ADAC deckt auf: So teuer ist Strom für E-Autos wirklich

3 Min. Lesezeit Teilen/Speichern
Das E-Auto unterwegs zu laden, kann unerwartet teuer werden. Das zeigt eine neue Untersuchung des ADAC. Wer spontan das E-Auto lädt, zahlt mitunter deutlich mehr als andere E-Auto-Fahrer. Wir erklären, worauf es ankommt und wie du sparen kannst.
Ladesäule für Elektroautos.

An Ladesäulen für Elektroautos und an den Anschlüssen der E-Autos sind sechseckige Symbole mit Buchstaben zu finden. Aber was bedeuten sie?

Es geht dem ADAC um das sogenannte Ad-hoc-Laden. Dieses vor allem bei Schnellladesäulen angewandte Prinzip bedeutet, dass du an jeder Ladesäule auch ohne Ladekarte und Vertrag mit dem Anbieter dein E-Auto aufladen kannst. Seit Inkrafttreten der AFIR-Verordnung im April 2024 ist vorgeschrieben, dass das an neuen Ladesäulen möglich sein muss. Bestehende Säulen werden nachgerüstet. Eigentlich heißt es, das E-Auto soll so auch ohne Vertragsbindung unkompliziert und fair an Schnellladesäulen aufgeladen werden können. Doch die Realität sieht anders aus: Der ADAC hat entlang deutscher Autobahnen erhebliche Preisunterschiede zwischen Ad-hoc- und Vertragstarifen festgestellt – von bis zu 62 Prozent.

E-Auto spontan laden: 87 Cent ohne Vertrag bei EnBW

In der ADAC-Stichprobe kostete die Kilowattstunde beim Anbieter EnBW ad hoc 87 Cent, im Vertragstarif ohne Grundkosten jedoch nur 59 Cent. Auch bei EnBW, MER und E.ON klafften deutliche Lücken. Nur bei wenigen Anbietern wie Allego, Fastned oder EAM waren die Preise identisch.

Das heißt: Wer ohne Ladekarte unterwegs ist, zahlt beim Laden des E-Auto drauf. Besonders betroffen sind Reisende, die auf spontane Ladevorgänge angewiesen sind – nicht nur, was die Preise angeht, sondern auch die Nutzbarkeit. Denn an vielen Schnellladesäulen fehlt noch immer die einfache Bezahloption per Karte. Trotz gesetzlicher Vorgabe gilt für bestehende Infrastruktur eine Übergangsfrist bis Ende 2026. Hier bist du dann auf die App des Anbieters oder einen QR-Code angewiesen, statt einfach per Karte zu bezahlen.

Ein weiteres Problem: sogenannte Vorautorisierungsgebühren. Dabei wird beim Start eines Ladevorgangs ein hoher Betrag von bis zu 150 Euro auf der Kreditkarte reserviert. Die Freigabe erfolgt oft erst Tage später – ein Ärgernis für viele Kunden. Denn bei einer Debitkarte wird dieser Betrag auf dem Girokonto zunächst gesperrt.

Forderung nach mehr Transparenz

Der ADAC fordert deshalb mehr Transparenz und Wettbewerb. Eine Markttransparenzstelle, wie es sie bereits für Kraftstoffpreise gibt, soll auch beim Stromladen für Klarheit sorgen. Denn laut einer Umfrage wünschen sich 96 Prozent der Verbraucher klar sichtbare Preise direkt an der Ladesäule. Oft erfährt man die Preise erst, wenn der Ladevorgang für das E-Auto schon läuft oder auf der Rechnung.

Tipp für alle E-Autofahrer: Wer flexibel und günstig laden möchte, sollte mindestens eine Ladekarte oder App eines großen Anbieters nutzen. Diese decken oft mehrere Netzwerke ab und bieten deutlich bessere Konditionen als spontane Zahlungen mit Karte.

Bildquellen

  • Ladestrom Vergleich: So teuer sind Autostrom und Ladetarife in Deutschland: Volkswagen
  • Buchstaben an Ladesäulen: Die rätselhaften Sechseck-Symbole: DG FotoStock / ShutterStock.com

2 Kommentare

  1. Karsten Frei
    Gute Werbung für E-Autos. Da denkt jeder direkt zwei Mal nach, über ein (nicht)Kauf.
  2. Bolli
    Noch immer dieses leidliche Theater mit den Strompreisen !! Kommt allerdings nicht unerwartet, - macht ja Nix, - fahren wir die alten genialen Kisten weiter. 😎😎😇😇
[-AMP Version-]