Ford stellt E-Auto ein: Großer Strategieschwenk ist offiziell

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Der US-Autobauer Ford hat eine weitreichende Neuausrichtung seiner Produktstrategie angekündigt und stellt die Produktion des vollelektrischen Pick-ups F-150 Lightning als reines Elektrofahrzeug ein. Stattdessen rücken wieder mehr Verbrenner und Hybrid-Pkw in den Fokus.
Ford F150 Lightning in der Frontansicht.

Bei Ford wandern teure E-Autos aufs Abstellgleis.

Hintergrund ist eine anhaltend schwache Nachfrage nach großen Elektro-Modellen. Aber auch hohe Kosten und ein sich änderndes politisches Umfeld in den USA spielen bei dem Strategiewechsel eine entscheidende Rolle. Ford plant stattdessen, verstärkt auf Verbrennungs- und Hybridfahrzeuge zu setzen. Außerdem will der Hersteller künftig kleinere, günstigere elektrische Modelle anbieten, die ab 2027 auf den Markt kommen sollen. Erst vor wenigen Tagen hatte es hierzu die Ankündigung einer Zusammenarbeit mit Renault gegeben. Gleichzeitig nimmt der Konzern eine Abschreibung von 19,5 Milliarden US-Dollar im Elektroautogeschäft vor.

Ford zieht einen E-Lightning-Schlussstrich

Die Entscheidung trifft insbesondere das elektrische Flaggschiff F-150 Lightning, dessen Produktion nach dem Start im Jahr 2022 nun eingestellt wird, da sich der wirtschaftliche Nutzen nicht realisieren lasse. Schon seit vielen Monaten gibt es um den vollelektrischen Pickup-Truck überwiegend schlechte Nachrichten. Ford will künftige Versionen dieses Trucks als Plug-in-Hybrid mit Range Extender entwickeln, bei dem ein Verbrennungsmotor als Generator zur Reichweitenverlängerung dient. Auch andere größere Elektroprojekte, darunter ein geplanter Truck (Codename: „T3“) und elektrische Nutzfahrzeuge, wurden gestrichen.

Ford begründet den Strategiewechsel mit sich wandelnden Marktbedingungen. Die Nachfrage nach teuren großen Elektrofahrzeugen sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zudem seien staatliche Förderprogramme in den USA reduziert worden, was zu einem Rückgang der E-Auto-Verkäufe geführt habe. Die Abschreibung betrifft neben eingestellten Modellen auch Investitionen in Batterie-Joint-Ventures und projektbezogene Aufwendungen. Andrew Frick, bei Ford gleichermaßen für das Geschäft mit Verbrennern und E-Autos zuständig, sagt: „Anstatt weitere Milliarden für große E-Autos auszugeben, für die es keinen Weg zur Profitabilität mehr gibt, investieren wir dieses Geld in Bereiche mit höheren Renditen.“

Mehr Fokus auf Verbrenner und Hybrid-Fahrzeuge

Trotz der Rückschläge im Elektrobereich zeigt sich Ford zuversichtlich für seine Kernsegmente. Die Erlöse aus konventionellen Trucks, SUVs und Hybridmodellen sollen das Ergebnis stabilisieren und künftig für Wachstum sorgen. Langfristig strebt der Konzern an, den Anteil von Elektro-, Hybrid- und Extended-Range-Fahrzeugen auf etwa 50 Prozent des globalen Absatzes zu steigern. Um einerseits die Effizienz, aber auch die Profitabilität zu verbessern.

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