Stell dir vor, du zeigst beim nächsten Restaurantbesuch, am Eingang des Fitnessstudios oder bei der Buchung des nächsten Urlaubs einen QR-Code auf deinem Smartphone vor. Und anschließend bekommst du einen Tisch, darfst trainieren oder verreisen. Der digitale Impfpass ist bereits seit geraumer Zeit ein Thema. Doch nun scheint die Bundesregierung Nägel mit Köpfen machen zu wollen. Spaltet Corona und der digitale Impfpass die Bevölkerung in eine Zweiklassengesellschaft? Und kann die Bundesregierung das Grundgesetz aushebeln? Es hat den Anschein.
Digitaler Impfpass ist bereits da
Das Bundesgesundheitsministerium und das Bundesinnenministerium prüfen die bundesweite Einführung eines digitalen Impfpasses. Das berichtet der Business Insider und beruft sich dabei auf Regierungskreise. Sobald es zu Lockerungen komme, könnten Betreiber von Restaurants oder Fitnessstudios nur geimpften Menschen Zugang gewähren, heißt es.
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Noch lehnen Politiker den digitalen Impfpass, der zeigt, ob man gegen Corona geimpft ist, hierzulande ab. Viele befürchten so eine Zweiklassengesellschaft. Und das sei nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Doch in Bayern (Landkreis Altötting) gibt es den digitalen Impfpass schon – wenn auch freiwillig. Nach einer Zweitimpfung bekommen Interessenten eine kostenlose Karte, auf der Daten wie Name, Geburtsdatum, Wohnort und Foto des Geimpften gespeichert sind. Scannt der gegen Corona Geimpfte den QR-Code, kann er die Daten auf dem Smartphone speichern. Dieser digitale Impfpass könnte als Vorlage für den bundesweiten dienen.
Konzerte und Reisen nur noch mit Corona-Impfung?
Es sieht alles danach aus, als würden diejenigen, die sich gegen das Coronavirus impfen lassen, künftig bevorzugt werden. Nicht-Geimpfte beziehungsweise Impf-Verweigerer dürften bei Veranstaltungen wie Konzerten das Nachsehen haben. Das forderte vor Kurzem auch der Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg. „Wenn es genug Impfstoff gibt und jeder sich impfen lassen kann, dann sollten privatwirtschaftliche Veranstalter auch die Möglichkeit haben, eine Impfung zur Zugangsvoraussetzung für Veranstaltungen zu machen.“
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Zudem hat der Reiseveranstalter Alltours nun angekündigt, nur Geimpfte in seine Hotels zu lassen. Bei Urlaubsreisen könnte künftig auf dem digitalen Flugticket vermerkt sein, ob man geimpft ist oder nicht. Reiseveranstalter könnten Nicht-Geimpften den Flug verweigern. Die australische Airline Qantas etwa hat bereits im November des vergangenen Jahres angekündigt, Flugreisende auf internationalen Verbindungen künftig nur noch dann an Bord zu lassen, wenn sie eine Corona-Impfung nachweisen können.
Die Bundesregierung, so heißt es im Bericht des Business Insider, könnte bereits diese Woche eine Entscheidung zum digitalen Impfpass treffen.