Der Trick hinter den Billig-Tarifen: So treibst du deinen Stromanbieter in den Ruin

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Dynamische Stromtarife versprechen dir, genau dann günstig zu laden, wenn viel Wind- oder Sonnenstrom im Netz ist. Der Anbieter kauft den Strom in Echtzeit an der Börse ein. Doch das ist nicht immer so. Ein großer, bekannter Anbieter agiert anders.
Tibber Pulse wird an einem Stromzähler montiert

Tibber Pulse


Bei einem Smart Meter erfolgt die Abrechnung tatsächlich so. Über die registrierende Leistungsmessung (RLM) mit Smart Meter kauft dein Anbieter bei einem dynamischen Stromtarif in 15-Minuten-Zeitfenstern den Strom zum Börsenpreis ein und verkauft ihn dir weiter. In der Praxis prallen ausgerechnet bei einem der bekanntesten Anbieter für dynamische Stromtarife zwei Welten aufeinander: Er rechnet mit dir zu Börsenpreisen im 15-Minuten-Takt ab, muss aber gegenüber den Netzbetreibern das Standardlastprofil (SLP) anwenden.

Teuer kaufen, billig verkaufen – und umgekehrt

Der Unterschied zwischen registrierender Leistungsmessung (RLM) mit Smart Meter und Standardlastprofil entscheidet darüber, ob ein Anbieter deinen Verbrauch wirklich zu den billigen Stunden beschaffen kann – oder ob ein kostspieliger Mismatch entsteht. Das ist, so haben uns zwei Insiderquellen unabhängig voneinander bestätigt, bei Tibber der Fall, wenn du den Tibber Pulse nutzt. Das ist ein Zusatzsensor für einen normalen, elektronischen Stromzähler. Über eine Infrarotschnittstelle kannst du – wie auch bei anderen Sensoren – den aktuellen Verbrauch in deiner Wohnung in Echtzeit auslesen.

Tibber nutzt den Pulse aber auch zur Abrechnung. Alle 15 Minuten hast du seit dem 1. Oktober einen anderen Stromtarif. Wer seine Wohnung geschickt automatisiert und starke Verbräuche in die günstigen Zeiten schieben kann, kann so durchaus den ein oder anderen Euro sparen. Doch für Tibber kann das ein Problem werden. Denn Tibber kauft den Strom im Standardlastprofil ein. Du bist also Teil eines Durchschnittsprofils deines Netzgebiets. Heißt: Tibber muss Strom auch in teuren Abendspitzen einkaufen, selbst wenn du persönlich mittags, wenn der Strom günstig ist, die Wäsche wäschst oder dein E-Auto lädst und abends nur das Nötigste machst.

Der Konflikt: Günstig für dich, teuer für den Stromanbieter

Verschiebst du deinen Verbrauch konsequent in „grüne“ Stunden, realisierst du für dich die Vorteile des dynamischen Preises. Der kann in seltenen Fällen sogar negativ sein. Du bist sogar in gewisser Hinsicht netzdienlich, weil du den Strom dann verbrauchst, wenn er durch Sonne und Wind oftmals im Übermaß vorhanden ist. Muss der Anbieter den Strom aber nach SLP trotzdem anteilig zu Peak-Zeiten eindecken, entsteht ein Beschaffungs-Gap. Für Player wie Tibber ist das ein Risiko: Dein Verhalten folgt dem Preissignal, die Beschaffung aber dem starren Profil. Das Ergebnis kann – je nach Netz- und Preislage – zu Verlusten auf Anbieterseite führen, ohne dass du davon etwas merkst. Für dich ist das erst einmal gut; nachhaltig ist das Geschäftsmodell für den Anbieter aber kaum.

Natürlich kann das Ganze aber auch umgekehrt passieren. Musst du an einem Tag, an dem die Strompreise sehr hoch sind, unbedingt dein Auto laden oder den Backofen nutzen, so kann Tibber dir den Strom teuer verkaufen, aber ihn günstig einkaufen. Denn dass du den Strom an einem teuren Tag verbraucht hast, das weiß das Standardlastprofil nicht. Hier wird nur einmal im Jahr der Verbrauchswert mit dem Verbrauch aller anderen Kunden im Netz übereinandergelegt und abgerechnet. Einzelne Peaktage sind vollkommen egal in der Abrechnung zwischen Stromnetzbetreiber und Stromanbieter.

Jetzt aktuell günstige Strompreise sichern

Nicht jeder Kunde fühlt sich mit dynamischen Stromtarifen wohl. Um dich vor steigenden Stromkosten zu schützen, kannst du dir aber jetzt die derzeit günstigen Konditionen bei normalen Stromanbietern sichern. Das geht selbst dann, wenn du dich bei deinem bisherigen Anbieter noch in einer Mindestlaufzeit befindest. Bis zu sechs Monate im Voraus kann ein Wechsel angestoßen werden und du kannst dir so die aktuell günstigen Preise sichern. Besonders, wenn du aktuell bei einem Grundversorger bist, kann sich der Wechsel lohnen.

Solltest du dir unsicher sein oder Angst haben, an eines der schwarzen Schafe der Branche zu gelangen, empfehlen wir dir unseren Partner remind.me. Hier kümmern sich Experten um deinen Vertrag für Strom & Gas und sorgen dafür, dass du stets in einem günstigen Tarif bist. Dort überwacht man auch die Vertragsbeziehung und reagiert, sollte ein Anbieter seine Strompreise oder Gaspreise erhöhen. Zudem hat remind.me nach eigenen Angaben Zugriff auf Tarife, die du bei den öffentlichen Vergleichsseiten nicht bekommst. Denn wichtig ist, dass du bei einem Wechsel zu einem alternativen Anbieter einen seriösen Stromanbieter beziehungsweise Gasanbieter findest.

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