Neue Gebühr im Flugzeug: Wer seinen Sitz zurücklehnt, muss zahlen

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Ob beim Handgepäck, der Sitzplatzreservierung oder beim Check-in: Fluggesellschaften kommen immer wieder auf neue Ideen, wie sie den Reisenden mehr Geld aus der Tasche ziehen können. Nun wird eine Extragebühr fällig, wenn man im Flugzeug seinen Sitz zurücklehnt.
Neue Gebühr im Flugzeug: Wer seinen Sitz zurücklehnt, muss zahlen

Neue Gebühr im Flugzeug: Wer seinen Sitz zurücklehnt, muss zahlen

Im Laufe der Zeit ist die Beinfreiheit im Flugzeug immer weniger geworden. Handgepäck kostet immer öfter extra und Ryanair wollte sogar mal Gebühren verlangen, wenn man an Bord die Toilette benutzt. Doch das ist noch nicht das Ende der absurden Einfälle von Fluggesellschaften, wie man Reisenden noch mehr Geld abluchsen kann. Der erste Billigflieger führt nun eine neue Gebühr ein. Wer seinen Sitz zurücklehnen will, soll extra zahlen.

Entspannt im Flugzeug reisen wird immer teurer

Früher war alles besser. Das stimmt zwar nicht immer, aber im Fall vom „Reisen mit dem Flugzeug“ trifft das meist zu. Nicht nur die Beinfreiheit ist in den vergangenen Jahren weniger geworden. Vor allem Billigflieger verlangen immer öfter Gebühren für dies und das. Wer mit Ryanair fliegt und einen kleinen Koffer als Handgepäck mitnehmen möchte, muss dafür bis zu 38 Euro zahlen. Vueling will sogar bis zu 75 Euro haben. Kostenlos sind hier nur eine kleine Tasche oder ein Rucksack. Und wer statt online einzuchecken, das am Schalter am Flughafen macht, zahlt bei Ryanair 55 Euro dafür. Nun kommt die Gebühr fürs Zurücklehnen.

→ Das passiert, wenn man im Flugzeug während des Flugs die Tür öffnet

Auf die Idee ist jetzt die kanadische Airline WestJet gekommen: Wer entspannter fliegen will, muss künftig tiefer in die Tasche greifen. Was klingt wie ein schlechter Scherz, ist laut Konzern ein „neues Komfort-Konzept“. Damit will die Fluglinie angeblich auch den ewigen Streit ums Zurücklehnen im Flugzeug beenden und nennt das Ganze „modernes Kabinenerlebnis“. Übersetzt: zwölf neue Premium-Sitze mit verstellbarer Lehne, dickerem Kopfpolster und ergonomischer Sitzfläche.

Für etwas zahlen, das früher kostenlos war

Diese Premium-Plätze kosten natürlich extra. Dahinter folgt die „Extended Comfort Section“: 36 Sitze mit etwas mehr Beinfreiheit, aber ohne Lehnenverstellung. Ganz hinten dann die Economy: kein Komfort, keine Beinfreiheit, keine Neigung. Nicht alle finden das gut. John Gradek, Luftfahrt-Dozent an der McGill University, sagt der New York Post: „Die Fantasie der Airlines hört nie auf, mich zu erstaunen: Sie vermitteln den Leuten irgendwie den Eindruck, dass sie mehr bekommen, wenn sie mehr bezahlen.“ Seine Bilanz: „Im Moment ist es aber so: Man zahlt mehr, um das zu bekommen, was man früher schon hatte.“

Auch in Europa ist der Trend längst angekommen. Bei Ryanair und Easyjet lassen sich die Rückenlehnen im Flugzeug gar nicht mehr verstellen. Immerhin ehrlich. Dort gibt’s nicht mal die Option, fürs Zurücklehnen extra zu zahlen. Noch nicht.

Bildquellen

  • Irrer Grund: Deshalb sollte man im Flugzeug lieber nicht am Fenster sitzen: Emiel Molenaar / Unsplash
  • Neue Gebühr im Flugzeug: Wer seinen Sitz zurücklehnt, muss zahlen: Aleksei Zaitcev / Unsplash

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