Also doch: Krankenkassen werden 2026 teurer

2 Min. Lesezeit Teilen/Speichern
Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland bereiten sich auf spürbare Anhebungen der Zusatzbeiträge für das Jahr 2026 vor. Laut aktuellen Auswertungen werden mehrere große bundesweite Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge erhöhen, nachdem die finanzielle Lage vieler Träger weiterhin angespannt ist.
Geld für Arzt bezahlen (Symbolbild)

Die Krankenversicherung wird teurer - zwei große Versicherungen erhöhen die Zusatzbeiträge.

Hintergrund sind steigende Ausgaben für medizinische Leistungen und nur begrenzte Wirkung des staatlichen Sparpakets zur Stabilisierung der Kassenfinanzen. Im Rahmen der Beitragsfestlegung zum 1. Januar 2026 müssen die Krankenkassen ihre individuellen Zusatzbeiträge entsprechend ihrer Haushaltslage bestimmen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird voraussichtlich von 2,5 Prozent in 2025 auf etwa 2,9 Prozent im kommenden Jahr steigen. Diese Erhöhung schlägt sich direkt in den monatlichen Belastungen der Versicherten nieder, da der Zusatzbeitrag über den allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent hinausgeht, den Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam zahlen.

Auch die TK erhöht den Zusatzbeitrag

Die Finanzsituation der Krankenkassen wird durch schrumpfende Rücklagen und weiter steigende Gesundheitskosten zusätzlich belastet. Branchenvertreter betonen, dass die ursprünglich geplanten Maßnahmen im Sparpaket der Bundesregierung zwar einen Beitrag zur Entlastung leisten sollen, aber nicht ausreichen, um umfassend steigende Ausgaben aufzufangen. Selbst die Techniker Krankenkasse (TK), größte Krankenkasse Deutschlands, erhöht den Zusatzbeitrag, trotz gegenteiliger politischer Beteuerungen. Und zwar von 2,45 auf 2,69 Prozent. Die DAK, mit 5,4 Millionen Versicherten die Nummer drei am Markt, plant, den Zusatzbeitrag von 2,8 auf sogar 3,2 Prozent anzuheben.

Politisch ist das Thema umstritten: Bundestag und Bundesrat haben zuletzt einen Kompromiss zur Ausgabenbremse im Gesundheitssystem beschlossen, der Einsparungen bei Krankenhausvergütungen auf die tatsächlichen Kostensteigerungen 2026 begrenzt. Ziel ist es, die Beitragssätze zu stabilisieren und weitere Anstiege zu dämpfen. Dennoch warnen Krankenkassen, dass viele Träger ihre gesetzlichen Mindestreserven wieder auffüllen müssen und deshalb Zusatzbeiträge erhöhen werden. Versicherte erhalten im Falle einer Erhöhung ein Sonderkündigungsrecht, das einen Wechsel zu günstigeren Anbietern ermöglicht.

Schon jetzt auf Mehrbelastungen einstellen

Für Versicherte bedeutet der Anstieg der Zusatzbeiträge eine spürbare Mehrbelastung in 2026. Experten warnen, dass ohne strukturelle Reformen im Gesundheitssystem langfristig weitere Beitragserhöhungen zu erwarten sind. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollten daher ihre Haushaltsplanung anpassen und mögliche Optionen prüfen, wie etwa einen Wechsel der Krankenkasse bei überdurchschnittlich hohen Zusatzbeiträgen.

Keine Kommentare

[-AMP Version-]