel, aber etwas teurer.” Der Xiaomi-Chef will damit den Ruf des Unternehmens verbessern und weg vom Billig-Image.
Das Xiaomi Mi 9, dass der chinesische Hersteller vor Kurzem präsentiert hat, kostet rund 450 Euro. Zugleich ist es aber ähnlich gut ausgestattet wie Konkurrenz-Produkte von Samsung oder Huawei. Xiaomi befürchtet, dass Käufer einen günstigen Preis nicht mit High-End verbinden. Zudem bleibt Xiaomi am Ende wohl nicht genügend Geld übrig, um sich weiterzuentwickeln. “Wir möchten mehr investieren und bessere Produkte herstellen”, sagt Jun. Das funktioniert aber nur, wenn der Ertrag stimmt.
Die Strategie: Marke aufbauen, Preise erhöhen
Das dürfe aber nur die halbe Wahrheit sein. Denn Xiaomi ist nicht das erste Unternehmen, dass zu Beginn die eigene Marke mit günstigen und gut ausgestatteten Smartphones bekannt machen will, um später die Preise anzuziehen. Auch Huawei hat ähnlich begonnen. 2013 verlangten die Chinesen rund 500 Euro für das Huawei Ascend Mate – einst das Aushängeschild im Smartphone-Sektor des Unternehmens. Das Mate 20 Pro, das im Oktober vergangenen Jahres in den Handel kam, kostete zum Marktstart mit rund 1.000 Euro bereits das Doppelte. Diese Strategie machte Huawei zu einem der weltweit führenden Smartphone-Hersteller.
Es ist aber nicht nur Huawei als Beispiel zu nennen. Ob Samsung, LG oder Apple: Die Preise für Flaggschiff-Modelle sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Mit faltbaren Smartphones, die die Zukunft des Handys darstellen könnten, werden die Preise in ganz neue Sphären steigen. Das Mate X etwa, das Huawei Mitte 2019 in den Handel bringen will, wird 2.300 Euro kosten.