Es gibt zu viele Verkehrstote. Und die EU will die Zahl der von 20.000 Verkehrstoten im vergangenen Jahr bis 2050 auf null senken. Dafür greift man auch auf fragwürdige Mittel zurück. So sollen alle Führerscheinneulinge eine Fahrerlaubnis bekommen, mit der sie Autos fahren dürfen, die nicht schwerer als 1,8 Tonnen sind. SUVs würden damit in der Regel für junge Autofahrer nicht mehr infrage kommen. Doch nicht nur mit dieser Regelung will die EU die Zahl der Verkehrstoten senken. Es droht auch ein Nachtfahrverbot für junge Autofahrer.
Autofahrer: Zweiklassengesellschaft?
Wer ab 2024 seinen Autoführerschein macht, soll dann nur die Klasse B+ bekommen. Der oder diejenige darf dann nicht nur keine schweren Autos mehr fahren. Die jungen Autofahrer sollen dann auch nicht mehr schneller als 110 km/h fahren dürfen. Und: auch nicht mehr nachts. Das neue Führerschein-Gesetz soll den EU-Mitgliedstaaten ermöglichen, ein Nachtfahrverbot für Fahranfänger zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens einzuführen.
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Neben der Senkung der Verkehrstoten will man damit auch Fahrten unter Alkoholeinfluss reduzieren. Der ADAC kritisiert dieses mögliche Vorgehen, das dazu führen würden, dass beispielsweise Schichtarbeiter in ihrer Mobilität unverhältnismäßig eingeschränkt werden. Verkehrsminister Volker Wissing warnt vor einem „massiven Eingriff in die Freiheit der Bürgerinnen und Bürger“. „Diese Vorschläge sind empörend“, sagte Wissing der Augsburger Allgemeinen zu den Plänen für die neue Führerscheinrichtlinie für Autofahrer.
Wann kommt das Nachtfahrverbot?
Die EU-Kommission machte bereits im März einen Vorschlag, wie die bereits geltende Richtlinie für EU-weit einheitliche Regeln zur Fahrerlaubnis überarbeitet werden könne. Doch: Noch ist nichts entschieden. Im Dezember soll der Verkehrsausschuss des Europaparlaments über das Thema beraten. Im kommenden Jahr will man dann einen Beschluss fassen.
Doch nicht nur für Autofahrer, die ihren Führerschein erst noch machen, sollen sich die Regeln ändern. Auch Autofahrer, die ihren Lappen bereits haben, werden zur Kasse gebeten.