Fingerabdruck oder lieber PIN? Das ist die sicherste Bildschirmsperre für dein Handy

5 Minuten
Jedes Smartphone bietet verschiedene Displaysperren an. Neben einem Muster oder einer PIN lässt sich das Handy auch per Fingerabdruck oder Gesichtsscan entsperren. Alle Methoden sollen dein Handy und die darauf enthaltenen Daten vor Fremden schützen. Doch welche Bildschirmsperre ist wirklich sicher?
Fingerabdruck oder doch lieber PIN? Das ist die sicherste Bildschirmsperre für dein Handy
Fingerabdruck oder doch lieber PIN? Das ist die sicherste Bildschirmsperre für dein HandyBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Früher hatten Handys eine Tastensperre. Bei manchem Hersteller und Modell war sie bei allen Handys identisch. Durch einen langen Druck auf die Standby-Taste etwa wurde bei Alcatel-Handys die Tastensperre aktiviert. Zur Freigabe musste man die Ziffernfolge 159 eingeben. Und schon war das Handy entsperrt. Doch das war früher, als in Telefonzellen noch Telefonbücher auslagen, in denen nahezu alle Telefonnummern mit Namen und teils Adressen der Bewohner einer jeweiligen Stadt einsehbar waren. Heutige Smartphones haben aber eine Bildschirmsperre, die man nicht so einfach aufheben kann. Das ist auch gut so. Denn während damalige Handys fast nur Daten wie Telefonnummern und SMS enthielten, sind Smartphones heute der Zugang zum ganzen Leben. Doch nicht jede Bildschirmsperre ist sicher.

Muster und PIN: eine sichere Bildschirmsperre?

Schon bei der Einrichtung eines Smartphones verlangt dieses nach einer Bildschirmsperre. Zwar kann man diesen Schritt überspringen, was allerdings nicht empfehlenswert ist. Freilich ist es bequemer nur über das Display des Handys zu wischen und es ist sofort entsperrt. Doch so bekommen schnell auch Dritte Zugriff auf das Handy und die darauf gespeicherten Daten. Deshalb solltest du die Bildschirmsperre einschalten. Zu finden ist diese Option in den Einstellungen deines Handys meist unter „Sicherheit„.

Sicheres Passwort finden: So einfach ist es

Eine etwas veraltete, aber heute immer noch verwendete Art der Displaysperre sind das Muster und die PIN. Vor allem bei günstigen Smartphone-Modellen, die noch keinen Fingerabdrucksensor haben, bleiben nur diese Methoden übrig. Beim Muster erscheint auf dem Display ein Raster mit neun Punkten. Mindestens vier davon müssen miteinander verbunden werden. Das Problem: Um das Muster nicht zu vergessen, nutzen viele ein einfaches Muster wie ein „Z“, „M“ oder ein „V“. Solche Muster lassen sich aber schnell erraten. Hinzu kommt: Wischt man das Display nach dem Entsperren oder Nutzen des Smartphones nicht ab, können die Wischspuren des Fingers erkennbar sein. Je komplexer das Muster also ist und je mehr Punkte man miteinander verbindet, umso sicherer die Bildschirmsperre.

Kameras und Fingerabdrucksensor auf der Rückseite des Huawei Mate 10 Pro
Kameras und Fingerabdrucksensor auf der Rückseite des Huawei Mate 10 Pro

Bei einer PIN gilt im Wesentlichen das Gleiche wie für das Muster. Je länger die PIN, umso sicherer das Handy und die darauf gespeicherten Daten. Meist lassen sich aber nur vier oder fünf Ziffern eingeben. Zwar gilt schon für vier Zahlen, dass man 10.000 Versuche braucht, um die Kombination zu erraten. Doch Fingerspuren auf dem Display können das ganze deutlich einschränken und diese Bildschirmsperre weitaus weniger sicher machen. Zudem gilt in beiden Fällen: Die Eingabe von PIN oder Muster kann sich jemand, der daneben steht, einfach merken.

Bildschirm mit Fingerabdruck und Gesichtserkennung sperren

Bei einem Fingerabdruck ist das nicht möglich. Zudem liefert der Fingerabdruck weitere immense Vorteile: Die Entsperrung des Handys geht blitzschnell und man muss sich keine PIN oder Muster merken. Allerdings erfordert diese Entsperrmethode meist eine zweite, die per PIN oder Muster erfolgt. Das dient der Sicherheit, falls der Fingerabdruck mal nicht erkannt wird. Eine Bildschirmsperre via Fingerabdruckscan ist im Vergleich zur PIN oder dem Muster nur mit großem Aufwand und hoher krimineller Energie zu knacken oder zu fälschen. Nachteil: Verletzt du dich mal an dem Finger oder Daumen, der zum Entriegeln der Bildschirmsperre notwendig ist, kann es Probleme geben. Deshalb solltest du immer mehrere Finger zum Entsperren hinterlegen.

Daten sicher löschen: Handy zurücksetzen reicht nicht

Das Entriegeln via Gesichtserkennung ist bei Weitem nicht so sicher wie das Verfahren per Fingerabdruck. So mache Kamera eines Handys lässt sich mit einem Foto täuschen und entriegelt daraufhin die Bildschirmsperre. Zwar können 3D-Kameras erkennen, ob man ein Foto davor hält oder ob sich wirklich ein menschliches Gesicht vor dem Handy befindet. Allerdings lassen sich Geräte auch entsperren, wenn man das Handy vor das Gesicht einer schlafenden Person hält. Zudem funktioniert die Gesichtserkennung nicht immer zuverlässig. Vor allem bei Dunkelheit und schwachem Licht kann es zu Aussetzern kommen. Auch eine Sonnenbrille oder ein Hut können die Entsperrung verhindern.

Der Iris-Scan

Manche Handys können dich über die Selfie-Kamera anhand deiner Augen erkennen. Diese Entsperrmethode ist bei Vor- und Nachteilen mit dem Fingerabdruck vergleichbar. Allerdings kommen hier die gleichen Nachteile zum Vorschein, wie bei der Gesichtserkennung. Bei schwachem Licht erkennt die Frontkamera deine Iris womöglich nicht. Eine Infrarotkamera ist hier die Lösung. Diese hebt die Bildschirmsperre auch in der Dunkelheit auf. Doch auch diese Methode lässt sich mit einem hochauflösenden Foto hintergehen.

Die sicherste Bildschirmsperre? Das Fazit

Muster und PIN sind bequem und leicht zu merken. Doch sie sind auch einfach herauszufinden. Jemand, der neben dir steht, kann deine vierstellige PIN ausspähen und sich diese ziemlich leicht merken. Je mehr Punkte du bei einem Muster miteinander verbindest und je mehr Ziffern deine PIN hat, umso sicherer die Bildschirmsperre.

Biometrische Merkmale wie der Fingerabdruck, die Iris- oder Gesichtserkennung versprechen mehr Sicherheit. Die Frontkamera lässt sich im Hinblick auf die Gesichts- oder Iris-Erkennung aber auch täuschen. Hier gilt darauf zu achten, dass es im Fall der Gesichtserkennung eine 3D-Kamera vorhanden ist und im Fall des Irisscan das Handy eine Infrarot-Kamera an Bord hat. Somit ist der Fingerabdruck derzeit das wohl sicherste Verfahren.

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6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Ich hab da mal 'ne Frage

    Ist es Absicht, dass FaceID hier gar nicht erwähnt wird? Das dürfte aktuell die sicherste Methode sein.

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  2. Nutzerbild Florian Matrone

    Face ID, wenn es zu dunkel ist Fingerabdruckscan, und alle 20-50 Fingerabdruckscan kommt noch ein Passwort dazu.

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  3. Nutzerbild Frei

    PIN ist das sicherste, aber nicht das bequemste.

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  4. Nutzerbild Fritzchen

    Ich nutze keine Sperre. Verlangt eine App diese jedoch, wird die App deinstalliert. Zahlungsmethoden hinterlege ich keinesfalls.
    Online-Banking erfolgt ausschließlich auf einem eigens dafür vorgesehenen PC. Bewährt sich seit etwa 10 Jahren.

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  5. Nutzerbild Karsten Frei

    Fingerabdruck oder lieber PIN?
    Am besten beides, da Fingerabdruck nicht immer funktioniert.
    Und ich hätte gerne noch einen „Fake“-Pin gehabt, mit dem mein Smartphone sich zwar entsperren lässt, aber alle Kontakte und Apps und Bilder usw. verschwinden lässt oder nur das angezeigt wird, was ich vorher festgelegt habe.

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  6. Nutzerbild Maciejewski

    Wie kann ich die pin für gesichtserkennung deaktivieren.

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