Das Prinzip der Kochbox ist bei fast allen Anbietern identisch: Du schließt ein jederzeit kündbares oder pausierbares Abo ab und der Anbieter schickt dir Woche für Woche die Zutaten für deine Gerichte nach Hause. Ob du drei, vier oder fünf Gerichte bekommst, ob sie für zwei oder mehr Personen reichen sollen und ob vegetarisch oder mit Fleisch – das bestimmst du. In aller Regel kannst du dir auch die Gerichte aus einer mal mehr oder weniger großen Auswahl aussuchen. Denn was bringt dir eine leckere Champignon-Rahm-Pfanne, wenn du keine Pilze magst? Zudem gibt es noch Spezial-Versender wie das aus Der Höhle der Löwen bekannte Start-Up Konkrua. Das Unternehmen hat zwar letztlich kein Investment bekommen, ist aber bis heute am Markt. Um Gegensatz zu den hier weiter vorgestellten Boxen ist die Kochbox aus der Höhe der Löwen aber ein On-Demand-Versender, bei dem du kein regelmäßiges Abo abschließt. Jede Woche thailändisch essen wäre vermutlich auch zu viel.
Ein paar Grundzutaten wie Salz, Pfeffer, Öl sowie manchmal auch ein Ei oder ähnliches solltest du zu Hause haben. Sie werden nicht mitgeschickt. Auch sollte deine Küche über Töpfe, Pfannen, Reiben und einen Backofen verfügen. Nur mit einer Kochplatte und einem Topf sind die Rezepte nicht kochbar.
Die Vorteile einer Kochbox
Der größte Vorteil: Du musst das Haus nicht verlassen, um frische Lebensmittel zu bekommen. Du sparst also Zeit – und oft auch Nerven. Doch es ist mehr als das. Denn mit den Kochboxen kochst du in der Regel Rezepte, die die dir sonst vermutlich nicht ausgesucht hättest. Denn je nach Rezept und Anbieter können spezielle, selten zu bekommende Zutaten dabei sein. Ist das nicht der Fall, hast du einen zusätzlichen Pluspunkt: Die Rezepte kannst du in aller Regel nachkochen.
Weiterer Vorteil: Du bekommst alles, was du brauchst und behältst nichts über. Denn wenn du beispielsweise für ein Rezept nur 50 Gramm Joghurt brauchst, dann schickt dir der Kochbox-Anbieter auch nur 50 Gramm. Es gibt keinen Rest, der im Kühlschrank anfängt zu schimmeln. Beim Kochen musst du dich auch nicht damit beschäftigen, erst noch die richtigen Mengen abzumessen.
Die Nachteile einer Kochbox
Sparen wirst du mit einer Kochbox nicht. Denn die Zutaten im Discounter an der Ecke zu kaufen ist deutlich günstiger, als auf den Lieferanten der Kochbox zu warten. Je nach Rezept und Anbieter können das durchaus zweistellige Prozentwerte sein.
Weiterer Nachteil: Der Müll. Viele der Zutaten sind einzeln abgepackt. Auch der Transportkarton ist letztlich Müll und Kühlwaren müssen gesondert geschützt werden. Zudem hast du keinen Einfluss auf die Qualität und Herkunft der Ware. Zwar werben einige Anbieter mit regionalen Zutaten, doch letztlich liegt das im Auge des Betrachters, was regional ist. Verpackt ein Dienst in der Nähe der holländischen Grenze seine Kisten, sind Hähnchen aus den Niederlanden dort regional. Der Münchner Empfänger sieht das sicherlich anders.
Last not least: Eine Kochbox ersetzt nicht den Gang in den Supermarkt. Denn alles, was du über diese Rezepte hinaus benötigst wie den klassischen Liter Milch, Brot oder Aufschnitt liefern die Anbieter nicht. Hierfür musst du im Zweifel spezielle Anbieter beauftragen.
Die Anbieter
Für unseren Marktüberblick haben wir uns neben Hello Fresh auch den direkten Mitbewerber Marley Spoon angeschaut. Dieser hat mit Dinnerly sogar eine zweite Marke gestartet. Außerdem gibt es in einigen Regionen mit dem Kochhaus-Nachfolger Viani noch eine Feinkost-Alternative, die wir zumindest erwähnen wollen.
HelloFresh
Das einst in Berlin gegründete Unternehmen HelloFresh ist inzwischen mit 20.000 Mitarbeitern weltweit tätig. Das heißt aber nicht, dass du deine Lebensmittelboxen aus den USA bekommst: Verpackt und verschickt wird weiterhin in Deutschland – zumindest für den deutschen Markt.
Du kannst grundsätzlich aus verschiedenen Box-Arten wählen: Fleisch & Gemüse, familienfreundlich, Balance und vegetarisch. Das aber wirkt sich nur auf die Rezepte aus, die HelloFresh dir schickt, wenn du keine andere Auswahl triffst. Jede Woche kannst du aus einer Vielzahl verschiedenen Rezepten auswählen. Neben vegetarischen und manchmal auch veganen Rezepten gibt es mitunter auch Fleisch und Fisch.
Oft hast du zudem die Möglichkeit, ein sogenanntes Meisterstück oder ein Premium-Rezept zu bekommen. Dieses ist in der Zubereitung deutlich aufwendiger. Zudem ist der Warenwert höher, sodass das Meisterstück einen Zuschlag kostet. Auch bei einigen anderen Rezepten verlangt Hello Fresh einen Zuschlag. Ohne Zuschläge kostet eine Box mit 3 Gerichten für zwei Personen etwa 40 Euro, es kommen 5,99 Euro Versand hinzu. Wenn du einen Thermomix besitzt, schickt Hello Fresh dir die Rezepte auch speziell für die Zubereitung in dem Multitalent.
Die Lieferung erfolgt mit verschiedenen Kurier- und Paketdiensten. Die Auswahl und die möglichen Uhrzeiten sind abhängig vom Wohnort. Für einige Zeitfenster gibt es einen Aufpreis. Für Neukunden gibt es attraktive Neukundenangebote.
Marley Spoon
Rezeptkarten gibt es bei Marley Spoon vor allem digital. Das mag im Sinne der Umwelt vorteilhaft sein, ist beim Kochen aber unpraktisch, wenn man mit vom Kochen dreckigen Fingern auf dem Display scrollen muss. Deswegen kannst du auf Wunsch auch Karten bestellen.
Wie bei Hello Fresh kannst du je nach Wohnort die Lieferung an unterschiedlichen Tagen und zu verschiedenen Uhrzeiten bekommen. So kannst du sicherstellen, dass du oder einer deiner Nachbarn zu Hause ist und du die Lebensmittel bekommst.
Du hast auch bei Marley Spoon die Wahl zwischen etwa 30 Rezepten jede Woche. Eine Vorauswahl trifft der Anbieter jede Woche, du kannst sie aber jederzeit ändern. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem deine Box in den Versandprozess geht. Mit Blick auf die einsehbaren Preise ist Marley Spoon der teuerste der drei hier vorgestellten Anbieter. Eine Box mit drei Mahlzeiten für zwei Personen kostet 44,40 Euro zuzüglich knapp 7 Euro Versand.
Dinnerly
Dinnerly, die Zweitmarke von Marley Spoon, bezeichnet sich selbst als die erschwinglichste Kochbox in Deutschland. 6 Zutaten und 5 Schritte – so ist jedes Rezept aufgebaut. Wählen kannst du aus wöchentlich 22 verschiedenen Rezepten für zwei oder vier Personen. Die Rezepte dauern höchstens 30 bis 40 Minuten. Als Beispiele nennt der Anbieter Gerichte wie „Cremige Salsiccia-Nudeln mit Lauch und Spinat“ oder „Gebackene Gnocchi mit Zucchini und geriebenem Gouda“. Eine Box für zwei Personen mit drei Rezepten kostet derzeit etwas knapp 39 Euro inklusive Versand und ist somit zwar günstiger als die Hauptmarke, aber auf dem Niveau von HelloFresh. Auch Dinnerly hat Rabatte für Neukunden.
Welcher Kochbox-Anbieter ist der richtige?
Letztlich ist es im wahrsten Sinne des Wortes eine Geschmacksfrage, für welchen Kochbox-Anbieter du dich entscheidest. Einigen Nutzern sagt die Zusammenstellung der Rezepte von HelloFresh mehr zu, andere sind eher im Lager von MarleySpoon. Eine entscheidende Rolle spielt oftmals auch die Lieferung. Diese ist individuell unterschiedlich und hängt natürlich letztlich vom Mitarbeiter des Paket– oder Kurierdienstes ab. Wenn aber ein und derselbe Paketdienst bei dir immer wieder Ärger macht und der andere Kochbox-Anbieter einen anderen Service nutzt, so dürfte deine Wahl leicht auf den anderen Anbieter fallen.
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„Mitunter“ Fleisch ist bei Hellofresh untertrieben, es sind bestimmt die Hälfte der Rezepte. Bei Marley Spoon kann man sich auch Rezeptkarten schicken lassen, man muss das nur extra anklicken.
Hallo,
Ihr müsstet bitte mal den Text ändern, denn entgegen eurer Aussage, kann man sehr wohl gedruckte Rezeptkarten bei Marley Spoon erhalten! Ich bin selbst seit fast 1 Jahr Kunde. Über die App kann man sich entweder für oder gegen die gedruckten Karten entscheiden.
Probiert es auch – Immer lecker!
Man darf auch nicht vergessen: Man muss mit den Portionsgrößen eben so leben, wie sie sind. Man kann also ggf. nicht wirklich behaupten, dass man keine Reste hat. Oder eben man hat hinterher noch Hunger. Und für Kreative ist es auch nichts. Aber für Leute, die eigentlich eher nicht kochen, ist es eine super Möglichkeit, sich selbst etwas zuzubereiten. Das ist günstiger und gesünder, als bei Lieferando etc. zu bestellen. –
Ich habe bislang HelloFresh und Marley Spoon getestet, je 4 Wochen und werde demnächst Dinnerly testen. Ich kann zwar kochen, nehme mir aber selten die Zeit, mir zu überlegen, wie ich was kombiniere oder was ich wie dafür benötige. Ich muss sagen, dass ich bei allen Boxen bislang 20-35min Kochzeit max. hatte, da man viele Schritte parallelisieren kann. Es ist meines Erachtens auch für Anfänger geeignet, um sich selbst das Kochen besser beizubringen. Große Unterschiede habe ich bislang nicht feststellen können. Die Qualität ist absolut vergleichbar. Für mich scheinen die Portionsgrößen bei Marley Spoon allerdings etwas großzügiger auszufallen. Für 2 Personen reicht hier locker für 3. Während ich Hello Fresh entweder genau passend für 2 oder sogar eher etwas geringer eingeschätzt hätte. Das bessere Fleisch hab ich bei Hello Fresh gehabt. Der Fisch hat sich nichts geschenkt. Die anderen Zutaten sind aber mMn. bei Marley Spoon qualitativ hochwertiger. Geärgert hatte mich es, das in 2 Lieferungen bei HelloFresh keine Paprika dabei war. Kompensiert wurde es das eine Mal mit einer Karotte, die super zum Gericht gepasst hat und das andere mal mit einer zusätzlichen Aubergine – was am Ende dann viel zu viel Aubergine war und das Gericht auch einseitig vom Geschmack wurde. Bei Marley Spoon hat es jetzt 3 Wochen reibungslos geklappt. Morgen kommt die Lieferung der 4. Woche. Danach bin ich leider im Urlaub, aber ich habe auch vor, Dinnerly zu testen. Ich nutze bspw. mein iPad um in der Küche Spotify zu hören. Ich finde es eher praktisch, dass man bei Dinnerly das als PDF aufrufen kann und man nicht nur die bestellten, sondern auch andere Rezepte einsehen und speichern kann. Muss aber sagen, das auch bei Hello Fresh die Rezepte von mobilen Geräten abgerufen werden können – lediglich das Speichern funktioniert hier nicht.
Von Hello Fresh kann ich nur eindringlich abraten. Bei mir war das Meiste eher gammlig als fresh. Mehrfach waren waren Becher und Tüten aufgeplatzt und ausgelaufen, und in der fünften Box wurde ein Blumenkohl mit Maden und deren Exkrementen geliefert. Nie wieder. Bin seit dem bei Marley Spoon sehr glücklich.
Ich bin in Freiburg und heute kam der Supergau. Bisher brachte UPS pünktlich die Box. Heute wurde der Liefertermin gar nicht wahr genommen da man wegen einiger Cent zum billigeren DPD gewechselt ist. EIN FATALER FEHLER. DPD hat einen Tag Verzögerung . Jetzt liegt die Hello(Nicht Mehr)Fresh Box seit Tagen in einem ungekühlten DPD Lager und ich muss mich auf verdorbenes Essen einrichten. Dankesehr. Auf Emails wird auch nicht mehr geantwortet. Pfui. Ich bin weg von HelloFresh.
Ich habe HelloFresh getestet und fand das Essen lecker. Die Zustellung war leider oft problematisch, entgegen der von mir gewählten Zustellungsart wurden die Sendungen nicht vor der Haustür abgestellt (DPD und UPS haben sie glaube ich verwendet). Die Krönung war, dass ich eine Kochbox auf der Straße zwischen geparkten Autos vorfand. Reklamationen bei HelloFresh führten zwar zur Erstattung der Kosten für die Box, jedoch nicht zu einer Behebung der Lieferprobleme. Dann habe ich es irgendwann aufgegeben.
Wir sind grundsätzlich mit Hello Fresh zufrieden.
Die Gerichte sind abwechslungsreich, breit gefächert, gut portioniert und schmackhaft.
Zur Kochzeit sollte man aber noch eine gewisse Vorbereitungszeit hinzurechnen.
Das Kräter häufig aus Äthiopien oder anderen außereuropäischen Ländern kommen, lässt sich wohl nicht vermeiden.
Die Lieferung mit UPS war immer problemlos, mit DPD eine Katastrophe. Erst ständige Beschwerden und häufiges pausieren, verbunden mit dem „Abfangen“ der Fahrer und eindringlichem Hinweis auf die Zustelloptionen, brachten eine Besserung. Verantwortlich ist und bleibt dafür übrigens der Hello Fresh.
Achtung – selten ist das MHD innerhalb weniger Tage abgelaufen. Die Waren sind aber immer noch essbar und genießbar gewesen.