Rauchverbot im Auto kommt: Diese Geldstrafen drohen

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Schätzungen zufolge rauchen in Deutschland etwa 14 Millionen Menschen – viele auch im Auto. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Die Regierung plant ein Rauchverbot im Auto. Wann es kommt und welche Geldstrafen drohen, wenn man sich nicht daran hält.
Rauchverbot im Auto kommt: Diese Geldstrafen drohen

Rauchverbot im Auto kommt: Diese Geldstrafen drohen

Im Auto darf man vieles. Nackt fahren zum Beispiel. Bier trinken auch – solange man sich an die Promille-Grenze hält. Zeitung lesen am Steuer dagegen? Verboten. Und rauchen? Noch erlaubt. Aber wohl nicht mehr lange. Denn das Rauchverbot im Auto ist wieder da. Zum wievielten Mal eigentlich? Zehn Jahre wabert es schon durch die politische Landschaft, mal heiß diskutiert, mal wieder abgekühlt. Eigentlich absurd, dass noch immer darüber gestritten wird, während die medizinischen Fakten längst staubtrocken auf dem Tisch liegen.

Rauchverbot im Auto: Die Gründe leuchten ein

Die Ampel wollte schon das Rauchverbot im Auto. Aber dann kam die FDP. Und argumentierte mit Beschneidung der Freiheitsrechte. Danach das frühe Ende der Koalition – Thema vom Tisch. Jetzt also der nächste Anlauf: Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wollen am 26. September im Bundesrat das Verbot neu einbringen. Das Gesundheitsministerium nickt, SPD-Mann Andreas Philippi trommelt für Tempo. „Es ist wichtig, weil werdende Mütter und Kinder extrem unter Nikotin leiden. Gerade in engen Räumen wie in Autos kommt es zu hohen Konzentrationen von Schadstoffen“, sagte er dem NDR.

Philippi liefert auch den Vergleich, der hängen bleibt: Eine Zigarette im Auto macht die Luft schneller ungenießbar als eine ganze verrauchte Kneipe. Freiwilligkeit? Funktioniert nicht, sagt er. Denn Tabak ist kein Privathobby, sondern ein Gesundheitsrisiko für alle im Wagen. Kinder, deren Eltern rauchen, hätten ein nachweislich höheres Risiko für Lebertumoren und Leukämie. Kein Alarmismus, nur Statistik. Ein Rauchverbot im Auto klingt logisch.

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Diese Strafen drohen

Rückendeckung bekommt er sogar von der CDU. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann nennt es schlicht „unverantwortlich“, wenn Erwachsene in Autos rauchen, während Kinder oder Schwangere daneben sitzen. Schutzpflicht des Staates, sagt er. Passivrauch ist schließlich kein Duftbaum. Er bedeutet Lungenprobleme, Krebsgefahr, Wachstumsstörungen. Und ja: Kinder können nicht einfach aussteigen. Schädigungen der Lunge, erhöhtes Krebsrisiko und Wachstumsstörungen seien nur einige Gefahren. Der Staat habe daher eine besondere Schutzpflicht gegenüber denjenigen, die sich nicht selbst schützen könnten.

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Nur: Ganz so simpel ist das alles nicht. Das Auto gilt juristisch als privater Raum. Da mischt sich der Staat ungern ein. Deshalb die jahrelange Hängepartie. Trotzdem scheint das Ende jetzt greifbar. Ein Rauchverbot im Auto – zumindest mit Kindern oder Schwangeren an Bord – gilt als fast beschlossen. Und wer sich nicht daran hält? Muss zahlen. Zwischen 500 und 3.000 Euro. Fenster auf oder Schiebedach offen? Zählt nicht. Der Staat schaut nicht, wie die Luftzirkulation ist, sondern wer auf der Rückbank sitzt.

Hier ist Rauchen längst verboten

Übrigens: In anderen Ländern ist das Rauchverbot im Auto, wenn Kinder oder Schwangere dabei sind, völlig normal. In Belgien, Frankreich oder Österreich. In Italien herrscht sogar ein generelles Rauchverbot im Auto, unabhängig von Mitfahrern.

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