Bargeld im Supermarkt: EU ändert einfach die Regeln

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Geldautomaten verschwinden, Banken und Sparkassen schließen immer mehr Filialen. Und mit dem Rückzug der Finanzinstitute in die digitale Welt verschwindet langsam, aber sicher auch das Bargeld. Selbst im Supermarkt ist Bargeld auf dem Rückzug. Nun greift die EU ein.
Bargeld im Supermarkt: EU ändert einfach die Regeln

Bargeld im Supermarkt: EU ändert einfach die Regeln

Langsam aber sicher verschwindet das Bargeld aus den Portemonnaies der Deutschen. Und immer häufiger bezahlen wir an der Kasse im Supermarkt mit Karte oder per Handy. Nicht nur, weil es digital bequemer ist. Vielerorts kommt man heutzutage gar nicht mehr an Scheine dran, da Geldautomaten im großen Stil abmontiert werden. Doch das Bargeld soll bleiben. Und die EU will dafür sorgen, notfalls, wie jetzt, mit einer Gesetzesänderung.

Bargeld: EU schaltet sich ein

Heute ist es so: Bargeld besorgt man sich am Geldautomaten, am Schalter in der Bankfiliale oder, wenn man bei Lidl, Rewe oder einem anderen Supermarkt einkauft, an der Kasse. Im April senkte Lidl den Mindesteinkaufswert, um Geld abheben zu können, von 5 Euro auf 99 Cent. Bei Penny, Rewe oder dm sind kostenlose Bargeldabhebungen bereits ab 1 Cent möglich. Bei Aldi Süd hingegen liegt der Mindesteinkaufswert nach wie vor bei 5 Euro. Wer Bargeld bei Netto oder Rossmann abheben möchte, muss sogar für mindestens 10 Euro einkaufen. Doch das alles geht der EU nicht weit genug.

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Bald soll man Bargeld im Supermarkt holen können, ohne zusätzlich einkaufen zu müssen. Und das soll in jedem Supermarkt in der EU möglich sein. Parlament und Mitgliedstaaten haben sich darauf geeinigt. Offiziell muss es noch bestätigt werden. Aber klar ist: Die Bargeldversorgung soll leichter werden. Supermärkte dürfen künftig 100 bis 150 Euro auszahlen, auch wenn man nur zum Geldholen reinkommt und nicht zum Einkaufen. Damit sollen Menschen unterstützt werden, die keinen Geldautomaten in der Nähe haben. Aber: Ob dabei neue Gebühren für Verbraucher anfallen, regelt der EU-Beschluss nicht. Heißt: Lidl, Rewe und Co. könnten dann für die Bargeldabhebung ohne Einkauf eine Gebühr verlangen.

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Das Problem mit den Gebühren

Laut Handelsinstitut EHI wurden letztes Jahr 12,31 Milliarden Euro an Supermarktkassen abgehoben. Jede Abhebung kostet die Händler bis zu 0,2 Prozent Gebühren an die Banken. 2023 waren das 17,23 Millionen Euro. Zahlt also am Ende der Handel. Zahlungsexperte Ulrich Binnebößel sagt dazu: „Die Banken ziehen sich aus der Bargeldversorgung zurück. Und der Handel springt ein – und zahlt auch noch drauf.“

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