MediaMarkt mit Schlag gegen Amazon & Co.: So funktioniert das neue Preisversprechen

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Bringt MediaMarkt hier verklausuliert das alte Tiefpreisversprechen zurück? Eine neue Aktion ist im Online-Shop aufgeploppt, die genau das im Kleingedruckten vermuten lässt. Wir schauen, ob der Händler hält, was er verspricht.
MediaMarkt-Schriftzug eines Ladengeschäfts als Hintergrund; im Vordergrund ein Screenshot eines Preisvergleichs mit dem Hinaweis auf ein Label

MediaMarkt: Neues Preisversprechen gestartet

Wer dieser Tage aufmerksam durch den Online-Shop von MediaMarkt streift, dem fällt bei einzelnen Produkten vielleicht das neue „Preisheld“-Siegel auf. Wir haben uns auch gefragt, was es damit auf sich hat und geben hier die Antwort.

Neues „Tiefpreis-Versprechen“ bei MediaMarkt

Mit dem Preisheld-Label werden Produkte gekennzeichnet, bei denen MediaMarkt einerseits grundsätzlich hohe Verkaufszahlen verzeichnet, die also latent beliebt sind. Andererseits – und das ist das spannende – wird hier angeblich mehrmals pro Tag der Preis angepasst, sodass MediaMarkt hier die namhafte Konkurrenz im Online-Handel in Deutschland stets unterbietet oder zumindest einholt.

MediaMarkt schreibt dazu: „Mit unseren Preishelden zahlst du nie zu viel für deine Lieblingsprodukte. Das Preisheld-Siegel zeigt dir begehrte Technik, deren Preise mehrfach täglich mit den Onlinepreisen großer Elektronikhändler in Deutschland abgeglichen und immer auf den aktuell niedrigsten aufgefundenen Onlinepreis angepasst werden.“

Zumeist dürfte hier Amazon als Preis-Gegner im Fokus stehen. Allerdings ist die Aktion kein genereller Amazon-Konter, auch andere Online-Shops werden offenbar in die Vergleiche mit einbezogen.

Preise werden mehrmals täglich angepasst

In einer ersten Testphase, die bis zum 17. August läuft, soll das Preis-Versprechen bereits auf rund 100 Artikeln angewendet werden. Die Liste liegt unserer Redaktion vor und beinhaltet in der Tat einige vermeintliche Top-Seller aus diversen Preiskategorien.

Auf dieser Übersichtsseite werden Artikel angezeigt, die aktuell das Preisheld-Label tragen und bei denen die Mechanik der automatischen Preisanpassung MediaMarkt zufolge automatisch greift.

Einige Beispiele mit den – für den Moment angepassten – (Best-)Preisen:

Das sind nur einige Beispiele aus der kompletten Aktion, die laut MediaMarkt recht dynamisch verlaufen kann. Die Preise spiegeln den Vergleich vom Freitagnachmittag wider und können schon wieder angepasst worden sein.

Marketplace-Angebote werden (meist) nicht berücksichtigt

In einigen Fällen kann es sein, dass Preisvergleiche doch nochmal bessere Angebote ausspucken. Das liegt häufig daran, dass MediaMarkt Marketplace-Händler offenbar nicht berücksichtigt. So ist im Falle des hier aufgeführten Samsung Galaxy A56 zwar der MediaMarkt-Preis auf den Kurs von Konkurrenten wie notebooksbilliger.de oder Galaxus runterkorrigiert worden (und schlägt sie teilweise durch den Wegfall von Versandkosten).

Als die Aktion „Android Weeks“ am Donnerstag startete, war das A56 für 359 Euro „im Angebot“. Hier hat das Preishelden-Werkzeug also tatsächlich Wirkung gezeigt und die Offerte deutlich verbessert.

MediaMarkt hat den Preis gesenkt, schlägt die meisten Konkurrenten (mindestens über die Versandkosten) – lässt aber kleine Händler und Marketplace-Offerten außen vor. (Preisvergleich von guenstiger.de)

Einzel-Anbieter, die über Kaufland, den Amazon Marketplace oder eBay verkaufen, sind hier aber mitunter günstiger. Auch Refurbished-Händler werden von der MediaMarkt-Preisheld-Mechanik in der Regel nicht berücksichtigt.

Erster Eindruck: Ja, aber …

Das Ausklammern von Marketplace-Angeboten oder kleineren, aber daseinsberechtigten Händlern (im Beispiel etwa X-Kom) schmälert das MediaMarkt-Preisversprechen etwas. Grundsätzlich ist das Thema aber cool für Stammkunden. Wer seine persönlichen Daten lieber bei einigen wenigen Händlern lagert, MediaMarkt in dem Fall dazuzählt und dafür ab und an bereit ist, auch mal 5–10 Euro mehr zu bezahlen, der bekommt ein schönes, neues Schnäppchenversprechen.

Für den Fall, dass mal richtig starke Schnäppchen bei anderen Händlern starten und die dann im Rahmen des „Preishelden“-tum von MediaMarkt gekontert werden, ist es natürlich auch von Vorteil, da MediaMarkt größere Lagervorräte haben wird, als viele andere Händler. Und immerhin – Amazon wird in jeder unserer Stichproben unterboten oder zumindest gekontert.

Als Versuch, ein Preisversprechen proaktiv anzubieten, ist das neue Feature cool. Ein „richtiges“ Tiefpreisversprechen ist es aber nicht. Das wäre es ohnehin nur, wenn es auch rückwirkend gelten würde (á la „woanders günstiger sehen und Differenz erstattet bekommen“).

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Bildquellen

  • MediaMarkt Preisversprechen im Check: Screenshot/guenstiger.de
  • Smartphones ohne Vertrag im Sale: Android Weeks gestartet: Krakenimages.com/Shutterstio.com / Herstellerbilder
  • MediaMarkt: Neues Preisversprechen gestartet: PixelBiss / Shutterstock.com / guenstiger.de / MediaMarkt

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