Sind Gratis-Retouren bald Geschichte? Erste Shops führen Gebühren ein

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Die bestellten Kopfhörer sind nicht so bequem wie erhofft oder klingen nicht wie erwartet? Dann schickt man sie eben wieder zurück zum Händler. Retouren sind ein fester Bestandteil beim Onlineshopping geworden. Doch dies könnte sich schon bald ändern.
zwei Pakete von Amazon mit Retoure-Aufkleber

Sind Gratis-Retouren bald Geschichte? Erste Shops führen Gebühren ein

Diese Vermutung äußert der Bundesverband für E-Commerce und Versandhandel (BEVH). Insbesondere im Mode-Bereich könnten kostenlose Retouren bald Geschichte sein. So sagt ein Sprecher des BEVH gegenüber der Süddeutschen Zeitung: „Wir erwarten ein Ende der kostenlosen Retoure, die bisher gang und gäbe ist und die von Kunden auch erwartet wird“.

Als Hauptgrund für den Umschwung nennt der Branchenverband gestiegene Kosten in der Logistik. Diese sind durch angespannte Warenketten während der Pandemie deutlich gestiegen. Auch die hohen Spritpreise seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben für weitere Preissteigerungen gesorgt.

Die Hälfte aller Bestellungen wird zurückgeschickt

Im Fashion-Bereich werden bis zu 55 Prozent aller bestellten Artikel wieder zurückgeschickt, haben Forscher der Universität Bamberg herausgefunden. Bei Consumer Electronics Produkten sind es immerhin 18 Prozent. In einzelnen Produktbereichen liegt die Retourenquote noch deutlich höher. So landen über 70 Prozent aller bestellten Schuhe wieder beim Händler.

Diese Kosten kommen auf dich zu

Jede Retoure sorgt dabei für einen CO₂-Ausstoß von im Schnitt 500 Gramm. Dabei ist die hohe Anzahl der Retouren nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern belastet auch die Händler finanziell.

Als einer der ersten Händler hat Uniqlo bereits im vergangenen Jahr eine Gebühr von 2,95 Euro eingeführt. Seit wenigen Tagen verlangt auch die Modekette Zara für Retouren eine Gebühr von 1,95 Euro von ihren Kunden. Und auch andere Shops wie beispielsweise Hollister oder Colloseum verlangen Kosten von bis zu 5 Euro für ihre Retouren. Hier hast du jedoch die Wahl, die Artikel kostenfrei in einer Filiale zurückzugeben.

Manche Händler behalten kostenlose Retoure bei

Andere Händler hingegen versprechen erst einmal keine kostenpflichtigen Retouren für ihre Kunden einzuführen. Dazu zählen etwa die drei großen Onlinehändler Amazon, Otto und Zalando. Doch auch bei kostenlosen Rücksendungen zahlt am Ende der Kunde. So kalkulieren die Händler die Kosten für die Retouren bereits in die Verkaufspreise mit ein.

Ein wenig anders sieht es im Bereich der Consumer Electrocics aus. Abgesehen von Deals und Angeboten sind die Preise hier oftmals bei den meisten Händlern identisch und der Käufer kann sich für den Shop mit den günstigsten Liefer- oder Retourenbedingungen entscheiden.

8 Kommentare

  1. Frei
    Der Versandhandel hat diese Verhaltensweise selbst herangezüchtet! Ein Beispiel aus Zalando Werbung: „Schrei vor Glück, oder sende zurück“. Viele Produkte, besonders in unteren Preissegment, lassen sich gar nicht als A- oder B-Ware verwerten! Oft ist die Wiederaufarbeitung teurer als entsorgen! Die verursachen aber Kosten für u.a. Versand hin + rück + Verpackung + Abwicklung. Manchmal sogar auch Kosten für Entsorgung, die oft günstiger wäre als diese zu verwerten. Dann regen sich aber grüne und rote Socken auf, weil Neuware vernichtet wird. Und wenn die Firmen diese Wahl verschenken, dann will der gierige Staat auch dafür Steuern! Also nicht nur null Gewinn, sondern negative Verluste. Würde die Anzahl der Rücksendungen drastisch senken, könnten die Produkte nur die Hälfte Kosten, was aber die Versandhändler nicht tun werden. Die sacken den Mehr- Gewinn wahrscheinlich selbst ein. Oft darf die B Ware nicht mal in Deutschland verwertet oder verschenkt werden, weil die Hersteller oder Importeure Preisverfall befürchten. Also wird es oft, zum Kilopreis aufwendig in Ausland entsorgt, z. B.: https://www.restposten.de/palettenware/ Im Link scrollen. Eine faire Lösung wäre: Alle Kunden dürfen maximal z. B. 20 % der Pakete pro Jahr zurücksenden. Danach nur gebührenpflichtig. Die Anzahl der Rücksendungen müsste zentral gespeichert werden, damit Subjekte die bei einem Versandhändler die 20 % erreicht haben, nicht zum nächsten springen, usw. Eine Art „Rücksende-Quote-SCHUFA“ wäre gut. Teilweise ist aber auch der Handel für viele Rücksendungen selbst verantwortlich!!! Weil die Produktbeschreibungen, oft unvollständig, mehrdeutig, falsch, vorsätzlich gelogen, oder als Prospekt- BETRUG ausgelegt sind! Das verursacht nicht nur dem Versender Aufwand, sondern auch dem Kunden, der ohne Selbstverschuldung Ware mit fehlenden Eigenschaften bestellen + bezahlen +zurücksenden + diese Vorgänge verwalten muss. Der Gesetzgeber müsste bei falschen Prospekten / Beschreibung von Produkten die Betrüger bestrafen, und zu Schadensersatz für den verursachten Aufwand verpflichten. Das Bundesgesetzbruch (BGB) hat sogar Mehrere §§ dafür, die werden aber in der Praxis so gut wie nie verwendet. https://www.wandlung.de/wandlung-bgb/ Denn auch an den betrügerischen Angeboten, verdient der Staat Geld durch Mehrwertsteuer. Und die Plattform (Z. B. Amazon/eBay/usw.) verdienen Geld mit Provisionen auch für Betreuungsangebote. Also machen sich beide (der Staat und die Plattformen) zu Mittäter bei vielen solchen Betrugsfällen! Opfer sind die Kunden, die den Betrug nicht (rechtzeitig) merken, oder den, der Rückversand zu lästig ist.
  2. Frei
    https://www.restposten.de/palettenware/retourware/ https://www.restposten.de/palettenware/b-ware/ Z.B.: 100 Elektrogeräte für199 €: https://www.restposten.de/p/restposten-sonderposten-mix-paletten-retuore-ware-haushalt-discounter-aldi-lidl-peny-14163241.html
  3. Frei
    10 000 kg Kleidung, Textilien, A Ware, Neue Ware, Ware für Export. Pro kg 6,90 €: https://www.restposten.de/p/kleidung-textilien-a-ware-neue-ware-ware-fr-export-15962973.html
  4. Frei
    Es gibt auch andere Restposten verramscher, z.B.: https://merkandi.de/stocks https://www.xmbo.com/de/restposten-koln
  5. Karl
    Diesen Beitrag über dieses Thema finde ich sehr gut. Der lasche Umgang mit Werten im Onlinehandel stört mich schon immer, sehr gut umschrieben. Hoffe das sich hier irgendwann mal was ändert. Einerseits beim Käufer aber auch beim Verkäufer und dem Gesetzgeber.
  6. Frei
    Wie soll denn die kostenpflichtige Retoure funktionieren? Es gibt schließlich das Fernabsatzgesetz. Wird das dann geändert? Das dauert doch Jahre...
    • Timo Brauer
      Da muss nichts geändert werden. Du hast weiterhin das Recht, bis zu 14 Tage nach Kauf von dem Kaufvertrag zurückzutreten. Kostenfreie Retouren stehen und standen dort nie drin und sind immer eine Kulanzregelung des jeweiligen Händlers.
      • Frei
        Und wer bezahlt dabei meine Zeit und Aufwand für die Bestellung und Kauf-Rückabwicklung, die durch betrügerische Angaben eines Gaunerhändlers entstehen? Diese Aufwendungen sind manchmal höher als der Warenwert …
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