Klingt, als hätte Bargeld seinen letzten Sommer erlebt. Die Politik hat jetzt eine Obergrenze angesetzt – wer drüber ist und trotzdem in Scheinen zahlen will, riskiert Ärger. Und Strafen. Das passt ins Bild: Banken winken längst ab, wenn es ums Cash geht. Die Deutsche Bank hat schon angedeutet, bald in vielen Filialen gar kein Bargeld mehr herauszugeben. Geldautomaten? Werden abgebaut wie alte Telefonzellen. Und jetzt greift auch noch der Gesetzgeber zum Rotstift.
Bargeld: Für die EU zu undurchsichtig
Auch wenn die neue Regierung in Deutschland das Bargeld zunächst erhalten will: Man will ebenso mehr digitale Zahlungsmöglichkeiten schaffen. Und den digitalen Euro voranbringen. Abseits dessen setzt sich die Bundesbank dafür ein, Bargeld – zumindest in Teilen – abzuschaffen. Und nun kommt die EU und verhängt eine Obergrenze – auch in Deutschland. Wer diese überschreitet, muss Strafen fürchten, heißt es.
Wer mit mehr als 3.000 Euro in bar bezahlen will, muss seine Daten angeben. Für spätere Rückverfolgungszwecke heißt es. Wenn etwa Behörden wissen wollen, wer was gekauft hat. Darüber hinaus sieht das neue Bargeld-Gesetz vor, dass jede Person nur noch bis zu 10.000 Euro in bar bezahlen darf. Ein Auto beispielsweise mit Bargeld zu bezahlen, ist also nur noch bis zu dieser Summe möglich.
Die Gründe
Die EU nennt Gründe, auf denen die neuen Bargeld-Regeln fußen. Man will gerne wissen, wie viel Geld wohin geht. Zur Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und der Umgehung von Sanktionen heißt es ganz offiziell. Und wer nichts zu befürchten habe, könne auch weitaus höhere Geldsummen einfach digital hin und her überweisen. Übrigens: Bareinzahlungen bei einer Bank oder Sparkasse ab 10.000 Euro sind nur mit einem Herkunftsnachweis des Geldes möglich.
→ Bargeld zu Hause aufbewahren: Zwei Dinge, die viele nicht wissen
Ob Geldwäsche oder Schwarzarbeit: Für eine Obergrenze oder gar eine Abschaffung von Bargeld spricht viel. Aber: Wer bar zahlt, ist und bleibt anonym. Denn: Bar-Zahlungen werden weder registriert noch überwacht. Sollten Münzen und Scheine komplett verschwinden, geht damit also auch ein Stück Freiheit und Anonymität verloren.