Relevant ist diese Nachricht vor allem für all diejenigen, die planen, in den kommenden Wochen mit Tui in den Urlaub zu fliegen. Denn um die Sicherheit und das Wohlergehen der Gäste und Mitarbeiter zu gewährleisten, sei man in Übereinstimmung mit der Vorgabe der jeweiligen Regierungen zu dem Ergebnis gekommen, Pauschalreisen, Kreuzfahrten und den Hotelbetrieb nach neuesten Erkenntnissen bis zum 23. April auszusetzen, teilte Tui in Hannover mit. Man wolle mit dieser Maßnahme einen Beitrag dazu leisten, die Auswirkungen des COVID-19 abzuschwächen.
Tui macht (vorerst) dicht: Kostenlose Stornierungen möglich
Solltest du mit Tui in den kommenden Wochen in den Urlaub fliegen wollen, bedeutet das für dich: Du kannst deinen Urlaub kostenlos stornieren. Eine Umbuchung macht aktuell weniger Sinn, da nicht abzusehen ist, wann Tui wieder in den Normalbetrieb umschaltet. Tui selbst hat auf seiner Homepage eine Sonderseite aktiviert. Dort findest du alle Informationen zu den Umbuchungs- und Stornomöglichkeiten zu dem von dir gebuchten Reiseziel. Im Zweifel wende dich an jenes (Online-)Reisebüro, in dem du deine Reise gebucht hast.
Und noch eine wichtige Information: Solltest du mit Tui fly bereits nach Spanien geflogen sein, sei übrigens beruhigt: Rückflüge aus spanischen Urlaubszielen finden weiterhin statt, verspricht das Unternehmen. Bis zu 40 Sonderflüge von Tuifly starten täglich mit Urlaubern aus verschiedenen Teilen der Welt.
„Auch wenn die Welt des Reisens gerade Pause macht, sollten wir nicht vergessen: jede Pause ist irgendwann zu Ende. Und dann können unsere Gäste auch wieder reisen.“ Marek Andryszak, Vorsitzender der TUI Deutschland Geschäftsführung
Der Tui-Vorstand hat übrigens auch beschlossen, die am 11. Februar veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurückzuziehen. Eine neue Prognose soll es erst dann geben, wenn absehbar ist, dass das Reisegeschäft wieder aufgenommen werden kann.
Tui setzt auf Hilfe vom Staat
Inwiefern Tui ähnlich wie Thomas Cook eine Pleite droht, ist noch nicht absehbar. Der Konzern verfüge über Finanzmittel und verfügbare Kreditlinien in Höhe von circa 1,4 Milliarden Euro. Trotzdem sei es nun an der Zeit, „einschneidende Kostenmaßnahmen“ zu ergreifen, um die Auswirkungen auf das Tui-Ergebnis abzumilden, teilte der Konzern mit.
In diesem Zusammenhang setzt Tui jetzt auch auf Hilfe durch den Staat. Man wolle Staatsgarantien zur Unterstützung des Unternehmens beantragen, bis der normale Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen werden kann.
Tui ist nach der Thomas-Cook-Pleite zum größten Touristikkonzern der Welt aufgestiegen und ist nach eigenen Angaben in mehr als 100 Ländern der Erde aktiv. Im Jahr 2019 macht der Konzern einen Umsatz in Höhe von 19 Milliarden Euro und erreichte ein operatives Ergebnis von 893 Millionen Euro. Weltweit beschäftigt Tui mehr als 70.000 Mitarbeiter. Sie müssen sich wohl schon bald mit dem Gedanken an Kurzarbeit anfreunden.