Wolltest du bisher Kleinstartikel bei Amazon kaufen, liefen diese zumeist unter der dem Label Amazon Plus. Was wie eine besondere Auszeichnung klingt, war für die Kunden in der Tat eine Hürde. Denn wolltest du einen Artikel aus der Kategorie Amazon Plus kaufen, musstest du in deinem gesamten Warenkorb Artikel für mindestens 20 Euro liegen haben. Erst dann hat Amazon dir dein Paket fertig gemacht.
- Retouren-Vernichtung bei Amazon
Das Ziel von Amazon dahinter war klar. Die günstigen Artikel brachten kaum Gewinn, der Versand dürfte oft sogar mehr gekostet haben als der jeweilige Artikel. Durch die Bindung an andere Artikel und Mindestumsatz sollte sich der Versand dann aber dennoch lohnen.
Artikel kamen zumeist in mehreren Paketen
In der Praxis aber ging der Plan oftmals nicht auf. Der Grund: Amazon betreibt inzwischen so viele Logistikzentren, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die verschiedenen Artikel in einem Paket landen können, immer geringer wurde. Tatsächlich kamen oftmals trotzdem mehrere Pakete an.
Jetzt hat sich Amazon offenbar dazu entschlossen, Amazon Plus abzuschaffen. Zumindest sind die bisherigen Plus-Artikel nicht mehr als solche gekennzeichnet. Und auch der Versand eines Artikels, dessen Preis sich nicht geändert hat und immer noch unter 5 Euro angesiedelt ist, ist für Prime-Kunden gratis – ohne Mindestumsatz. Allerdings sind auf den Hilfe-Seiten von Amazon derzeit noch Hinweise auf Amazon Plus zu finden, sodass unklar ist, ob es sich nur um einen Test handelt oder es eine gezielte Abschaffung auf Dauer handelt.
Wie sinnvoll diese Abschaffung nun ist, steht auf einem anderen Blatt. Denn so ist es nun sogar möglich, 90-Cent-Artikel ohne Versandkosten per Express durch Deutschland zu verschicken – obwohl sie im Supermarkt nebenan im Regal liegen. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist ein solcher Versand von einzelnen Artikeln aus oft hunderte Kilometer entfernten Logistikzentren sicherlich nicht.