Der Aufstieg Chinas zur globalen Weltmacht stößt in den USA auf Skepsis. Dem versuchen US-amerikanische Regierungen bereits seit längerem mit verschiedenen Methoden entgegenzuwirken. Neben hohen Zöllen auf Importe zählt dazu ein beschränkter Zugang zu Technologien, die in den USA entwickelt wurden. Dementsprechend versuchen auch chinesische Konzerne, Abhängigkeiten zu verringern. Und das könnte insbesondere auf Smartphones für einen Paukenschlag sorgen.
Einem Gerücht zufolge sollen sich die BBK-Gruppe, die hinter den Marken OnePlus, Oppo und Vivo steckt, Huawei und Xiaomi eine Kooperation zu einer gemeinsamen Entwicklung einer Google-freien Version des Betriebssystems Android sowie den weiteren Diensten verabredet haben.
Demnach soll Xiaomi bereits an einer Loslösung von den Google-Diensten arbeiten. Offenbar soll schon das kommende HyperOS 3, ein Android-Fork, ohne Gmail, Maps, Play und Co. ausgeliefert werden.
Huawei entwickelt bereits eigenes Ökosystem
Eine solche Verabredung kommt nicht vollends unerwartet. Der chinesische Konzern Huawei darf aufgrund von Sanktionen seit 2020 unter anderem keine Dienste des US-Konzerns auf seinen Smartphones installieren und versinkt seither auf den Märkten der westlichen Hemisphäre in Bedeutungslosigkeit. Eine solche Maßnahme der US-Regierung dürften letztlich auch die beiden anderen Konzerne fürchten.
Mit einem gemeinsamen Betriebssystem, inklusive der zugehörigen Dienste, ließe sich diese Gefahr umgehen. Aufgrund der sehr großen Nutzerbasis wäre es auch für App-Entwickler interessant, sodass die Nutzer vermutlich in kurzer Zeit auf ein Angebot zugreifen könnten, das dem von Apple und Google kaum nachsteht. Auch die Provider könnten an einem solch großen Ökosystem nicht einfach vorbeigehen.
Würden die Nutzer im Westen folgen?
Für Xiaomi genauso wie für die BBK-Gruppe wäre ein solcher Schritt jedoch ein Spiel mit dem Feuer. Die Google-Dienste haben in den USA und Europa einen derart hohen Stellenrang, dass fraglich ist, ob die Nutzer einem solchen Schritt tatsächlich folgen würden.
Mit HTC, LG und Nokia gab es in der Vergangenheit bereits namhafte Hersteller, die aus unterschiedlichen Gründen Interessenten nicht mehr überzeugen konnten und zumindest die Produktion von Smartphones eingestellt haben.