Mehr KI? Apple könnte Google-Suche streichen

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Intelligente Sprachassistenten sind spätestens seit ChatGPT in aller Munde. Sie sollen bei vielen Fragen weiterhelfen und Wissen auf eine neue Art bereitstellen. Brauchen wir künftig Googles Suche nicht mehr?
Google: Bald kannst du mit deinem Handy eine Unterhaltung führen

Google: Bald kannst du mit deinem Handy eine Unterhaltung führen

Die Suchmaschine von Google ist nicht nur aufgrund der Qualität der Suchergebnisse die Nummer eins. Im April wurden fast 80 Prozent der Anfragen über Google gestellt. Mit nicht mal zwölf Prozent auf Platz zwei folgt Bing von Microsoft. Der Konzern nutzt dabei alle Möglichkeiten, um sein Monopol aufrechtzuerhalten. Und zahlt etwa hohe Summen dafür, dass die Google-Suche im Firefox- sowie Safari-Browser von Apple als Standarddienst voreingestellt ist. Damit greifen auch zwei Milliarden iPhone-Nutzer vorrangig auf diesen zu. Ein gutes Geschäft für Apple, kassiert der US-Konzern dafür jährlich rund 20 Milliarden US-Dollar.

Dass Google auf diese Weise ein ganzes – und durchaus lukratives – Marktsegment dominiert, sieht man bei Apple allem Anschein nach also nicht als Problem. Man möchte an der aktuellen Vereinbarung mit dem Anbieter der Suchmaschine festhalten. Das deutete sich zumindest bei einer Befragung von Eddy Cue im Rahmen eines Kartellverfahrens an, der bei dem Konzern das Dienstleistungsgeschäft führt, wie Bloomberg berichtet.

Googles Abhängigkeit von Werbeanzeigen ist groß

Seiner Einschätzung nach könnte die Google-Suche in Zukunft durch eine Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt werden. Schon allein diese Andeutung genügte, um den Aktienkurs von Alphabet, der Holding hinter Google, ins Rutschen zu bringen. Um ganze 7,3 Prozent gab der Kurs nach.

Trotz der vielen Dienste, die der Konzern mittlerweile anbietet, ist die Google-Suche – beziehungsweise die Werbeflächen, die in diesem Rahmen verkauft werden – die wichtigste Einnahmequelle. Vom Gesamtumsatz von 348 Milliarden US-Dollar, der im vergangenen Jahr erwirtschaftet wurde, stammen allein 265 Milliarden aus dem Geschäft mit den Anzeigen.

KI-Assistenten verändern die Art, wie wir suchen

Damit haben die Anleger einer Befürchtung Ausdruck verliehen, die sich in letzter Zeit immer stärker abzeichnet. Welche Potenziale in der neuen Technologie stecken, wurde spätestens mit ChatGPT offensichtlich. Mit dem Start des KI-basierten Sprachassistenten eröffnete der dahinterstehende Entwickler, OpenAI, ein Rennen, in das zahlreiche Branchengrößen als Verfolger einstiegen.

Auch Google befindet sich unter diesen. Der Konzern entwickelt mit Gemini einen eigenen Assistenten. Bereits seit einigen Wochen wird den Suchergebnissen zudem eine KI-generierte Zusammenfassung vorangestellt. Die bisherige Dominanz könnte dennoch zu einem Ende kommen, denn die Konkurrenz ist groß. So rüstet Amazon seinen Alexa-Assistenten mit KI auf, Apple setzt auf eine neue Siri-Version, und Microsoft integriert Copilot in Windows. Daneben hoffen eine Reihe von Start-ups wie Perplexity oder Anthropic auf ein Stück vom Kuchen.

Die Veränderungen, die mit diesen neuen Technologien einhergehen, lassen sich derzeit noch kaum abschätzen. Selbst ein Aus für das iPhone in zehn Jahren wollte der Apple-Manager nicht ausschließen. Sollte eine solche Entwicklung eintreten, wäre der Hersteller in seiner Existenz bedroht. Die Smartphones haben am gesamten Umsatz von Apple einen Anteil von rund 50 Prozent.

Bildquellen

  • Das iPhone hat diese geniale Funktion: Unsplash/Bagus Hernawan
  • Google: Bald kannst du mit deinem Handy eine Unterhaltung führen: Master1305 / Shutterstock.com

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