Alle Bank-Kunden betroffen: So funktioniert das neue Ampel-System bei Überweisungen

3 Min. Lesezeit Teilen/Speichern
Wer bei seiner Bank oder Sparkasse Überweisungen vornimmt, muss neben dem Betrag auch eine IBAN und den Empfänger angeben. So weit, so klar. Doch nun ändert sich etwas dabei, das alle Bank-Kunden kennen sollten. Ein neues Ampel-System wird eingeführt.
Alle Bank-Kunden betroffen: Neue Regel bei Überweisungen

Alle Bank-Kunden betroffen: Bald greift neue Regel bei Überweisung

Ob für Miete oder die Handyrechnung, ob für Strom oder die Versicherung: Überweisungen und Daueraufträge gehören heute zum Alltag. Wer Geld auf ein anderes Konto überweist, muss den Zahlungsempfänger und eine IBAN angeben. Eine neue Regelung des EU-Parlaments verändert nun den Prozess. Eine Ampel, die rot, gelb oder grün aufleuchtet, sollte man keinesfalls ignorieren. Wer einen Fehler macht, ist sein Geld vermutlich los.

Das ändert sich demnächst bei Überweisungen

Gut 8 Milliarden Überweisungen nehmen die Deutschen pro Jahr vor. Bis das Geld auf dem Konto des anderen nach einer erfolgten Überweisung erscheint, kann es einige Tage dauern. Ab Oktober müssen aber alle Banken und Sparkassen auch die Echtzeit-Überweisung anbieten, die dafür sorgt, dass das Geld innerhalb weniger Sekunden beim Empfänger landet – und das sogar kostenlos. Doch nicht nur das ändert sich bei Überweisungen. Die EU führt eine weitere Regelung ein, die Kunden aller Banken und Sparkassen beachten müssen.

Der große Girokonto-Check: Nur diese 10 von 661 Konten sind kostenlos

So müssen den neuen Vorschriften nach alle Banken, die sowohl eine normale als auch eine Echtzeit-Überweisung anbieten, einen Abgleich der IBAN mit dem Namen des Zahlungsempfängers vornehmen. Stimmen IBAN und Empfänger nicht überein, soll der Kunde sofort darauf aufmerksam gemacht werden. Und das, bevor er das Geld an eine andere Person oder ein Unternehmen abschickt. Das soll denjenigen, der die Überweisung vornimmt, auf eventuelle Fehler oder einen möglichen Betrug aufmerksam machen. Und das geschieht mit einem Ampel-System.

So funktioniert das neue Ampel-System

🔴 Wenn der Abgleich von IBAN und Name nicht passt, erscheint eine rote Warnung. In diesem Fall sollte man die Überweisung nicht freigeben – außer, man kennt den Grund für die Abweichung genau und kann sicher ausschließen, dass es sich um Betrug handelt. Kommt beim Abgleich überhaupt kein Ergebnis heraus – zum Beispiel wegen fehlender Daten oder technischer Probleme – erhält man ebenfalls eine Meldung. In diesem Fall ist es am besten, den Auftrag abzubrechen und es später erneut zu versuchen.

🟠 Gibt es bei Überweisungen nur kleine Unterschiede, erscheint ein gelbes Signal. Dabei wird einem der tatsächliche Name des Kontoinhabers angezeigt. So kann man selbst prüfen, ob es sich wirklich um den gewünschten Empfänger handelt.

🟢 Wenn alles stimmt, gibt es grünes Licht. In diesem Fall kann man die Überweisung ohne Bedenken freigeben. Wichtig: Bei Überweisungen ist das grüne Licht entscheidend. Denn nur in diesem Fall übernimmt die Bank die Verantwortung, sollte bei einer Überweisung etwas schiefgelaufen sein. Wer bei rot oder gelb trotzdem überweist, ist selbst schuld, wenn das Geld woanders ankommt und weg ist.

Ab wann gilt die neue Regel?

Kleine Unterschiede im Namen sind aber unproblematisch. Dazu gehören zum Beispiel abweichende Schreibweisen bei Umlauten oder bei der Groß- und Kleinschreibung. Auch versehentlich gesetzte Sonderzeichen, Satzzeichen, mehrere Leerzeichen oder Bindestriche spielen keine Rolle. Gleiches gilt bei Gemeinschaftskonten, wenn zum Beispiel nur der Name eines Ehepartners angegeben ist.

Jetzt ist es raus: Wer hinter der Bargeld-Abschaffung steckt

Das EU-Parlament verpflichtete alle Banken und Sparkassen in allen 27 EU-Ländern sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein zu dieser Prüfung. Alle EU-Länder werden aufgefordert, diese neue Regelung bis zum 9. Oktober 2025 umzusetzen. Das Gleiche gilt im Übrigen für die kostenlose Echtzeit-Überweisung. Länder mit anderen Währungen, also etwa Norwegischen Kronen oder Schweizer Franken, haben etwas länger Zeit, um diese neue Regelung umzusetzen. Hier gilt die Frist bis zum 9. Juli 2027.

Bildquellen

  • Alle Geldautomaten abgeschaltet: Beliebte Bank zieht den Stecker: Eduardo Soares / Unsplash
  • Alle Bank-Kunden betroffen: Bald greift neue Regel bei Überweisung: Blasius Kawalkowski / inside digital

Keine Kommentare

[-AMP Version-]