USA kippt Verbrennerverbot: Was das für Autos, die Umwelt und dich bedeutet

3 Min. Lesezeit Teilen/Speichern
Die US-Regierung will die CO₂-Grenzwerte für Autos abschaffen. Damit ist auch das faktische Verbot von Verbrennungsmotoren passé. Was steckt hinter der Entscheidung? Und was bedeutet sie für Autofahrer, die Umwelt und den weltweiten Automarkt?
USA kippt Verbrennerverbot: Was das für Autos, Umwelt und dich bedeutet

USA kippt Verbrennerverbot: Was das für Autos, Umwelt und dich bedeutet

Die US-Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) unter Lee Zeldin plant, die sogenannte Endangerment Finding Regelung von 2009 zu kippen. Diese Regel stellte bisher fest, dass Treibhausgase wie CO₂ eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Sie bildete die Grundlage für Verbrauchs- und Emissionsvorgaben in der Autoindustrie.

Mit der Abschaffung würde auch die Basis für die strengeren CO₂-Grenzwerte ab 2027 entfallen. Zeldin nennt die Pläne die größte Deregulierung in der Geschichte der USA. Seiner Ansicht nach hätten frühere Regelungen Familien und Unternehmen finanziell überfordert, mit versteckten Kosten von mehr als einer Billion Dollar.

Kommen V8-Motoren zurück nach Amerika?

Durch die geplante Änderung entfällt das faktische Verbot für Verbrennungsmotoren. Leistungsstarke V6- und V8-Aggregate dürfen wieder gebaut werden.

Der Tuning- und Teileverband SEMA bejubelt den Schritt. Kunden hätten wieder die freie Wahl zwischen verschiedenen Antriebsformen. Viele Fans klassischer US-Motoren sehen in der Rückkehr des V8 ein Symbol der amerikanischen Autokultur.

Große Autohersteller wie Ford, Toyota oder Volkswagen äußern sich dagegen deutlich vorsichtiger. Zwar halten sie weiterhin an Klimazielen fest, wollen aber flexibler auf den Markt reagieren. Hybridfahrzeuge könnten dabei eine größere Rolle spielen, da sie für viele Hersteller wirtschaftlich realistischer sind als reine Elektroautos.

Mehr Verbrenner in den USA und niedrigere Preise?

Die Aufhebung der Grenzwerte schafft neue Möglichkeiten für klassische Antriebe. Da E-Auto-Komponenten oft teurer sind, könnten günstige und leistungsstarke Verbrenner für viele Kunden wieder attraktiver werden. Für Verbraucher in den USA würde das mehr Auswahl und niedrigere Preise bedeuten.

Auch international dürfte der Schritt nicht folgenlos bleiben. Andere Länder könnten sich an der neuen US-Politik orientieren und eigene Klimaziele abschwächen. Gleichzeitig könnten Exporte amerikanischer Autos schwieriger werden, da Länder wie China weiter an strengen Emissionsvorgaben festhalten. Fahrzeuge aus den USA müssten für diese Märkte aufwendig umgerüstet werden oder wären dort möglicherweise gar nicht mehr zulässig.

Für die Umwelt bedeutet der Rückschritt mehr CO₂-Ausstoß, schlechtere Luftqualität und eine geringere Chance, globale Klimaziele zu erreichen.

Kritik von Umweltschützern und rechtliche Zweifel

Umweltorganisationen kritisieren die Entscheidung scharf. Sie warnen davor, dass sie ein fatales Signal an andere Länder senden könnte und den bisherigen Fortschritt beim Klimaschutz gefährde.

Auch rechtlich ist der Schritt umstritten. Der Oberste Gerichtshof der USA hatte bereits entschieden, dass Treibhausgase als regulierbare Schadstoffe gelten. Ob die EPA das einfach rückgängig machen darf, ist fraglich. Mehrere Umweltverbände haben Klagen angekündigt, ein längerer Rechtsstreit scheint wahrscheinlich.

Fazit: Rückschritt mit Signalwirkung – auch für Deutschland?

Mit der geplanten Abschaffung der CO₂-Regulierung schlägt die US-Regierung unter Trump einen klimapolitischen Kurs ein, der weltweit Wellen schlagen könnte. Während Teile der Autoindustrie auf neue Freiheiten setzen, wächst die Unsicherheit bei Herstellern, Verbrauchern und Klimaschützern. Auch Deutschland könnte indirekt betroffen sein, etwa durch sinkenden Innovationsdruck bei US-Konkurrenten oder eine mögliche Signalwirkung auf internationale Klimapolitik. Ob diese Kehrtwende Bestand hat, entscheiden Gerichte und die nächsten Wahlen.

Keine Kommentare

[-AMP Version-]