Eine allzu lange Lebensspanne weisen Smartphones im Gegensatz zu etwa Kühlschränken oder Waschmaschinen nicht auf. In der Regel wird alle zwei bis vier Jahre gewechselt. Und was passiert dann mit den Altgeräten? Laut einer Studie des Branchenverbands Bitkom landen die ausgedienten Mobiltelefone oftmals in Schubladen, wo sie ihr Dasein als tote Masse fristen. 2022 soll sich ihre Zahl auf 210 Millionen Mobiltelefone belaufen haben – mehr als doppelt so viele wie 2014. Dabei handelt es sich bei den ausrangierten und sogar den defekten Geräten keinesfalls um Elektroschrott. Auch solche Handys haben noch einen Wert. Und dieser ist alles andere als gering.
Dein altes Smartphone ist nicht wertlos
Ein jedes Mobiltelefon besteht aus etwa 60 Komponenten. Dazu gehören unter anderem auch zahlreiche Wertmetalle. Auf das Handy gerechnet, hält sich ihre Masse in Grenzen. Doch bei 210 Millionen Altgeräten kommt eine ganze Menge zusammen. Beispielsweise etwa 6.500 bis 6.700 Tonnen Aluminium, 1.600 bis 1.800 Tonnen Kupfer, 550 bis 600 Tonnen Nickel, 140 Tonnen Magnesium sowie 3 Tonnen Gold.
Ausgehend von 210 Millionen ungenutzten oder defekten Smartphones hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln berechnet, wie hoch der Geldwert ist, der ungenutzt in unseren Schubläden verweilt. Das Ergebnis: knapp 255 Millionen US-Dollar (etwa 233 Millionen Euro). Wobei das Institut allerdings von leicht abweichenden Wertmetallmengen pro Smartphone ausging.
Was tun mit dem Altgerät?
Nach Angaben des Kölner Instituts soll das in den Schubladenhandys enthaltene Material den Materialbedarf für neue Mobiltelefone über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren decken können. Derzeit müssen besagte Rohstoffe anderweitig beschafft werden – zulasten der Umwelt. Daher empfiehlt es sich, das Altgerät aus der Schublade zu nehmen und es einem Zweck zuzufügen. Eine „richtige“ Herangehensweise existiert dabei allerdings nicht. Je nach Modell und Zustand lässt sich das Handy weiterverkaufen oder entsorgen. Manchmal kann dem Mobiltelefon sogar ein zweites Leben gewährt werden. Wichtig ist nur, dass es eben nicht in der Schublade verendet.
Übriges: Selbiges gilt auch für weitere elektronische Geräte wie etwa Notebooks und Tablets. Bei ersteren sind es aktuell 49 Millionen Altgeräte, die nicht verwendet werden, während unbenutzte Tablets mit einem Gewicht von 26 Millionen Geräten auf die Unterseiten unserer Schubladen drücken.