Im Oktober verändert sich die Überweisung grundlegend. Ein neues Gesetz sorgt dafür, dass zwei Dinge anders werden. Einerseits müssen Banken und Sparkassen ihren Kunden die Echtzeit-Überweisung anbieten. Innerhalb von 10 Sekunden ist überwiesenes Geld dann auf dem Konto des Empfängers. So funktioniert das Ganze. Andererseits kommt ein Ampel-System, das wir in einem Sonderartikel erklären. Doch offenbar ist das zu verwirrend für viele Banken und Sparkassen, weshalb man Kunden nun mit Konto-Kündigung droht.
Überweisungen bekommen Ampel-System und Banken drohen Kunden
Ab dem 9. Oktober müssen alle Banken und Sparkassen bei Überweisungen einen Abgleich der IBAN mit dem Namen des Zahlungsempfängers vornehmen. Empfängerüberprüfung heißt das Ganze, erklärt die BaFin. Stimmen IBAN und Empfänger nicht überein, wird man sofort darauf aufmerksam gemacht. Und das, bevor man das Geld an eine andere Person oder ein Unternehmen abschickt. Das soll denjenigen, der die Überweisung vornimmt, auf eventuelle Fehler oder einen möglichen Betrug aufmerksam machen. Das heißt auch: Finanzinstitute müssen bei jeder Überweisung prüfen, ob die IBAN zum Kontoinhaber passt. Das bereitet Sparkassen und Volksbanken offenbar Kopfschmerzen.
→ Der große Girokonto-Check: Nur diese 10 von 661 Konten sind kostenlos
Denn sie wissen offenbar nicht, ob sie das Okay ihrer Kundschaft einholen müssen. Manche Sparkassen und Volksbanken machen Druck: Auf ihren Internetseiten erscheint der Hinweis, man möge die Infos „sorgfältig“ lesen und dann bitte flott zustimmen. Ansonsten „können wir die Geschäftsbeziehung leider nicht wie gewohnt fortführen“, heißt es. Kündigung inklusive. Die Privatbanken sehen das entspannter. Laut Handelsblatt winkt etwa die Deutsche Bank ab: Zustimmung? Überflüssig. Verbraucherschützer pflichten bei, schließlich sei das eine Pflichtänderung per Gesetz. Kündigungsdrohungen seien reine Panikmache. Die Genossenschaftsverbände der Banken wiederum halten dagegen.
Was müssen Kunden befürchten?
Für Kunden heißt das: tief durchatmen. Wer nicht sofort klickt, muss kaum befürchten, dass die Bank gleich das Konto dichtmacht. Wahrscheinlicher ist, dass Sparkassen und Volksbanken nach der abgelaufenen Frist noch einmal daran erinnern, zuzustimmen. Per Anruf, oder beim Geldabheben am Geldautomaten, wie es in der Vergangenheit schon bei anderen Angelegenheiten der Fall war. Ansonsten: Einfach zustimmen. Denn: Von den neuen Regeln bei Überweisungen profitieren vor allem Kunden.