Noch steckt die Gesundheitskarte in fast jedem Portemonnaie. Doch das wird sich ändern. Denn die Krankenkassen haben auf eine digitale Identität umgestellt. GesundheitsID heißt das neue Zauberwort. Entwickelt von der Gematik, soll sie den Zugang zum digitalen Gesundheitswesen erleichtern. Klingt technisch, ist aber simpel: Wer die GesundheitsID hat, meldet sich künftig per Smartphone beim E-Rezept oder in der elektronischen Patientenakte an. Wie Online-Banking, nur mit Blutwerten statt Kontostand.
Tschüss, Gesundheitskarte: Was jetzt zählt
Die GesundheitsID kann alles, was die Gesundheitskarte auch konnte. Sie speichert die nötigen Daten: Name, Geburtsdatum, Versichertennummer. Nur eben digital. Wer mitmachen will, braucht ein NFC-fähiges Smartphone, den Personalausweis mit aktivierter Online-Funktion, die passende PIN und ein bisschen Geduld beim Einrichten. Am Ende gibt es von der Krankenkasse einen sechsstelligen Code. Die AOK etwa liefert ihn direkt in ihrer App „AOK Mein Leben“. Identität zum Antippen.
→ Änderung an der Kasse ab 2026! Kunden müssen sich umstellen
Ab 2026 reicht beim Arzt dann ein digitaler Ausweis. Keine Karte mehr, kein Vergessen, kein hektisches Kramen an der Rezeption. Die Gesundheitskarte verschwindet aus dem Geldbeutel – zumindest theoretisch. Denn vorerst bleibt sie parallel bestehen. Wer lieber beim Bewährten bleibt, darf das auch weiterhin. Ohne App, ohne AusweisApp, ohne digitale Selbstvermessung. Vor allem ältere Menschen dürfte das freuen. Und alle, die ihr Leben nicht noch an eine weitere App delegieren wollen. Aber wer mag, kann die Gesundheitskarte getrost in der Schublade lassen, oder entsorgen.
Immer weniger Plastik im Portemonnaie
Mit dem Verschwinden der Gesundheitskarte wird das Portemonnaie immer schmaler. Schon heute kann man die EC-Karte zu Hause lassen und nahezu überall mit dem Handy bezahlen. Auch Kundenkarten wandern zusehends aufs Smartphone und bieten in Apps mehr als nur ein paar Gramm Kunststoff im Geldbeutel. Zudem wird auch der Führerschein bald verschwinden und in einer App zu finden sein. So wie der Fahrzeugschein, der seit Kurzem in die i-KFZ-App überführt werden kann.
