Wer schon eine Weile nicht mehr auf sein Konto geschaut hat, sollte das schleunigst nachholen. Selbst denjenigen, die öfter mal auf den Kontostand achten, könnten bestimmte Abbuchungen entgangen sein. Denn: Es sind kleine Geldbeträge, die vom Konto verschwinden und damit nicht sonderlich viel Aufsehen erregen. Das zumindest berichten jetzt erneut viele Bankkunden, wie das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EZV) mitteilt. Und gibt Tipps, wie man sich dagegen wehren kann und sein Geld zurückholt.
Wenn Geld plötzlich vom Konto verschwindet
Unbekannte Geld-Abbuchungen auf dem Konto können mehrere Gründe haben. So übertragen manche Unternehmen den Kundenservice oder die Zahlungsabwicklung an Dienstleister. Hat man etwa beim Bäcker mit Karte bezahlt, kann es daher sein, dass nicht der Name der Bäckerei in der Abbuchung auftaucht, sondern der einer unbekannten Firma. Hinzu kommt die Schwierigkeit, dass Abbuchungen oft zeitversetzt stattfinden und das Geld erst einige Tage später vom Konto eingezogen wird. Wer also mit Karte zahlt, sollte seine Bezahlvorgänge und Summen im Kopf behalten. Dazu kommt ein weiteres Problem.
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Kartenzahlungen können am Terminal im Supermarkt, an der Tankstelle oder im Restaurant schon mal scheitern. Der Bezahlvorgang wird abgebrochen und man muss es noch einmal versuchen. Doch Obacht: Es kommt immer wieder vor, dass doppelt abgebucht wird. Vor allem bei kleineren Geldbeträgen fällt das nicht immer sofort auf, wenn man nur den Gesamtkontostand im Auge hat. Der Rat der EZV in dem Fall: Kontaktiere das Unternehmen. In den meisten Fällen lässt sich der Fehler schnell und einfach beheben und man bekommt das zu viel bezahlte Geld zurück. Aber: Es können auch unbekannte Kontoabbuchungen durch Betrug entstehen.
Unbekannte Abbuchung: So schützt du dich
In Zeiten, in denen viele online einkaufen, werden aufgrund von Schnäppchen schnell auch die Kreditkartendaten eingegeben. Dabei kommt es immer wieder vor, dass Verbraucher an unseriöse Anbieter gelangen und in eine Abofalle tappen. Ein vermeintlich einmaliger und günstiger Artikel oder Dienst entpuppt sich erst spät als kostenpflichtiges Abonnement, wobei sich die abgebuchten Geldbeträge im Laufe der Zeit erhöhen können. Die anfangs unauffälligen Beträge von zum Beispiel 1,95 Euro steigern sich mit der Zeit auf bis zu 70 Euro, so das EZV.
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Demnach empfiehlt der Verbraucherschutz, die Kontoauszüge mindestens alle 14 Tage zu überprüfen. Sollte man den Eindruck haben, dass die eigenen Daten missbräuchlich verwendet werden, sollte man seine Bank kontaktieren und gegebenenfalls die Karte sperren lassen. Wem eine doppelte Geld-Abbuchung auffällt und das Unternehmen, bei dem man mit der Karte bezahlt hat, reagiert nicht auf die Beschwerde, der kann das sogenannte Chargeback-Verfahren anwenden. Dabei muss man sich mit der eigenen Bank in Verbindung setzen und einen schriftlichen Klärungsversuch mit der Firma nachweisen können.
Bei einem Streitfall mit der Bank oder wenn diese das Chargeback-Verfahren ablehnt, kann man sich an eine Schlichtungsstelle wenden. Auf einer Webseite gibt das Europäische Verbraucherzentrum einen Überblick über anerkannte Banken-Schlichtungsstellen.