Ecovacs Deebot T9 Serie im Test: Ein Saugroboter mit Lufterfrischer?

7 Minuten
Der Deebot T9 und Deebot T9+ sind die beiden neuen Premium-Saugroboter von Ecovacs. Hier zeigt Ecovacs was aktuell möglich ist und stattet die Saugroboter mit dem besten Wisch-System auf dem Markt und einem Lufterfrischer aus. Wir haben die Saugroboter getestet.
Ecovacs Deebot T9 Serie im Test: Ein Saugroboter mit Lufterfrischer?
Ecovacs Deebot T9 Serie im Test: Ein Saugroboter mit Lufterfrischer?Bildquelle: Timo Brauer

Bei unserem Testgerät handelt es sich um den Deebot T9+. Das Plus-Modell unterscheidet sich jedoch nur durch die mitgelieferte, automatische Absaugstation von der normalen Variante. Bis auf den Mechanismus zur automatischen Entleerung sind die beiden Saugroboter also baugleich. Im Lieferumfang finden wir neben Saugroboter und Station auch das Ozmo Pro Wischmodul sowie diverses Zubehör. Das Aufbauen ist schnell erledigt: Absaugstation mit dem Stromkabel verbinden, Seitenbürsten an den Saugroboter stecken und ihn auf die Station stellen. Schon kann es losgehen.

Der erste Eindruck

Der Saugroboter selbst ist deutlich schlichter als das Deebot T8-Vorgängermodell. Bis auf den glasartigen Deckel ist der Saugroboter matt-weiß gehalten und einwandfrei verarbeitet. Auf der Vorderseite rund um den Laser-Turm herum befindet sich dunkler Kunststoff, hinter dem sich diverse Sensoren verbergen. Der Laser-Turm ist zudem mit einem silbernen Ecovacs Logo und einer Metall-Umrandung verziert.

Unter dem Deckel befindet sich der Ein- und Ausschalter, eine kleine Reinigungsbürste und der Staubbehälter. Dieser bietet eine Kapazität von 420 Millilitern. Bei unserem Modell mit Absaugstation befinden sich zwei kleine Klappen an der Unterseite, die beim automatischen Entleeren geöffnet werden. Das System ist sehr durchdacht, da im Gegensatz zu anderen Herstellern der Staubbehälter auf Wunsch auch manuell gelehrt werden kann. Das ist besonders praktisch, wenn der Saugroboter auf einer anderen Etage eingesetzt werden soll.

Die automatische Absaugstation selbst hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert. Sie ist ebenfalls matt-weiß und verfügt über einen Deckel mit Druck-Mechanismus. Dahinter verbirgt sich ein Staubsaugerbeutel, der je nach Verwendung alle paar Wochen geleert werden muss.

Die Entleerungsstation des Deebot T9+
Die automatische Entleerungsstation stellt eine echte Erleichterung im Alltag dar

Einrichten mit der Ecovacs Home App

Das Einrichten mit der Ecovacs Home App funktioniert ohne Probleme. Eine bebilderte Anleitung führt einen durch das Setup. Anschließend wird ein erster Reinigungsdurchgang gestartet. Hierbei sollte man möglichst alle Türen öffnen und den Roboter überall saugen lassen, da beim ersten Durchgang eine Karte der Wohnung erstellt wird.

Räume werden dabei automatisch erkannt. Sollte dies nicht korrekt klappen, kannst du die Karte anschließend bearbeiten. Dieser Prozess ist etwas umständlich, aber muss auch nur ein Mal erledigt werden. Hierbei kannst du den Räumen auch eigene Bezeichnungen wie „Küche“ oder „Wohnzimmer“ geben und Icons zuordnen. Außerdem lassen sich Zonen festlegen, die der Saugroboter nicht befahren soll oder in denen zwar gesaugt aber nicht gewischt werden darf.

Im Vergleich zu vorherigen Modellen oder der günstigeren N-Serie hat Ecovacs die App deutlich aufgebohrt und Optimierungen vorgenommen. So kannst du nun alle Reinigungsparameter, Reihenfolge der Räume und Wisch-Einstellungen über eine einzige Seite steuern. Außerdem unterstützt die App erstmals die Reinigung von mehreren benutzerdefinierten Zonen auf einmal. Dennoch ist die App noch nicht perfekt. Mache Optionen sind sehr versteckt untergebracht, oder es ist nicht klar, was diese bewirken. Zudem hängt sich die App nach einer abgeschlossenen Reinigung gerne einmal auf und man muss zurück auf den Startbildschirm und den Saugroboter erneut auswählen.

Alle Reinigungsparameter finden sich auf einer scrollbaren Übersicht
Alle Reinigungsparameter finden sich auf einer scrollbaren Übersicht

Ganz neu ist die 3D-Ansicht deiner Wohnung. Hier kannst du einen Grundriss deines Zuhauses in 3D ansehen und ihn sogar mit Möbeln einrichten. Während der Roboter durch deine Wohnung fährt, kannst du ihn auch in der 3D-Ansicht verfolgen. Im Moment ist das Ganze eher eine Spielerei als ein sinnvolles Steuerelement, aber vielleicht hat Ecovacs in Zukunft ja mehr damit vor.

Die neue 3D-Karte in der Ecovacs-App
Interessanter Ansatz, doch bisher ohne Mehrwert: die neue 3D-Karte

Deebot T9 mit Laser-Navigation und Hinderniserkennung

Die Navigation per Lidar-Sensor funktionierte im Test steht einwandfrei. Egal ob bei Tag oder in kompletter Dunkelheit findet sich der Deebot T9 ohne Probleme in der Wohnung zurecht. Auch die Ladestation anzusteuern funktionierte immer zuverlässig, wie man es von einem Premium-Modell erwartet. Die Probleme des vorherigen Modells wurden hier offensichtlich behoben. Auch größere Änderungen im Raum stellten im Test kein Problem für die Orientierung dar.

Durch einen sehr tief angebrachten, weichen Bumper über die komplette Front sind Möbel zudem gut geschützt. Kleinere Hindernisse kann der Roboter mit seiner 3D-Hinderniserkennung lokalisieren. Schuhe, ein Wasserglas und sogar ein dünnes Ladekabel wurden so im Test zuverlässig erkannt und sehr präzise umfahren. Da diese Technik ebenfalls auf Laser und nicht auf eine Kamera setzt, entstehen auch keine Datenschutz-Bedenken.

Die Sensoren für die 3D Hinderniserkennung
Die Hindernis-Erkennung arbeitet zuverlässig und kommt ohne Kamera aus

Bürsten nicht auf dem aktuellen Stand

Auch bei seinem aktuellen Top-Modell verschweigt uns Ecovacs die genaue Saugstärke in Pascal. Jedoch sagt diese ohnehin wenig über das Reinigungs-Ergebnis aus. Hier können gut optimierte Büsten mehr erreichen als pure Stärke. Letztere würde nur für eine höhere Lautstärke im Betrieb sorgen. Diese fällt beim Debot T9 mit rund 60 Dezibel (direkt über dem Roboter gemessen) angenehm leise aus.

Am Saugergebnis des Deebot T9 gibt es nichts zu kritisieren. Egal ob feiner Staub oder schwere Krümel, dank einer Bodenbürste mit Borsten und weichen Kunststoff-Elementen landet jeder Schmutz im Staubbehälter. Mit seinen zwei drehenden Seitenbürsten kommt der Ecovacs-Saugroboter dabei auch mühelos bis an den Rand der Möbel.

An einer Stelle hätten wir jedoch mehr erhofft: So wickeln sich lange Haare gerne um die Hauptbürste und müssen anschließend manuell entfernt werden. Das haben die Top-Modelle von Roborock und iRobot mit speziellen Gummibürsten besser im Griff.

Der Ecovacs Deebot T9 von Unten
Der Ecovacs Deebot T9 von Unten

Lufterfrischer im Deebot T9: Ja so etwas gibt es wirklich!

Eine Besonderheit, die wir noch nie zuvor bei einem Saugroboter gesehen haben, ist ein integrierter Lufterfrischer. Dieser steckt in dem „Platzhalter“ für das Wischmodul, kann also wie der Wassertank abgenommen werden. Der Duft selbst befindet sich in kleinen Kapseln. Diese kosten 20 Euro und sind in den Sorten Wild Bluebell, Bergamot & Lavender sowie Cucumber & Oak erhältlich. Unser Testgerät kam mit der ersten Sorte, welche etwas nach Kaugummi und daher nicht gerade „frisch“ riecht. Das ist aber sicher Geschmackssache. Das Verteilen des Dufts während der Reinigung funktioniert einwandfrei und kann in der App ein- und ausgeschaltet werden. Über eine separate Schaltfläche kann man den Lufterfrischer auch starten, ohne den Saugroboter umherfahren zu lassen.

Das Lufterfrischer-Modul und die mitgelieferte Kapsel
Das Lufterfrischer-Modul und die mitgelieferte Kapsel

Beim Wischen bleibt Ecovacs ungeschlagen

Ecovacs hat das mitgelieferte Ozmo-Pro Wischmodul im Vergleich zum Vorgänger nochmals optimiert. Es liefert weiterhin das mit Abstand beste Wisch-Ergebnis in einem Saugroboter. Das größte Problem von Saugrobotern mit Wischfunktion ist normalerweise der geringe Druck auf den Boden. So kann festsitzender Dreck nur schwer entfernt werden. Um dies zu lösen, setzt Ecovacs auf einen besonderen Trick:

Wie eine elektrische Schallzahnbürste vibriert das Wisch-Modul 480 Mal die Minute über den Boden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auch hartnäckige Verschmutzungen entfernt der Debot 9T in den meisten Fällen problemlos.

Das "Ozmo Pro" Wischmodul
Das „Ozmo Pro“ Wischmodul im Test

Der Wassertank ist mit 180 Millilitern etwas kleiner als beim Vorgänger. Dennoch reicht diese Menge an Wasser im normalen Modus für gut 90 Quadratmeter. Der Wasserfluss wird dabei elektronisch gesteuert und kann in der App reguliert werden. Wie bei allen Saugrobotern mit einer elektronisch gesteuerten Wasserabgabe solltest du jedoch vorsichtig bei der Verwendung von Reinigungsmitteln im Wasser sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift hier zu dem „botClean“ Reiniger von Ecovacs selbst.

Die mitgelieferten Reinigungstücher kann man leider nicht waschen und nur einmal verwenden. 11 Tücher befinden sich im Lieferumfang. Eine Packung mit 20 Tüchern kostet bei Ecovacs selbst 20 Euro. Dritthersteller bieten diese auch deutlich günstiger an.

Fazit: Ecovacs Deebot T9 ist der neue Wisch-Experte

Beim Deebot T9 verbaut Ecovacs den neusten Stand der Technik: Verbesserte Navigation, optimierte Hinderniserkennung und Gimmicks wie einen integrierten Lufterfrischer. Weiterhin ungeschlagen ist die ebenfalls verbesserte Ozmo-Pro Wischfunktion. Diese Ausstattung hat jedoch auch seinen Preis. Mit automatischer Absaugstation kostet der Deebot T9+ von Ecovacs stolze 900 Euro. Ohne die Station werden immer noch rund 700 Euro fällig. Dafür bekommst du jedoch auch einen Saugroboter mit einwandfreier Navigation, einem ordentlichen Saugergebnis und einer ungeschlagen guten Wischfunktion. Lediglich das kleine Problem mit der Hauptbürste trübt das sonst hervorragende Gesamtbild ein wenig.

Pro´s der Ozmo T9 Serie

  • beste Wisch-Leistung im Test
  • Wasserabgabe regulierbar
  • zuverlässige Reinigung
  • ausgezeichnete Hinderniserkennung
  • viele Zusatz-Features

Contra´s der Ozmo T9 Serie

  • Hauptbürste mit „Haar-Problem“
  • Teure Einweg-Tücher zum Wischen
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