Ende 2022 hob Amazon seine Gebühren für das Prime-Abonnement von monatlich 7,99 auf 8,99 Euro respektive von 69 auf 89,90 Euro für das Jahrespaket an. Seither gilt für alle, mit Ausnahme von Studierenden, jungen Erwachsenen zwischen 18 und 22 Jahren, sowie Nutzern, die vom Rundfunkbeitrag befreit sind, der höhere Standard-Abo-Preis. Zusätzlich scheint das US-amerikanische Unternehmen die Werbezeiten innerhalb seines Streaming-Abos Prime Video innerhalb von nur 18 Monaten nahezu verdoppelt zu haben. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass 6,99 Euro auf einer Amazon-Rechnung das Interesse wecken. Nur leider handelt es sich bei dem dazugehörigen Schreiben lediglich um Betrug.
Falle für Amazon-Kunden
Aktuell verbreiten Cyberkriminelle eine Phishing-Mail im Namen von Amazon. Der Fokus des Schreibens liegt dabei auf einer fehlgeschlagenen Verlängerung der Amazon-Prime-Mitgliedschaft. Demnach sei die hinterlegte Zahlungskarte nicht mehr gültig – und nun müsse die Zahlungsmethode aktualisiert werden.
Unterhalb des Schreibens findet sich eine deutlich hervorgehobene Aufforderung, die anstehende Rechnung zu begleichen. Kostenpunkt: 6,99 Euro. Ein attraktiver Preis, der innerhalb der Landesgrenzen so jedoch nicht vorkommt. Ob es sich dabei um einen schlichten Fehler oder einen bewussten Manipulationsversuch seitens der Täter handelt, ist unklar. Allerdings könnte die Hoffnung auf einen vermeintlichen Rabatt Nutzer dazu bewegen, auf den in der E-Mail enthaltenen Button mit dem Linkstext „Zahlungsmethode aktualisieren“ zu klicken – was zu einem sehr kostspieligen Fehler werden könnte.
Nur wenige Klicks, schon ist das Bankkonto leer
Die hinterlegte Verlinkung führt erfahrungsgemäß zu einer zwar täuschend echten, jedoch gefälschten Anmeldemaske. Sämtliche hier und auf den Folgeseiten eingetragenen Informationen, wie Amazon-Zugangsdaten und Banking-Daten, landen auf direktem Wege bei den Cyberkriminellen. Anschließend können die Täter diese nutzen, um etwa Amazon-Bestellungen auf Kosten des Opfers zu tätigen. Oder gar das Bankkonto zu knacken und Gelder abzubuchen. Folglich ist Vorsicht geboten.
Die Verbraucherzentrale warnt Amazon-Kunden und empfiehlt, die Phishing-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben. Wer bereits Informationen preisgegeben hat, sollte indes umgehend sämtliche betroffenen Passwörter austauschen, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) einrichten und die eigene Bank über den Vorfall in Kenntnis setzen.