Ob Sommer-, Winter- oder Ganzjahresreifen: Jeder Autofahrer muss irgendwann seine Bereifung wechseln. Aktuell ziehen viele ihre Sommerräder auf. Dabei gibt es gleich mehrere kritische Fragen. Wie günstig kann ein neuer Autoreifen sein? Ist teurer auch gleich besser? Und hat ein Reifen von einer bekannteren Marke wie Goodyear oder Continental eine bessere Haftung auf nasser Fahrbahn als ein günstigeres Modell von Toyo oder Nexen? Diese Fragen werden dir als Käufer von Autoreifen seit dem 1. Mai 2021 auf deinem Smartphone angezeigt.
Autoreifen kaufen: So findest du das spritsparendste Modell
Denn vor rund zwei Jahren ist die neue europäische Reifenkennzeichnungsverordnung in Kraft getreten. Jeder neue Autoreifen bekommt seitdem ein Label, das dir drei Eigenschaften der Pneus anzeigt. Ähnlich wie das Energielabel bei Kühlschränken, Waschmaschinen und TV-Geräten kannst du nun erkennen, wie der Kraftstoffverbrauch, die Umweltbelastung und die Haftung eines bestimmten Modells sind.
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Ein Aufkleber auf den Autoreifen zeigt dir auf einen Blick, wie hoch der Rollwiderstand und damit der Kraftstoffverbrauch ist. Die Einteilung dabei erfolgt in Form von Buchstaben von A bis E. A steht dabei für niedrig und E für hoch. In der Praxis bedeutet das: Zwischen der A- und der E-Wertung liegt eine Kraftstoff-Ersparnis von 7,5 Prozent. Pro Buchstabe lassen sich 0,1 bis 0,15 Liter Sprit auf 100 Kilometer sparen. Wer also 10.000 Kilometer im Jahr fährt und A-Klasse- statt C-Klasse-Reifen kauft, spart in etwa 30 Liter Sprit. Bei einem aktuellen Preis von 1,80 Euro für Super-Benzin macht das gut 54 Euro im Jahr.
Neues Label zeigt Haftung und Lautstärke neuer Reifen
Wie beim Rollwiderstand erfolgt die Kennzeichnung mit Buchstaben von A bis E auch bei der Haftung auf nasser Fahrbahn. In der Praxis bedeutet das: Ein Autoreifen mit der B-Klasse kommt bei nasser Fahrbahn drei bis vier Meter später zum Stehen als ein A-Klasse-Reifen. Von Klasse B zu C liegt der Unterschied bei vier bis fünf Metern, von C bis E sind es 5 bis 6 Meter. Aufgepasst: Die Kategorien F und G werden nicht mehr verwendet.
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Das dritte Merkmal der neuen Reifenkennzeichnungsverordnung ist das Rollgeräusch. Das wird auf dem Label mit A, B oder C angegeben.
Mit dem Smartphone erfährst du noch mehr zum neuen Autoreifen
Das Label ist auf allen neuen Autoreifen verpflichtend. Zudem befindet sich am oberen rechten Rand auf dem Reifenlabel ein QR-Code. Scannst du diesen mit deinem Smartphone, bekommst du weitere Informationen zum jeweiligen Reifen, die aus einer EU-Datenbank abgerufen werden.
Endlich! Wer neue Autoreifen für seinen Wagen kauft, kennt es: Man steht im Laden oder befindet sich im Online-Shop und in beiden Fällen wird man mit Modellen aller gefühlt 100 Hersteller überhäuft. Sind Reifen von Goodyear besser als von Continental? Und warum sind Autoreifen von Nexen so viel billiger als die von Hankook? Schließlich sind Autoreifen doch einfach nur Autoreifen, oder? Mit dem verpflichtenden neuen Label und dem QR-Code gibt es endlich mehr Informationen für Autofahrer. Neben einem Label, das kraftsoffsparende Reifen und jene mit kurzem Bremsweg kennzeichnet, wäre für Verbraucher die Angabe der Laufleistung von Vorteil. Diese fehlt aber auch bei der neuen Reifenkennzeichnungsverordnung.