Teurer Heizfehler: Wer diesen Wert ignoriert, riskiert Schäden

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Einen Wert an der eigenen Heizung sollte man in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Spätestens, wenn man eine neue Heizsaison begonnen hat. Denn nicht nur, dass er einige wertvolle Hinweise liefert. Ihn zu ignorieren, kann sogar zu unerwünschten Schäden am gesamten Heizsystem führen.
Teurer Heizfehler - wer diesen Wert ignoriert, riskiert Schäden
Teurer Heizfehler - wer diesen Wert ignoriert, riskiert SchädenBildquelle: Ruslan Ivantsov/Adobe Stock

Es gibt vieles, was man tun sollte, wenn die Tage kälter werden und der Bedarf am Heizen in den eigenen vier Wänden kontinuierlich ansteigt. Zum einen natürlich die regelmäßige Entlüftung der Heizungsanlage, damit die störende Luft nicht die Wärmeabgabe in die Räume verschlechtert. Doch im selben Atemzug empfiehlt es sich, einen weiteren Wert regelmäßig zu überprüfen. Das sogenannte Manometer, das eine wichtige Aussage über dein gesamtes System liefert.

Wasserdruck in Heizungsanlage sollte dringend geprüft werden

Das Manometer gibt dir den Wasserdruck an, der in deiner Heizungsanlage zurzeit vorherrscht. Es gibt mehrere Arten, wie das Manometer an deiner Heizungsanlage aussehen kann. Bei manchen ist es ein fest verbauter Bestandteil einer größeren Steuerungsanlage, einige moderne Anlagen verfügen über eine digitale Druckanzeige. Bei anderen ist es ein separates physisches Element. Dabei fällt es kreisförmig aus und besitzt üblicherweise eine Anzeige, die von 0 bis 4 bar reicht. Darauf sind verschiedene Bereiche zur einfacheren Interpretation farblich markiert, nämlich mit grünen und roten Streifen. In den meisten Anlagen ist der grüne Bereich hier auf 1,2 bis 2,0 bar eingestellt. Ein Pfeil zeigt dir an, wie hoch der Druck in deiner Anlage gerade ausfällt.

Manometer sind Druckmessgeräte, die in vielen Bereichen zum Einsatz kommen
Manometer sind Druckmessgeräte, die in vielen Bereichen zum Einsatz kommen

Idealerweise sollte sich der Zeiger dabei im grünen Bereich befindet. In diesem Fall musst du dich um nichts weiter kümmern. Ist der Druck hingegen zu gering oder zu hoch, zeigt die Nadel auf einen der roten Bereiche. Dann sind entsprechende Maßnahmen erforderlich. Ein zu geringer Wasserdruck ist zunächst nicht gefährlich, sondern vorrangig ärgerlich. Das Wasser im Heizsystem genügt dann nicht, um alle Räume ausreichend mit warmen Wasser zu versorgen. Vor allem in den oberen Etagen bleibt es dabei kalt. In diesem Fall brauchst du dich selbst nur um das Nachfüllen des Wassers zu kümmern. Das ist in wenigen Schritten erledigt:

  • Schalte die Umwälzpumpe ab
  • Drehe an allen Heizkörpern die Thermostatventile vollständig auf und entlüfte jeden der Heizkörper. Am sinnvollsten ist es dabei in der unteren Etage anzufangen und sich nach oben durchzuarbeiten, da die Luft nach oben steigt
  • Im Anschluss geht es um das eigentliche Auffüllen der Wasseranlage. Dafür verbindest du einen zugehörigen Schlauch am Ventil deiner Anlage mit dem idealerweise nächstgelegenen Wasserhahn. Halte einen Eimer oder einen Kübel bereit.
  • Es kann hilfreich sein, das Auffüllen zu zweit zu erledigen, damit einer die Anzeige im Auge behalten kann, während der andere die Ventile aufdreht.
  • Drehe zuerst das Ventil am Wasserhahn auf, dann das Ventil an der Heizungsanlage.
  • Kurz bevor die Anzeige auf den roten Bereich wechselt, drehst du den Wasserhahn zu und dann das Ventil an der Heizungsanlage.
  • Nun kannst du den Schlauch an den jeweiligen Anschlüssen abnehmen und den Eimer oder Kübel darunter halten, um das Restwasser aus dem Schlauch abzufangen.
  • Es kann sinnvoll sein, die Anlage danach noch einmal zu entlüften, da Luft bei dem Prozedere in das System gelangt sein kann.

Im Übrigen gibt es auch Heizungsanlagen, bei denen es sinnvoll sein kann, die Umwälzpumpe nicht auszuschalten, während du das Wasser nachfüllst. Das ist beispielsweise bei Wärmepumpen der Fall, da es sonst zu Schäden an deinem Kompressor kommen kann.

Bei zu hohem Druck hingegen ist Handeln gefragt

Anders sieht es hingegen aus, wenn der Druck deiner Anlage zu hoch ausfällt. Um den Druck zu senken, sollte ein Fachbetrieb das überschüssige Wasser ablassen. Theoretisch könnten zwar auch Laien das Wasser allein ablassen, das ist jedoch nicht empfehlenswert. Denn die Experten, die du rufst, um das Wasser abzulassen, können so auch gleich vor Ort nach der Ursache für den zu hohen Druck suchen. Ein zu hoher Druck in einer Anlage entsteht nicht durch einen normalen Betrieb in deinem System.

Die Belastung kann jedoch zu Schäden an deinen Rohren oder gar deinem Heizungssystem insgesamt führen. In der Regel sind die häufigsten Ursachen für zu großen Anlagendruck ein falsch dimensioniertes Heizungssystem oder ein defektes Ausdehnungsgefäß. Gelegentlich kann auch ein defekter Wärmetauscher dafür verantwortlich sein.

Quellen:

Bildquellen

  • manometer-sind-druckmessgeraete -die-in-vielen-bereichen-zum-einsatz-kommen: Milan/Adobe Stock
  • heizkosten-unnoetig-hoch-viele-vergessen-genau-diesen-handgriff: Özgür Güvenç/Adobe Stock
  • teurer-heizfehler-wer-diesen-wert-ignoriert -riskiert-schaeden: Ruslan Ivantsov/Adobe Stock
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