Mit der OnePlus Watch 3-Serie schließt der chinesische Hersteller endlich zu anderen Herstellern auf und bietet seine Smartwatches nun in mehreren Größen an. Die neueste Produktreihe umfasst Varianten in 46 mm und 43 mm – ganz im Sinne der Branchenstandards von Apple und Samsung. Neben der neuen, kleineren Größe hat OnePlus auch Zyklustracking für Frauen in seine Gesundheitsfunktionen integriert. Dabei stellt sich die Frage: Beeinträchtigt das kleinere Format das Nutzererlebnis – oder verbessert es dieses sogar?
Schließt eine Lücke im Wear OS-Ökosystem
Die 43-mm-Version der OnePlus Watch 3 schließt eine wichtige Lücke im Wear OS-Ökosystem von Google. Konkurrenzprodukte wie Samsungs Uhren bieten starke Gesundheits- und Fitnessfunktionen, schwächeln aber oft bei der Akkulaufzeit. Umgekehrt punkten Googles Pixel Watches mit längerer Ausdauer, hinken jedoch beim Gesundheitstracking hinterher.
Die kompakte OnePlus Watch 3 findet hier einen Mittelweg: Sie bietet bis zu 60 Stunden Akkulaufzeit im Smart-Modus und behält dennoch umfassende Fitnessfunktionen bei. Mit einem Preis von 299 Euro (bzw. 279 Euro im Angebot) positioniert sie sich solide im Mittelklassesegment.
OnePlus Watch 3 43 mm: Kompakter und bequemer
Die kleinere 43-mm-Variante greift ein häufiges Feedback von Nutzern auf, die sich eine Smartwatch für schmalere Handgelenke wünschen. Anders als das größere 46-mm-Modell setzt sie auf ein Gehäuse aus Edelstahl (in Schwarz oder Silber) und verzichtet auf eine Titan-Option.
Trotz der reduzierten Größe bleibt das Layout mit drehbarer Krone und seitlicher Taste erhalten. Die Bedienung – sei es beim Navigieren durch Kacheln, Benachrichtigungen oder Einstellungen – entspricht der des größeren Modells. Dank ihres geringeren Gewichts trägt sich die Uhr angenehmer, vor allem beim Sport oder nachts beim Schlaftracking.
Optisch gibt sie sich etwas dezenter und orientiert sich stärker an Mitbewerbern wie der Galaxy Watch-Serie. Für Nutzer, denen Tragekomfort wichtiger ist als die reine Größe, ist sie aber eine willkommene Ergänzung.
Neu bei der OnePlus Watch 3 Kompakt: Zyklustracking für Frauen
Die OHealth-App bietet nun auch grundlegendes Zyklustracking – ein lange gefordertes Feature. Nutzerinnen können Periodenzeiten eintragen, künftige Zyklen vorhersagen und Eisprünge manuell festhalten. Im Vergleich zu Apple und Samsung bleibt der Funktionsumfang jedoch eingeschränkt, da etwa temperaturbasierte Eisprungprognosen fehlen.
Auch eine Datenexport-Funktion gibt es derzeit nicht, was den medizinischen Nutzen begrenzt. Zwar macht diese Neuerung die Uhr inklusiver, bleibt aber insgesamt rudimentär.
OnePlus Watch 3: Mehr Akku dank cleverem Power-Management
Die Akkulaufzeit bleibt eine der Stärken von OnePlus. Die Dual-Engine-Architektur – mit einer stromsparenden CPU und dem Snapdragon-W5-Chip – ermöglicht der 43-mm-Version bis zu drei Tage Laufzeit im Smart-Modus.
Im Energiesparmodus lässt sich die Laufzeit weiter verlängern. Hier bleiben essenzielle Gesundheitsfunktionen und Konnektivität erhalten, während Animationen und aufwendige Ziffernblätter deaktiviert werden. Im Test lag der Verbrauch in diesem Modus bei rund 10 % pro 24 Stunden, was bis zu sieben Tage Laufzeit je nach Nutzung ermöglicht.
Auch die Ladegeschwindigkeit bleibt konkurrenzfähig: In etwa 37 Minuten ist der Akku vollständig geladen.
Unterschiede beim Hardware-Vergleich zum 46-mm-Modell
Trotz ähnlichem Erscheinungsbild unterscheidet sich die OnePlus Watch 3 43-mm-Version in einigen Punkten technisch vom 46-mm-Modell. Beide teilen sich zwar zentrale Sensoren wie den 8-Kanal-Herzfrequenz- und 16-Kanal-SpO2-Sensor, das größere Modell bietet jedoch zusätzlich:
- Hauttemperaturmessung
- 60-Sekunden-Gesundheitscheck
- Analyse der arteriellen Steifigkeit (Gefäßgesundheit)
- Verbesserter PPG-Sensor für höhere Genauigkeit
Damit fokussiert sich die kleinere Variante eher auf klassische Fitnessfunktionen und verzichtet auf fortgeschrittene Gesundheitsmetriken, insbesondere im Bereich Temperatur und Gefäßanalyse.
Fitness-Tracking bleibt umfangreich
Ein Unterschied zeigt sich beim GPS: Das 46-mm-Modell verfügt über Dual-Frequenz-L1+L5-GPS (Broadcom SYN4778) für präzisere Ortung, insbesondere in Städten. Das 43-mm-Modell bietet diese Technik nicht, was in dichten Gebieten zu leichten Abweichungen führen kann.
Beide Modelle unterstützen den Pro-Running-Modus sowie detaillierte Analysen zum Energieverbrauch während des Trainings. Allerdings fehlen der kleineren Variante Metriken wie Running Power oder vertikale Schrittlänge. Für den Großteil der Nutzer bietet sie aber ein solides und umfassendes Fitness-Tracking für allgemeines und moderates Training.
Fazit: Bewusst abgespeckte Alternative
Mit der 43-mm-Variante der OnePlus Watch 3 wächst das Smartwatch-Portfolio des chinesischen Herstellers um eine kompaktere und komfortablere Option. Sie übernimmt viele Funktionen des größeren Modells, verzichtet aber auf bestimmte Gesundheitsfeatures und fortschrittliches GPS.
Für alle, die Wert auf Passform, Komfort und die Kernfunktionen einer Smartwatch legen, ist das kleinere Modell eine sinnvolle Wahl. Wer hingegen umfassendere Gesundheitsdaten wünscht, sollte zum 46-mm-Modell greifen.
Unterm Strich versteht sich die 43-mm-Variante nicht nur als kleinere, sondern auch als technisch reduzierte Alternative. Für ihren Preis bietet sie dennoch ein überzeugendes Gesamtpaket und unterstreicht OnePlus’ Anspruch, im Wearable-Bereich breiter aufgestellt zu sein.