Wear OS Update: Jetzt geht es der Apple Watch an den Kragen

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Google und Samsung wollen zusammen die Marktmacht der Apple Watch brechen. Zu diesem Zweck wird das Beste von Wear OS und Tizen OS in einem neuen Smartwatch-Betriebssystem vereint: Wear. Auch Fitbit will mitmischen.
Samsung Galaxy Watch 3 mit verschiedenen Ziffernblättern.
Samsung und Google haben sich auf die Fahnen geschrieben, auf dem Smartwatch-Markt in Zukunft eng zusammenarbeiten zu wollen.Bildquelle: Samsung

Wenn es um eine neue Smartwatch geht, führt für viele Interessenten an einer Apple Watch kein Weg vorbei. Im Jahr 2020 lag der Marktanteil von Apple auf dem Smartwatch-Markt laut Berechnungen von Counterpoint bei fast 34 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen mit großem Abstand Huawei (11 Prozent) und Samsung (9 Prozent). Samsung hat sich jetzt aber zusammen mit Google auf die Fahnen geschrieben, die Vormachtstellung von Apple im Segment der Smartwatches zu brechen. Und dafür ist der koreanische Hersteller sogar bereit, die nächste Smartwatch-Generation neu aufzustellen. Statt auf Tizen OS setzt Samsung auf das Googles Smartwatch-Betriebssystem Wear OS. Und das soll mit einigen Umbauten und Verbesserungen einhergehen, wie im Rahmen der Entwicklerkonferenz Google I/O 2021 verraten wurde.

Wear OS: Das soll sich ändern

Google und Samsung haben nach eigenen Angaben bei der Weiterentwicklung von Wear OS so eng zusammengearbeitet, dass schon auf den ersten Blick Änderungen auffallen. Weil beim neuen Wear OS auch Teile von Samsungs Tizen OS einfließen und auf einer Plattform miteinander kombiniert werden sollen, kommt es zu einer Namensänderung. „Wear“ ist der neue Name von Googles künftigem Smartwatch-Betriebssystem. Es soll unter anderem in der kommenden Generation von Samsung-Wearables zum Einsatz kommen, wie der koreanische Hersteller auf seiner Homepage bestätigt. Auch die von Google übernommene Smartwatch-Marke Fitbit setzt in Zukunft statt auf Fitbit OS auf Wear (OS). Wie gewohnt sollen auch andere Hersteller Google Wear für ihre Smartwatches nutzen und die Oberfläche nach eigenen Wünschen bis zu einem gewissen Grad anpassen können.

In Zukunft soll Googles neues Smartwatch-Betriebssystem vor allem mit Schnelligkeit und einer optimierten Benutzerfreundlichkeit punkten. Das Starten von Apps soll auf Wear-Geräten in Zukunft sehr viel schneller möglich sein. Google selbst spricht von einem Performance-Boost von bis zu 30 Prozent. Zudem sollen Animationen auf künftigen Smartwatches noch flüssiger laufen. Zum Beispiel, wenn es darum geht, animierte Workout-Übungen anzuzeigen. Beides allerdings nur dann, wenn die Smartwatch-Hersteller auch auf die neuesten Prozessoren bei ihren neuen Produkten setzen.

Verbesserte Akkulaufzeit

Viel wichtiger aber: Google Wear soll auch mit einer verbesserten Akkulaufzeit überzeugen. Und das nicht nur, weil neue Prozessoren weniger Strombedarf anmelden, sondern auch weil die unteren Schichten des Betriebssystems optimiert wurden, wie es von Google heißt. Smartwatches auf Basis von Wear OS mussten in der Vergangenheit oft harsche Kritik für eine viel zu kurze Nutzungszeit einstecken. Umso wichtiger ist es, dass gerade in diesem Bereich Verbesserungen fest eingeplant sind. Abzuwarten bleibt freilich, ob Google und seine Partner ihre Versprechen hinsichtlich spürbar längeren Smartwatch-Nutzungszeiten am Ende auch werden umsetzen können.

Weitere Verbesserungen in Wear: Auch die Menünavigation will Google verbessert haben. Tippt ein Nutzer beispielsweise doppelt auf einen seitlich an einer Smartwatch angebrachten Knopf, gelangt er umgehend zurück zur zuletzt verwendeten App. Zudem soll es in Zukunft möglich sein, mehr Apps und Widgets auf künftigen Wear-Uhren nutzen zu können. Zum Beispiel Youtube Music mit Download-Funktion zur Offline-Nutzung. Google Maps erhält genauso wie der Google Assistant ein neues Design. Überarbeitet wird zudem Google Pay und soll in Zukunft im Zusammenspiel mit einer Smartwatch in 26 weiteren Ländern nutzbar sein. Bisher ist die Verwendung auf elf Länder beschränkt.

Google verspricht zudem verschiedene API-Schnittstellen neu bereitstellen zu wollen. So soll es zum Beispiel eine Tiles-API und einen von Samsung entwickelten Editor für das Designen von Ziffernblättern geben. Zum Beispiel die Entwickler von Adidas Running und Strava sollen bereits an neuen Apps arbeiten, die im Zusammenspiel mit Google Wear noch mehr Funktionen bieten.

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Wann erscheint Google Wear?

Noch unklar ist, wann Google Wear in der finalen Version auf den Markt kommt. Google selbst hält sich dazu genauso wie Samsung noch bedeckt. Vorgesehen ist aber, noch im laufenden Jahr mit Wear neu durchzustarten. Samsung geht einen Schritt weiter und verspricht, schon bald neue Details vorstellen zu wollen. Kein Wunder: Die Samsung Galaxy Watch 4 steht bereits in den Startlöchern. Zur Erinnerung: Die Galaxy Watch 3 stellte Samsung im August vergangenen Jahres vor. Nutzer einer Tizen-Smartwatch von Samsung sollen übrigens wie geplant für mindestens drei Jahre nach Geräte-Vorstellung Software-Updates erhalten.

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