Kopfhörer-Geheimtipp: Top-Klang, starke Live-Funktion, kleiner Preis

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In-Ear-Kopfhörer für rund 70 Euro? Klingt nach Kompromiss. Also habe ich mir die Huawei FreeBuds 7i einfach in die Ohren gesteckt. Und plötzlich war da dieser erstaunlich warme, angenehme Klang. Damit hatte ich nicht gerechnet. Und das war nicht mal die einzige Überraschung.
Kopfhörer-Geheimtipp: Top-Klang, starke Live-Funktion, kleiner Preis

Kopfhörer-Geheimtipp: Top-Klang, starke Live-Funktion, kleiner Preis

Ich höre täglich mehrere Stunden Musik. Meine Kopfhörer wechseln dabei immer wieder. Nicht, weil ich unbedingt muss, oder will; eigentlich hab ich ein Lieblingsmodell. Aber ich höre mir gerne an, wie die Dinger klingen. Als Otto-Normal-Hörer glaubt man gar nicht, was es da für Unterschiede gibt. Und dann erreichten mich die Huawei FreeBuds 7i. Meine ersten FreeBuds des Herstellers hatte ich 2020 in den Ohren. Ich war damals schon vom Klang begeistert. Und jetzt wieder.

Sitzen bombig, klingen angenehm

Wenn ich ein paar neue Kopfhörer teste, gehe ich immer nach dem gleichen Prinzip vor. Ich suche mir einen ruhigen Ort und nehme mir Zeit. Anschließend krame ich meine Lieblings-CDs heraus. Alben und Lieder, bei denen weiß ich, wie sie klingen, wenn ich sie über gutes Klang-Equipment wiedergebe. Und dann lausche ich eine Weile der Musik. Auch mit den Huawai FreeBuds 7i zog ich dieses Prozedere durch.

Ich drücke die kleinen Stöpsel in meine Ohren, hab Größe L für die Ohrpolster gewählt, wie immer bei In-Ears. Im Lieferumfang enthalten sind aber auch noch M, S und Ultraklein. Und siehe da: Die Kopfhörer sitzen. Leicht, unauffällig und ohne herauszufallen, wenn man sich mal etwas schneller bewegt. Die Touchgesten funktionieren, ohne dass ich mir das Trommelfell wegdrücke. Erstaunlich zügig werden die Berührungen in Aktionen umgesetzt. Und weil sie spritzwassergeschützt sind, kann ich damit sogar im Regen Musik hören.

Passform: hervorragend. Die Huawei FreeBuds 7i sitzen enorm gut in den Ohren

Dann der Klang. Im Standardmodus klingt alles ordentlich: klare Stimmen, genug Druck, ein Bass, der nicht die Welt beherrschen will. Ein bisschen brav vielleicht. Und doch irgendwie angenehm. Nicht so aufdringlich, ohne Übertreibung. In der App finde ich einen 10-Band-Equalizer. Damit kann man den Kopfhörern aber auch ordentlich Tiefen entlocken. Nicht zu Ende gedacht: Schiebt man an den EQ-Reglern hin und her und meint, den für sich perfekten Klang gefunden zu haben, war's das. Denn verändern lässt sich das neu angelegte Preset dann nicht mehr. Heißt: Man muss von vorn herumschieben, wenn man die Höhen doch etwas knackiger haben möchte.

Der Klang der Kopfhörer: vielleicht etwas langweilig, aber angenehm unaufdringlich.

Dann lege ich eines meiner Lieblings-Live-Alben auf. Kelly Jones – Don't Let The Devil Take Another Day. Ich schalte die Raumaudio-Funktion ein, Head-Track, Konzertsaal. Plötzlich steht die Band nicht mehr nur zwischen meinen Ohren, sondern ein Stück weiter vorne, als hätte sie entschieden, mir heute näherzukommen. Als wäre ich im Gloria Theater in Köln und nicht mehr auf dem Sofa. Es ist vielleicht Geschmackssache, diese Funktion, aber bei dem einen oder anderen Live-Mitschnitt eine Hörprobe wert.

Das ANC, die Akkulaufzeit und der andere Schnickschnack

Das ANC, die aktive Geräuschunterdrückung der Kopfhörer, macht ihren Job ziemlich gut. Straßenlärm verschwindet, auch das Dauersummen der Klimaanlage in der Redaktion ist weg. Nur scharfe Geräusche wie klirrendes Besteck oder ein unerwartet wütendes Kind bleiben schwer zu beeindrucken. Wind ist manchmal auch so eine Sache: Das ANC verwandelt ihn gelegentlich in ein leises Zischen, als hätte jemand heimlich einen Wasserkessel aufs Feuer gestellt.

Die richtigen In-Ear-Kopfhörer finden: Diese 5 Dinge sollte man vor dem Kauf beachten

Die Akkufrage: 35 Stunden halten die Kopfhörer durch. Aber nur, wenn man sie alle 5 Stunden ins Case legt. Denn spätestens nach dieser Zeit geht ihnen die Puste aus. Das reicht im Alltag wohl für nahezu alle Bereiche. Und falls nicht: Zehn Minuten Laden ergeben vier Stunden Musik – ungemein praktisch.

Das Case in eher ungewöhnlicher Form für In-Ear-Kopfhörer

Huawei hat die FreeBuds 7i aber auch mit allerhand Schnickschnack ausgestattet. Multipoint, damit ich zwischen Laptop und Handy springen kann, ohne mich in Bluetooth-Menüs festzubeißen. Kopfgesten zum Annehmen von Anrufen – gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie futuristisch. Und ein „Find-My-Buds“-Ping, falls ich mal wieder vergesse, in welchem Zimmer ich die Dinger abgelegt hab.

Huawei FreeBuds 7i im Test: Das Fazit

Und was ist das Ende vom Lied? Für das, was die Kopfhörer kosten – und das sind derzeit in etwa 70 Euro – bringen sie ziemlich viel mit: tollen Komfort, angenehmen Klang, ernstzunehmendes ANC und Features, die man sonst in höheren Preisregionen findet. Perfekt? Nicht immer, nicht überall. Wind bleibt ein Drama. Und Headtracking klingt in der Theorie spektakulärer als in der Praxis. Aber wenn man einfach nur jeden Tag in Ruhe ein bisschen Musik oder eine Radiosendung (heute auch Podcast) hören will, ohne gleich seinen Geldbeutel über dem Verkaufstresen auszuleeren, sind die Huawei FreeBuds 7i ziemlich gute und angenehme Gefährten.

Pro der Kopfhörer

  • Sehr angenehmer, ausgeglichener Klang
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Viele Funktionen
  • Hoher Tragekomfort

Contra der Kopfhörer

  • Windgeräusche schwer abschirmbar
  • Kein kabelloses Laden des Cases
  • ANC nicht vollends überzeugend
  • Akkulaufzeit solide

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