Neuer Personalausweis: Jetzt wird's teuer

3 Min. Lesezeit Teilen/Speichern
Den Personalausweis hat man immer dabei. Zwischen Bargeld und der EC-Karte schlummert er im Geldbeutel und wartet auf seinen seltenen Einsatz. Für die Plastikkarte muss jeder 37 Euro zahlen. Doch das ist der Bundesregierung viel zu wenig.
Personalausweis im Portemonnaie

Personalausweis: Ab Mai wird es deutlich teurer

Nur selten braucht man ihn, trotzdem steckt der Personalausweis in jedem Portemonnaie. Und wenn er abläuft, wird er richtig nervig und das bekannte wie unbeliebte Ritual beginnt: Termin im Bürgerbüro, Passfoto, Fingerabdruck, Formular, Warten, Abholen. Alles streng geregelt, alles schön ordentlich. Schließlich verpflichtet das Grundgesetz jeden Deutschen ab 16, ein gültiges Ausweisdokument zu besitzen. Und dafür muss man auch noch bezahlen. Zu wenig, meint die Regierung, und will bald mehr Geld sehen.

Personalausweis: Weniger Geld im Portemonnaie

Wir nutzen ihn selten und doch ist der Aufwand, den wir für den Personalausweis betrieben, hoch. Und die Kosten, die derzeit bei 37 Euro liegen, sind inzwischen zu niedrig. Genau hier setzt das Innenministerium jetzt an – nicht beim Aufwand, sondern beim Preis. Die Ausstellung des Personalausweises soll künftig 46 Euro kosten. Dazu kommen wie bisher 6 Euro, wenn das Foto direkt im Amt gemacht wird. Das steht im neuen Entwurf des Bundesinnenministeriums (BMI), der derzeit in der Verbändeanhörung steckt.

Das BMI nennt das „Anpassung an die allgemeinen Verwaltungskosten“. Klingt bürokratisch korrekt, heißt übersetzt: Auch der Staat spürt die Inflation. Laut BMI sind Produktion und Verwaltung der Ausweise teurer geworden – Chip, Sicherheit, Papier, Personal. Da müsse man nachjustieren. Die letzte Erhöhung liegt übrigens gar nicht so lange zurück: 2021, von 28,80 auf 37 Euro. Damals hieß es schon, das müsse jetzt erstmal reichen.

→ Personalausweis: Das ist jetzt möglich

Der neue Personalausweis bleibt also, was er immer war: Pflicht, Chipkarte und Symbol deutscher Verwaltungskunst. Neu ist nur, dass man künftig ein bisschen tiefer in die Tasche greifen muss, um ihn zu bekommen. Oder, wie das Ministerium sagt: zur „Kostendeckung“.

Wie schwer kann’s sein, eine Plastikkarte zu drucken?

Hinter dem kleinen Stück Plastik steckt mehr Aufwand, als man denkt: Behörden müssen Daten prüfen, Fingerabdrücke abnehmen, alles digital signieren, verschlüsseln und doppelt dokumentieren. In Berlin druckt die Bundesdruckerei das Ganze unter Sicherheitsvorkehrungen, die eher an Hochsicherheitslabore erinnern als an eine Druckerei.

→ Das Ende der Gesundheitskarte: Das ändert sich für ab sofort für alle Deutschen

Auch die Technik drumherum kostet. Der Personalausweis hat einen Chip, der mit Servern des Bundes kommuniziert, alles abgesichert mit Zertifikaten, Sperrlisten und kryptografischen Schlüsseln. Für Wartung, IT-Sicherheit und Updates sitzen quer durch die Republik Verwaltungs- und Technikteams, die das System am Laufen halten – und bezahlt werden wollen. Laut internen Berechnungen von BMI und Bundesverwaltungsamt liegen die tatsächlichen Gesamtkosten pro Ausweis bei rund 45 bis 50 Euro, also etwa in der Höhe, die künftig verlangt werden soll.

Keine Kommentare

[-AMP Version-]