In Deutschland rauchen immer noch Millionen Menschen. Rund ein Viertel der Erwachsenen greift regelmäßig zur Zigarette. Geschätzt gibt es 11 bis 14 Millionen Raucher. Und das wird teuer: In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Preis pro Schachtel fast unbemerkt hochgeschraubt – Schritt für Schritt, Steuer um Steuer. Kostete die Packung vor 15 Jahren im Schnitt noch 4,50 Euro, sind es heute 9 Euro. Rauchen ist längst ein Luxus, den viele sich trotzdem leisten. Doch die Regierung plant jetzt ein Verbot.
Zigaretten-Verbot wird vorbereitet
Vapes sind inzwischen zur Billig-Alternative zur Zigarette geworden. Ein Zug süß, ein Zug bunt, ein Zug billig. Wegwerfprodukte, die aussehen wie kleine Neon-Lollis. Für viele Raucher und Jugendliche ein günstiger Ausweg aus dem Immer-teurer-Kosmos der Tabakindustrie. Doch genau diese Vapes sollen nun verboten werden. Und dieses Mal meint es die Bundesregierung ernst.
Ein Verbot stand seit Jahren im Raum. Alle wollten es: Bundesländer, Verbände, Bundestagsausschüsse. Nur die Bundesregierung winkte immer ab. Doch dann kam während der Bundesratsdebatte am 21. November 2025 der Satz, der alles veränderte. Rita Schwarzelühr-Sutter, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, erklärte laut Rheinischer Post, „dass die Bundesregierung ein Verbot solcher Vapes vorbereiten werde.“ Ganz nebenbei, mitten in der Beratung zur Novelle des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes.
Das sind die Gründe
In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 60 Millionen Einweg-Vapes benutzt. Das Problem: Die verbauten Lithium-Ionen-Akkus in den E-Zigaretten sind alles andere als harmlos. In der Mülltonne liegen sie rum wie kleine Zeitbomben. Sie explodieren, wenn man sie falsch entsorgt, was öfter passiert, als so mancher denkt. Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) zählt inzwischen 30 Brände pro Tag in Müllwagen und Sortieranlagen. Etwa 80 Prozent davon gehen auf falsch entsorgte Akkus zurück. Einweg-Vapes sind ein Teil dieses Problems, aber ein wachsender.
Kein Wunder, dass der BDE seit Monaten drängelt: Ein Verkaufsverbot der E-Zigarette sei notwendig, um die Lage wieder in den Griff zu bekommen. Die Deutsche Umwelthilfe schreibt noch deutlicher: Sie warnt nicht nur vor Müllbergen und Brandgefahr, sondern auch vor einem gesundheitlichen Risiko für Kinder und Jugendliche. Ihre Forderung: sofort umsetzen, „keine weitere Zeit verstreichen lassen.“
Woran es scheitern könnte und wie es für Raucher weitergeht
Doch es ist nicht so einfach, die E-Zigaretten zu verbieten. Deutschland kann vieles untersagen, aber nicht alles alleine. Noch ist unklar, ob das Verbot über die Tabakerzeugnisverordnung kommt oder über das Elektrogesetz. Beide Wege wären möglich. Aber ein Schritt ist zwingend: Die EU muss zustimmen. Frankreich und Belgien wollten die Zigaretten auch schon verbieten und wurden auf Brüssel verwiesen. Nationale Alleingänge sind in diesem Bereich kaum möglich.
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Ohne EU wird das also wohl nichts. Bis eine Entscheidung fällt, wird weiter diskutiert, lobbyiert und verzögert. Raucher und Dampfer müssen sich auf jeden Fall warm anziehen. Sollte die EU grünes Licht geben, verschwinden die billigen Einweg-Vapes aus den Regalen. Dann bleibt wieder nur: teure Zigaretten oder teure Mehrweggeräte. Und so beginnt für viele die nächste Runde im immer gleichen Spiel: Der Preis steigt und die Politik zieht den Rauchern langsam den Stecker. Dieses Mal sogar wörtlich.
