WhatsApp-Ultimatum: Wird sich der Messenger ändern müssen?

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Dass WhatsApp bereits in der Vergangenheit mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) aneinanderstieß, ist kein großes Geheimnis. Doch selbst Rekordstrafen scheinen Mutterkonzern Meta (Facebook) nicht überzeugen zu können. Jetzt stellt die EU-Kommission ein Ultimatum samt Deadline.
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WhatsApp vs. EUBildquelle: ElenzaPhotograhy / NakNakNak / Pixabay

Im Jahr 2021 sorgte WhatsApp und dessen Änderung seiner Nutzungsbedingungen sowie Datenschutzrichtlinien für Furore. Denn es wurde vermutet, dass eine Aktualisierung dem US-Unternehmen die Berechtigung erteilen würde, Nutzerdaten mit dem Mutterkonzern Meta (Facebook) zu teilen. Es folgte eine Welle der Entrüstung, im Rahmen derer zahlreiche Nutzer auf WhatsApp-Alternativen wie Signal und Telegramm umstiegen. Daraufhin ruderte der Instant-Messaging-Dienst zurück. WhatsApp verschob die Bestätigungs-Frist und versicherte, dass der Datenaustausch mit Facebook nicht für die Anwender im europäischen Raum gelte. Inzwischen haben sich die Gemüter beruhigt, doch der offizielle Nachhall scheint dem Messenger bis heute Probleme zu bereiten.

EU-Kommission fordert Einhaltung des Verbraucherschutzrechts

Laut einer aktuellen Pressemeldung hat die EU-Kommission weiterhin Bedenken bezüglich der geänderten WhatsApp-Nutzungsbedingungen und -Datenschutzrichtlinien. Primär geht es darum, dass diese möglicherweise nicht mit dem EU-Verbraucherschutzrecht vereinbar sind. Daher fordert die Kommission zusammen mit dem Netz der nationalen Verbraucherschutzbehörden (CPC) das US-amerikanische Unternehmen nun dazu auf, das Gegenteil zu beweisen. Folgende Fragen stehen im Raum:

  • Werden die Verbraucherinnen und Verbraucher hinreichend klar über die Folgen ihrer Entscheidung, die neuen Nutzungsbedingungen des Unternehmens zu akzeptieren oder abzulehnen, informiert?
  • Sind die In-App-Benachrichtigungen von WhatsApp, mit denen die Verbraucher aufgefordert werden, die neuen Bedingungen und Datenschutzbestimmungen zu akzeptieren, angemessen?
  • Haben die Verbraucherinnen und Verbraucher ausreichend Gelegenheit, sich mit den neuen Bedingungen vertraut zu machen, bevor sie sie akzeptieren?

Gesetzte Frist für WhatsApp: Ein Monat

Die EU-Kommission gewährt WhatsApp einen Monat lang Zeit, um die Rechtmäßigkeit des eigenen Vorgehens nachzuweisen. Ferner soll die Meta-Tochter angeben, ob diese Einnahmen im Zusammenhang mit den Nutzerdaten erzielt. Dieser Punkt ist von besonderem Interesse, da sich die Kommission bereits im Januar 2022 über den Austausch personenbezogener Daten der Nutzer zwischen WhatsApp und Facebook und Dritten besorgt zeigte – trotz der 2021 geleisteten Versicherungen des US-amerikanischen Unternehmens.

Damals forderte die Kommission WhatsApp ebenfalls auf, Auskunft über die geänderten Nutzungsbedingungen zu erteilen. Die daraufhin angegebenen Maßnahmen wurden jedoch als unzureichend und für Nutzer verwirrend eingestuft. Ob und welche Aktionen die EU-Kommission nach Ablauf der nun gesetzten Frist vornehmen wird, sollte der Instant-Messaging-Dienst die geforderten Nachweise nicht erbringen können oder wollen, bleibt allerdings offen.

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Paul

    Weg von Whatsapp hin zu wirklich sicheren Messengern: Signal und Threema. Statt Zuckersbergs dubiose Datenkrake weiter mit Daten+Geld zu füttern, lieber Wert auf echten Datenschutz legen.

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  2. Nutzerbild Frei

    Facebook rechnet sich aus was teurer ist:
    Die Strafe bezahlen?
    Oder die Daten der Kunden weiter zu stehlen und zu verkaufen?
    Zu Zeit sind die Strafen dem Verhalten nach billiger…

    Und je nach dem wie lange die Strafen durch Einsprüche, Rechtsmittel verzögert werden können, um so länger kann Faceboock weiter schnüffeln, Daten klauen, und verkaufen… Deswegen werden die Einsprüche erst in letzten Sekunde vor Fristablauf eingereicht… Den jeder Tag länger Daten klauen birngt Millionen $.

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  3. Nutzerbild Nicolas

    Warum wird Whatsapp nicht einfach abgeschaltet, bis die Sache rechtlich geklärt ist? Man sollte viel konsequenter durchgreifen. Aber es gibt leider auch zu viele dumme Nutzer, denen der Datenschutz scheißegal ist und die weiter diesen Messenger verwenden.

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