Heizkostenzuschuss 2022: Wer ihn bekommt und wie viel er bringt

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Das Heizen wird wegen stark gestiegener Energiekosten immer teurer. Doch für viele Haushalte könnte eine finanzielle Entlastung unmittelbar bevorstehen. Denn die Bundesregierung plant, einen Heizkostenzuschuss auf den Weg zu bringen. Den bekommt aber nicht jeder.
Geldscheine in Euro-Banknoten liegen auf einem Tisch.
Tausende Haushalte in Deutschland dürfen sich über einen Heizkostenzuschuss freuen.Bildquelle: Ibrahim Boran / Unsplash

Strom, Öl und Gas werden immer teurer. Grund dafür ist auf der einen Seite eine zuletzt stark gestiegene Nachfrage, da die Wirtschaft wieder mehr produziert. Gleichzeitig ist das Angebot an Energie an verschiedenen Stellen aber auch gesunken. Und ein Mix aus diesen Faktoren sorgt dafür, dass die Preise an der europäischen Energiebörse durch die Decke gehen. Bei vielen Energielieferanten hat das höhere Kosten für Endkunden zur Folge. Zum Teil sind große Energie-Discounter an den steigenden Strom- und Gaspreisen sogar zerbrochen und mussten ihre Lieferungen kurzfristig einstellen. Eines der bekanntesten Beispiele war in den vergangenen Wochen der Discountanbieter Stromio. Zumindest für Geringverdiener zeichnet sich jetzt mit Blick auf die steigenden Kosten aber ein Lichtblick am trüben Horizont ab. Sie dürfen Mitte 2022 mit einem staatlichen Heizkostenzuschuss rechnen.

Heizkostenzuschuss: Soviel Geld gibt es vom Staat zurück

Wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf einen Gesetzentwurf des neuen Wohnungsministeriums berichtet, sollen 710.000 Haushalte Anspruch auf den einmaligen Zuschuss haben. Und zwar genau dann, wenn sie zwischen Oktober 2021 und März 2022 mindestens einen Monat lang Wohngeld bezogen haben oder noch immer beziehen. Wohngeld kann – mit Ausnahmen – jeder Bundesbürger beantragen, der über ein Mindesteinkommen verfügt, aber nicht ausreichend Einkommen erwirtschaftet, um auch seine Wohnkosten zu decken. Den deutschen Staat kostet der Heizkostenzuschuss zur Unterstützung von Geringverdienern dem Vernehmen nach 130 Millionen Euro.

Laut Gesetzentwurf sollen sich laut dpa Alleinlebende über einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 135 Euro freuen dürfen. Für einen Zwei-Personen-Haushalt winken 175 Euro. Und für jeden weiteren Mitbewohner erhöht sich der Zuschuss für die stark gestiegenen Heizkosten um weitere 35 Euro. Auszahlungen sind für den Sommer 2022 geplant. „Dadurch sollen Wohnen und Heizen bezahlbar bleiben und die Mehrkosten aus den kalten Wintermonaten aufgefangen werden“, heiße es in einem Eckpunktepapier des Ministeriums. Es soll nicht notwendig sein, einen Antrag für den Heizkostenzuschuss stellen zu müssen, da ohnehin bekannt ist, wer Wohngeld bezieht.

Chef-Verbraucherschützer kritisiert Gesetzentwurf

Für Klaus Müller, Chef des Verbraucherzentrale-Bundesverbands (vzbv), reicht der jetzt vorgelegte Gesetzentwurf unterdessen nicht aus. Der Zuschuss sei „deutlich zu niedrig angesetzt“, sagte er dem „Handelsblatt“. Die Summen reichten für viele Haushalte nicht aus, um den starken Anstieg der Heizkosten auszugleichen. Hinzu komme, dass aktuell noch gar nicht klar sei, wie kalt der Winter in den ersten Monaten des Jahres 2022 tatsächlich noch werde. Entsprechend könne auch noch niemand abschätzen, wie hoch die Heizkostenrechnung für die Heizperiode 2021/2022 tatsächlich ausfalle.

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6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Mike

    Bin ja gespannt, wieviele Gas/Stromanschlüsse in den nächsten 18 Monaten gesperrt werden.
    Bitte „lautstark“ darüber berichten!

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  2. Nutzerbild Klaudia

    Ich finde es nicht normal das immer die selben die Zuschüsse bekommen. Ich bin der Meinung daß uns allen die Zuschüsse zustehen auch wir die Arbeiten gehen und jeden Monat Steuern zahlen müssen die Mehrkosten für Energie und Gas zahlen und keiner fragt ob uns am Monatsende noch Geld über bleibt. Nur weil wir ein paar Euro zu viel haben steht uns diese Wohngeld nicht zu und deshalb müssen wir zusehen wie wir es bezahlen. So mancher hat nur 10 Euro zu viel und schon steht ihm nichts zu. Es soll mir Mal jemand aus der Regierung vor machen wie man mit 10 Euro im Monat das sind im Jahr 120 die Mehrkosten aufbringen soll. Und die 10 Euro werden für Essen Gebrauch nicht für nachzahlende Energie

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    • Nutzerbild MaxsMa

      Dem kann ich mich voll und ganz anschließen. Wer für seinen Lebensunterhalt selbst sorgt, ist wieder einmal der Gelackmeierte.

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  3. Nutzerbild ThonieThulysse

    Dem Wohngeld Empfänger fehlen hat diese 10€ ja erst gar nicht, um diese für Essen auszugeben. Schon mal drüber nachgedacht. Sie jammern gerade über Ihnen im Vergleich tatsächlich fehlenden 15€.

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  4. Nutzerbild Inge Perlo

    Und von uns Rentnern spricht niemand! Wir sind ja alt und brauchen keine Wärme.

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  5. Nutzerbild Andi

    höre immer nur Heizkostenzuschuß für Bezieher von Wohngeld. Was ist mit dem Rest der gerade so eben kein Wohngeld bekommt…??

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