Das neue Twitter: Editieren-Button kommt, jedoch völlig anders als erwartet

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Sollte ein Twitter-Nutzer sich vertippt oder seine Meinung verändert haben, gab es bisher nur Eines, was dieser tun konnte: seinen Tweet löschen. Nun hat Twitter angekündigt, die lang erwartete Editieren-Funktion Wirklichkeit werden zu lassen. Doch die Umsetzung wirft Fragen auf.
Twitter Symbol

Twitter auf einem iPhone

Es begann als ein Scherz: Am 1. April schrieb Twitter, das Unternehmen arbeite an einem Editieren-Button. Kurze Zeit später bestätigten die Verantwortlichen jedoch, dass das soziale Netzwerk tatsächlich an einer solchen Funktion herumwerkelt. Doch die konkrete Umsetzung scheint anders zu werden, als es sich die Nutzer vorgestellt haben. Und zwar in gleich mehrfacher Hinsicht.

Twitters Editieren-Button bearbeitet nichts

Wie Twitter verkündete, wird eine Redigier- respektive Korrekturfunktion zumindest während der ersten Testphase nur den Nutzern des kostenpflichtigen Monatsabonnements Twitter Blue zugänglich gemacht. Der Abo-Dienst bietet Zugang zu Premium-Funktionen, ist aktuell jedoch nur in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland verfügbar. Deutsche Anwender müssen sich daher zwangsläufig in Geduld üben. Und selbst im Anschluss an die unfreiwillige Wartezeit könnte der neue Editieren-Button für Enttäuschung sorgen.

Denn laut den Erkenntnissen der App-Forscherin Jane Manchun Wong lassen sich die Tweets nicht im klassischen Sinne bearbeiten. Stattdessen publiziert die Kurznachrichtenplattform eine überarbeitete Version mit einer neuen ID. Der originale Tweet wird somit nicht „überschrieben“, sondern verbleibt ebenfalls in seiner ursprünglichen Form auf den Servern von Twitter. Unklar ist, ob auch „normale“ Nutzer die ältere Version werden aufrufen können. Und auch das Schicksal von auf Websites eingebetteten Tweets bleibt ungewiss. Da eine neue ID vergeben wird, kann es gut sein, dass diese ebenfalls unangetastet bleiben.

Dieses Element von Twitter kann auf dieser reduzierten Version der Webseite nicht dargestellt werden.

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Unterm Strich scheinen die Ängste diverser Nutzer der Kurznachrichtenplattform, die eine Verkomplizierung der Beweisführung befürchten, unbegründet zu sein. Andererseits stellt sich die Frage, welchen Mehrwert das Redigier-Feature in diesem Fall bietet. Beantwortet wird diese allerdings wohl erst, nachdem Twitter die Funktion offiziell einführt.

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