Vor Kurzem berichteten wir darüber, dass Tausende Kunden in etwa 2.500 Supermärkten deutschlandweit einen praktischen Bargeld-Dienst nutzen. Einen Dienst, bei dem die Verbraucherzentrale vor den Gebühren warnt. Gleichzeitig nannten wir eine kostenlose Alternative zu den Bargeld-Einzahl-Automaten in Supermärkten. Einen Trick, wie man die Gebühren umgehen kann. Einfach das Kleingeld bei Rewe in den Münzautomaten werfen und man bekommt einen Schein zurück. Das haben wohl so viele Kunden gemacht, dass Rewe nun genug von dem Trick hat.
Bargeld: So viel nimmt Rewe noch an
Offenbar haben zu viele Kunden ihre Sparschweine an den Selbstbedienungskassen ausgeschüttet. Die Folge: Kassen im Streikmodus, Münzbehälter überfordert, Personal genervt. Jetzt zieht Rewe die Reißleine: Maximal 50 Münzen pro Einkauf. Danach heißt es: Bitte digital zahlen oder wieder heimgehen und rollen. Rewe nennt das eine „notwendige Maßnahme für den reibungslosen Ablauf“. Und wer jetzt schimpft: rechtlich ist das alles sauber. Supermärkte müssen nur bis zu 50 Münzen annehmen. Alles darüber ist Service, kein Menschenrecht.
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Das Problem sitzt aber tiefer. Kleingeld ist teuer. Zählen, prüfen, wiegen, transportieren – das kostet. Banken wissen das längst. Deshalb kassieren inzwischen viele Gebühren fürs Münzeinzahlen. Und weil das rechtlich erlaubt ist, bleibt der Kunde am Ende auf seinem Klimpergeld sitzen. Wohl auch ein Grund dafür, weshalb sich das Bargeld auf dem Rückzug befindet. Rewe hat also nur gemacht, was alle machen werden: Das Kleingeld aus dem Portemonnaie verbannen.
Die sparschweinelose Zukunft hat begonnen
Ja, die Zukunft ist ohnehin bargeldlos. Über die Hälfte der Deutschen zahlt schon jetzt lieber mit Karte oder Handy. Bald braucht niemand mehr Automaten, Limits oder Münzbeutel. Und das Sparschwein? Das wird aus dem Regal verschwinden und als digitaler Klon weiter existieren. Wer die Münzen dann noch gegen Scheine tauschen möchte, macht das am besten bei der Bundesbank. Die will nicht gleich mitverdienen und bietet diesen „Service“ kostenlos an.
