Das beste All-In-One VR Headset? Die Pico 4 im Test

7 Minuten
Die Pico 4 ist das All-In-One VR Headset von Pico. Es soll Brillen wie der Meta Quest 2 hinsichtlich Leistung und Preis Konkurrenz machen. Wie gut die Pico 4 wirklich ist und wo ihre Stärken und Schwächen liegen, haben wir für dich getestet.
Ist die Pico 4 das beste All-In-One VR Headset.
Ist die Pico 4 das beste All-In-One VR Headset.Bildquelle: Michael Büttner

Die Pico 4 ist der VR-Headset-Konkurrent zur Meta Quest 2. Bei beiden Brillen handelt es sich um All-In-One VR Headsets. All-In-One bedeutet, dass das VR Headset in sich völlig funktional ist und nicht etwa einen PC oder eine Konsole benötigt, an den die Brille angeschlossen werden muss. Ein positiver Nebeneffekt ist dabei, dass die Brille vollkommen kabellos nutzbar ist. Platz für Inhalte bietet ein interner Speicher. Bei der Pico 4 kannst du zwischen 128 GB und 256 GB wählen.

Sonderaktion: 4 Spiele gratis sichern (bis 30. April)

Derzeit bekommst du beim Kauf einer Pico 4 (256 GB / 128 GB) bei MediaMarkt ein Spiele-Paket im Wert von rund 100 Euro gratis dazu. Es umfasst 4 Spiele – „Peaky Blinders“, „Golf 5 eClub“, „Les Mills Bodycombat“ und „Wander“. Mehr zur Aktion erfährst du in diesem Artikel zum Special.

Was ist die Pico 4?

Die Pico 4 ist ein All-In-One VR Headset der chinesischen Firma PICO. Die VR Brille soll ihren Nutzern eine völlig autarke VR Erfahrung bieten. Der Fokus liegt hier vor allem auf Videospielen in VR und Fitness, weswegen die Brille einige Features besitzt, die sie besonders geeignet für diese Nutzungen machen. Die Pico 4 ist äußerst leicht und kabellos, was praktisch beim Sport ist. Auch bei intensiver Bewegung können dir keine Kabel in den Weg kommen. Doch die Pico 4 kann mit mehr punkten, als nur mit ihrem Design.

Die Pico 4 ist leicht und gemütlich.
Die Pico 4 ist leicht und gemütlich.

Die Brille bietet außerdem eine sehr gute Auflösung von 2.160 × 2.160 Pixeln pro Auge, was höher ist als die Auflösung älterer Modelle und auch die der Meta Quest 2. Die Pico 4 bietet außerdem eine Bildwiederholrate von bis zu 90 Bildern pro Sekunde. Diese kann nach individuellem Befinden ein- und ausgeschaltet werden. Insgesamt ist die Farbdarstellung durch die neuen Pancake-Linsen, die leichter und schmaler sind, etwas verwaschen. Für den durchschnittlichen Nutzer ist dies jedoch kaum merklich. VR-Enthusiasten sollten dies jedoch im Hinterkopf behalten. Durch die Pancake-Linsen wirkt jedoch das Sichtfeld der Pico 4 um einiges größer als bei vergleichbaren Headsets. Im Test fällt dies direkt sehr positiv auf.

Die Stärken der Pico 4

Die Pico 4 ist ein VR Headset mit vielen Stärken. Sie beginnen unter anderem beim sehr kompetitiven Preis, der das Headset auch für Nutzer ohne großes Budget zugänglich macht. Die kleine Version der Brille gibt es schon für 429 Euro. Da es sich um ein völlig autarkes System handelt, kommen keine zusätzlichen Kosten auf Spieler zu, bevor sie die Brille nutzen können. Eine weitere Stärke liegt im Design der Brille. Sie ist leicht und kabellos, was sie sehr praktisch und einfach zu bedienen macht. Trotzdem sitzt die Brille bei mir, auch wenn ich mich viel bewege, stabil und verrutscht nur sehr wenig. Des weiteren bleibt die Brille durch ihr leichtes Design über lange Zeit hinweg gemütlich und verursacht auch nach mehreren Stunden keine Kopfschmerzen.

Ein weiterer Vorteil der Brille ist die sehr einfache Benutzung. Das Menü der Pico 4 ist einfach und intuitiv gestaltet, zudem bietet es alle wichtigen Funktionen direkt auf einen Blick. Ein weiterer, sehr großer Vorteil der Pico 4 betrifft vor allem PC-Gamer. Das Headset lässt sich nämlich ganz einfach per Internet mit dem PC verbinden. So kannst du auf sämtliche Spiele in deiner Steam VR Bibliothek zugreifen, ohne auch nur ein Kabel verbinden zu müssen. Das Streaming funktioniert mit einer schnellen Internetverbindung fast immer problemlos und es kommt nur sehr selten zu kleinen Aussetzern, die schnell wieder enden. Die Verbindung kann über den integrierten Streaming Assistant, aber auch über eine App namens „Virtual Desktop Streamer“ hergestellt werden. Die App ist nicht kostenfrei, bietet aber einige interessante Funktionen, die Spieler zusätzlich nutzen können.

Eine definitive Stärke der Pico 4 ist das Head Tracking. Auch schnelle Bewegungen werden sehr akkurat getrackt und es kommt nur extrem selten zu Aussetzern. Des Weiteren sind die Controller gut und praktisch gestaltet und liegen sehr angenehm in der Hand. Die Steuerung ist definitiv ein großer Pluspunkt dieses Headsets.

Das Controller Design der Pico 4 kann überzeugen.
Das Controller Design der Pico 4 kann überzeugen.

Wo liegen die Schwächen?

Eine Schwäche der Pico 4 liegt derweil darin, dass das Headset recht viel Licht braucht, um nutzbar zu sein. Zocken bei Nacht funktioniert also nur bei angeschalteter Zimmerbeleuchtung. Jedoch sieht man das eingeschaltete Licht in VR ohnehin nicht, weshalb dieser Nachteil recht unbedeutsam ist. Ein deutlicherer Nachteil liegt jedoch in der Software der Pico selbst. Da es sich um eine Brille chinesischen Fabrikats handelt, besitzt sie einen eigenen Store. Manche bekannte Spiele lassen sich hier finden, aber bei Weitem nicht alle. Wer über einen PC mit SteamVR verfügt, der kann diese Schwäche jedoch auf diese Art umgehen. Thema Datenschutz: Als chinesisches Unternehmen werden Nutzungsdaten auch über chinesische Server geschickt. Wer das nicht möchte, sollte sich von der Pico fernhalten.

Eine weitere Schwäche ist der Sound der Brille. Dieser ist zwar okay, aber definitiv nicht so gut wie bei anderen VR Headsets. Auch das integrierte Mikro kann nicht wirklich überzeugen. Per Bluetooth können jedoch eigene Kopfhörer verbunden werden, mit denen auch dieses Problem umgangen werden kann.

Weitere Anmerkungen und Features

Eine weitere Eigenschaft, die während des Tests aufgefallen ist: Die Pico 4 lässt sich dank des mitgelieferten Abstandshalters auch mit einer großen Brille gut nutzen. Für Brillenträger ist dies ein geniales Feature und bei dieser VR Brille super umgesetzt. Das Tragen einer Brille unter dem Headset ist so weder ungemütlich noch behindert es einen. Auch anzumerken ist die Akkuleistung der Pico 4. Die Batterie hält erstaunlich lange. Im Test hielt die Brille fast 3 Stunden Beat Saber durch, das per die Verbindung zum PC gespielt wurde. Offiziell ist die Brille mit einer Akkulaufzeit von 3 bis 4 Stunden angeben, was sie also auch erreicht. Sicher hält der Akku nochmals länger, wenn die Bildwiederholrate auf 72 Bilder reduziert wird und die Brille nicht mit dem PC verbunden ist.

Auch mit Brille kann die Pico gut getragen werden.

Positiv für Gamer mit kleinen Zimmern ist außerdem, dass das Spielareal sehr individuell angepasst werden kann. Die Brille alarmiert dann stets, wenn du dich außerhalb des festgelegten Bereiches befindest. So kannst du verhindern, dass deine Möbel beim Spielen Schaden nehmen, oder du stolperst und dich verletzt. Die Brille verfügt über einen Durchblick-Modus, der automatisch aktiviert wird, sobald du das Spielfeld verlässt. Dieser Modus ist nützlich, aber nicht super gut umgesetzt. Für kurze Anpassungen ist er geeignet, aber nicht für das Laufen durch die ganze Wohnung. Hier könnte es nämlich schnell zu Verwirrungen kommen, da die Umgebung durch den Modus ein wenig verzerrt wirkt.

Fazit zur Pico 4 VR-Brille

Im Test hat die Pico 4 überzeugen können. Sie weist zwar ein paar Schwächen auf, über die man allerdings leicht hinwegsehen kann. Insgesamt handelt es sich um ein gutes VR Headset zu einem tollen Preis, das besonders für Einsteiger sehr gut geeignet ist. Auch VR-Enthusiasten finden hier jedoch eine solide All-In-One Brille vor, die sich aufgrund ihres Designs besonders für Spiele eignet, die viel Bewegung erfordern. Gerade deswegen bewirbt Pico die Brille auch als Fitness Headset, das sich für Sport eignet. Wir haben die Bewegungstauglichkeit der Pico 4 anhand von Beat Saber getestet, was hervorragend funktioniert hat. Schweiß und viel Bewegung können dem Headset nur wenig anhaben. Die Akkulaufzeit reicht für ein gutes Workout mehr als aus.

Insgesamt ist die Pico 4 also eine klare Empfehlung für jeden, der auf der Suche nach einer einfachen, preisgünstigen VR Brille ist. Für den Preis bekommst du nämlich hier gute Leistung und eine solide Grundausstattung, die nicht enttäuscht.

glyph-sponsored-shopping-venture glyph-sponsored-eye Über diesen Artikel

Mit diesen Symbolen kennzeichnen wir Partner-Links. Wenn du so einen Link oder Button anklickst oder darüber einkaufst, erhalten wir eine kleine Vergütung vom jeweiligen Website-Betreiber. Auf den Preis eines Kaufs hat das keine Auswirkung. Du hilfst uns aber, inside digital weiterhin kostenlos anbieten zu können. Vielen Dank!

Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit MediaMarkt. Der Partner nimmt keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels.

Deine Technik. Deine Meinung.

3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild LXD

    Mich hätte interessiert, ob man die Brille in Verbindung mit einem Nas nutzen kann und welche Auflösung dann möglich ist.
    Die oculus Go zum Beispiel schafft 5k Streaming. Mehr ist nicht möglich.

    Antwort
    • Nutzerbild Loco

      komische Frage. du meinst wohl, ob man Filme die auf einem Nas liegen, über die Brille geschaut werden können? das ist problemlos möglich, auch große Dateien wie Blu-rays-images sollten möglich sein. von der Hardware her ist die Pico 4 der Oculus Go sicherlich überlegen, der Chip wurde auch leicht Übertaktet aber man müsste das einmal austesten

      Antwort
  2. Nutzerbild Thomas

    Meine Erfahrungen mit der Pico 4:
    + die Pancake-Linsen sind nicht 100%ig entspiegelt, besonders helle Stellen spiegeln sich in den Linsen („Ghosting“)
    + außerhalb der Bildmitte unscharf
    + Gesichtspolster lässt Licht durch, das führt zu unerwünschten Spiegelungen
    + Tragekomfort: geht bei mir ungefähr so lange, wie der Akku hält, dann wird es unbequem (ca. 2h ok)

    + Ich hatte vorher die Quest 2, im Vergleich dazu finde ich das Bild und den Tragekomfort der Pico 4 deutlich besser.
    + Man kann alle Steam VR und Oculus Rift (S) Games auch auf der Pico 4 zocken (per Virtual Desktop). Games, die es nur für Quest 2 exklusiv gibt, laufen bisher nicht auf der Pico 4.
    + In VR mag ich nur ruhige Spiele mit niedlichen Charakteren, die man im Sitzen spielen kann. Davon gibt es bisher gerade mal ein Handvoll:
    ++ The Curious Tale of the Stolen Pets (sehr liebevoll gemacht, aber nach 2h durchgespielt!)
    ++ Down the Rabbit Hole (empfehlenswert, Alice im Wunderland)
    ++ Moss Book I + Moss Book II (niedlich)
    ++ A Fisherman’s Tale (knifflige Rätsel)
    ++ Along Together (entspannt, ganz nett)
    Alle anderen VR-Spiele sind mir eigentlich zu anstrenegend oder zu hektisch.
    Wer sich an liebevoll animierten Charakteren erfreuen kann, empfehle ich noch folgende VR-Erfahrungen (Storys, die kaum Interaktion erlauben, aber wirklich schön anzuschauen sind):
    ++ The Great C
    ++ Wolves in the Walls
    ++ Spice & Wolf VR1 + Spice & Wolf VR2
    Geheimtipp:
    ++ das kostenlose „The Lab“ (Steam) installieren, darin enthalten ist ein Pfeil & Bogen Spiel, das wirklich Spass macht!

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein