Als die Trump-Söhne groß verkündeten, mit einem eigenen Trump-Mobile-Tarif und passendem Trump Phone „Made in America“ durchzustarten, konntest du es schon riechen: Vaporware und Schlangenöl, so dicht, dass einem fast die Augen tränten. Ein echtes Smartphone hat niemand gesehen. Stattdessen gab’s einen teuren Tarif für 47,45 Dollar im Monat – und ein Photoshop-Machwerk, das selbst Hobby-Grafiker erröten lassen würde.
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Trump Phone: Von Anfang an ein schlechter Witz
Zur Erinnerung: Schon damals war klar, dass es sich eher um ein günstiges Einsteigergerät handelt, ein umgelabeltes China-Handy. 499 Dollar sollten echte MAGA-Fans auf den Tisch legen – für ein „goldenes“ Smartphone, angeblich „Made in America“. Das war zumindest mal das große Verkaufsargument.
Nur: Dieses Versprechen ist längst Geschichte. Aus „proudly designed and built in the United States“ (siehe Pressemitteilung) wurde „designed with American values in mind“. Und das T1 Phone, wie es offiziell heißt, ist wohl auch geschrumpft: statt 6,8 Zoll nur noch 6,25 Zoll groß. Am Produktbild hat sich trotzdem nichts geändert – es sieht immer noch aus wie das Wingtech REVVL 7 Pro 5G.
Das große Geheimnis: Wie sieht es aus?
Wie erwartet: Der Hobel wird nicht in den USA produziert. Er ist kleiner als angekündigt, und für 499 Dollar sind die Specs ziemlich mager. Aber die spannendste Frage bleibt: Wie sieht das Trump Phone überhaupt aus? So wie auf dem bekannten Screenshot? Oder eher wie ein golden eingefärbtes iPhone 16 Pro Max, das ebenfalls bereits als Werbebild fürs T1 Phone herhalten musste?
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Aber das ist noch nicht die letzte Verwandlung dieses Wunder-Handys. Wenn es will, kann es – zumindest in Postings von Trump Mobile plötzlich nämlich auch aussehen wie ein Samsung Galaxy S25 Ultra (Test) mit Spigen-Hülle:
Beworben wird das Ganze übrigens mit dem Satz: „With American hands behind every device.“ Wie schlau musst du eigentlich sein, um dir so ein Ding zu bestellen, obwohl es auf jedem Bild anders aussieht und das „Made in America“-Versprechen längst gebrochen ist? Vermutlich werden sich echte MAGA-Fans daran kaum stören. Roland Quandt von WinFuture hat übrigens nicht nur die Spigen-Hülle identifiziert – das Spigen Thin Fit (MagFit) Case –, sondern Original und Fälschung direkt gegenübergestellt.
Dabei macht sich niemand die Mühe, das Original überhaupt zu kaschieren: Das Kamera-Design bleibt unverändert, der Einschub für den S Pen ist klar erkennbar, und selbst das Spigen-Logo klebt noch drauf. Bleibt nur die Frage: Frechheit oder einfach fehlende Photoshop-Skills? Wenn man sich die stümperhaft reingepfuschte US-Flagge anschaut, spricht vieles für Letzteres – oder für beides.
Fazit: Niemand, wirklich niemand sollte dieses Trump Phone kaufen
Ist es frech, dir vom Kauf eines Smartphones abzuraten, bevor ich – oder unsere Smartphone-Experten – es getestet haben? Normalerweise vielleicht ja. Aber hier reichen schon die nackten technischen Daten, um den Preis als deutlich überzogen zu entlarven. In diesem Fall sollte wirklich niemand zugreifen. Dieses Smartphone ist eine komplette Luftnummer – ganz egal, was da irgendwann vielleicht verschickt wird.
Denk dran: Wenn du das Teil jetzt vorbestellst, werden direkt rund 100 Euro auf deiner Kreditkarte geblockt. Und das für ein Gerät, von dem du praktisch nichts weißt – nicht einmal, wie es am Ende wirklich aussieht.
Ich kenne zwar keine Vorbestellzahlen, aber ich habe ein solides Grundvertrauen in die Mischung aus Leichtgläubigkeit und Trumphörigkeit in der MAGA-Blase. Genau diese Leute werden dafür sorgen, dass die Trump-Familie auch mit dieser Unverschämtheit wieder ordentlich abkassiert.
Wir behalten das Thema jedenfalls weiter im Blick – und melden uns, sobald es tatsächlich handfeste Infos oder ein echtes Gerät gibt. Und ja: Falls das Trump Phone am Ende doch das beste Smartphone der Welt sein sollte, entschuldige ich mich hier bei dir hochoffiziell. Versprochen!