Schadsoftware tritt in vielen Formen auf – darunter auch als sogenannte Infostealer. Diese geben sich oftmals als harmlose Apps aus, überwachen heimlich die Aktivitäten und stehlen persönliche Informationen. Die jüngste Bedrohung, entdeckt von Kaspersky Lab und getauft auf den Namen LunaSpy, ist dadurch besonders gefährlich.
So funktioniert LunaSpy
Nach Angaben von Kaspersky richtet sich LunaSpy gegen Android-Nutzer und verbreitet sich über beliebte Messenger wie Telegram. Um Vertrauen zu gewinnen, tarnt sich die App als Antiviren- oder Banking-Anwendungen. In der Regel gelangt sie über unbekannte Kontakte, kompromittierte Accounts oder durch Gruppenchats auf das Gerät.
Ist LunaSpy erst einmal installiert, warnt die Software vor angeblichen Sicherheitsproblemen und fordert Nutzer dazu auf, ihr Zugriffsrechte zu gewähren. Mit diesen Berechtigungen kann die App Passwörter, Mediendateien und Textnachrichten sammeln und an Server der Angreifer senden.
Doch damit nicht genug: LunaSpy kann auch den Bildschirm aufzeichnen, den Standort verfolgen sowie Mikrofon und Kamera aktivieren, um Nutzer auszuspionieren. Die Aufnahmen werden an Domains und IP-Adressen übertragen, die mit den Angreifern in Verbindung stehen.
Kaspersky berichtet, dass LunaSpy seit Ende Februar 2025 aktiv ist. Das volle Ausmaß der Angriffe ist bislang unklar, doch die Analysten weisen darauf hin, dass die Schadsoftware oft zusammen mit weiteren Tools eingesetzt wird – ein Hinweis auf eine umfangreichere Strategie.
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Ältere Android-Geräte und nicht aktualisierte Betriebssysteme sind besonders anfällig, da sie nicht über die neuesten Sicherheitsupdates verfügen. Aber grundsätzlich kann jedes Gerät ins Visier geraten, wenn man unvorsichtig ist. Die gute Nachricht: Mit ein paar einfachen Schutzmaßnahmen lässt sich das Risiko stark reduzieren.
- Keine Apps aus unsicheren Quellen installieren – insbesondere nicht über Messenger oder unbekannte Kontakte.
- In neueren Android-Versionen ist die Installation von Apps außerhalb des Play Stores standardmäßig deaktiviert. Bei älteren Versionen sollte diese Einstellung manuell überprüft werden.
- Nutzer sollten verdächtigen Apps die Berechtigungen entziehen oder sie direkt deinstallieren.
- Wenn der Verdacht besteht, dass ein Gerät bereits kompromittiert ist, sollte man verdächtige Apps so schnell wie möglich deinstallieren – ggf. über den abgesicherten Modus – und umgehend sämtliche Passwörter abändern.