Viele Apps im Play Store erfüllten in der Vergangenheit nicht die Erwartungen ihrer Nutzer. Und das nicht nur, weil immer wieder Anwendungen auf der Plattform veröffentlicht werden, in denen eine Schadsoftware versteckt ist. Auch die Qualität der über die Plattform von Google bereit gestellten Android-Apps stieß in der Vergangenheit immer wieder auf Kritik.
Anders als Apple setzte Google auf deutlich niedrigere Mindestanforderungen für Apps, die von Entwicklern eingereicht wurden. Der zur Alphabet-Holding gehörende Konzern vertraute bei der Überprüfung lediglich auf automatisierte Checks und Malware-Scans. Auf diese Weise sollte die Geschwindigkeit während des Prozesses der Veröffentlichung hoch gehalten werden. Dementsprechend groß war die Anzahl von qualitativ schlechten Apps.
Strengere Mindestanforderungen zeigen Wirkung
Um dieser Entwicklung zu begegnen, kündigte Google im letzten Jahr höhere Hürden für Einreichungen an, die in den App-Store des Konzerns aufgenommen werden sollten. Die Änderungen zeigen allem Anschein nach Wirkung.
Wie Techcrunch unter Berufung auf Daten von Appfigures berichtet, hat sich die Anzahl der Anwendungen im Play Store seither um 47 Prozent reduziert. Konnten Anfang 2024 weltweit rund 3,4 Millionen Apps von der Google-Plattform heruntergeladen werden, stehen nun lediglich noch etwa 1,8 Millionen Android-Apps zum Download bereit. Die angekündigten Maßnahmen scheinen also zu wirken. Schließlich stieg im gleichen Zeitraum die Zahl der im App Store zur Verfügung stehenden Applikationen geringfügig von 1,6 Millionen auf 1,64 Millionen.
Dabei wurden nicht nur Anwendungen mit Schadsoftware aussortiert. Auch fehlerhafte Apps, die nicht wie gewünscht funktionierten, sich etwa nicht installieren ließen oder Abstürze verursachten, wurden aus dem Angebot entfernt.
Google hat außerdem den gebotenen Funktionsumfang bewertet. Wurde dieser als zu niedrig eingestuft, etwa weil lediglich ein Text oder eine PDF-Datei angezeigt wurde oder die Anwendung nur lediglich ein einzelnes Wall Paper zum Download angeboten hat, wurde sie ebenso aus dem Play Store entfernt.
Tausende Accounts von Entwicklern gesperrt
Aufgrund der erhöhten Anforderungen wurde im letzten Jahr zudem der Veröffentlichungsprozess bei einer großen Anzahl von Apps gestoppt. Nach Angaben Googles wurden mehr als 2,36 Millionen Android-Apps nicht in den Play Store aufgenommen. Darüber hinaus wurden 158.000 Accounts gesperrt, die Entwicklern zugeordnet wurden, in deren Angeboten Schadcode ausgemacht werden konnte.
Daneben könnte eine Verschärfung der in der EU gültigen Gesetze zu dem deutlich kleineren Angebot im Play Store beigetragen haben. Die Entwickler müssen seit Februar im Rahmen der Veröffentlichung auch überprüfbare Namens- und Adressdaten preisgeben.