Telekom verbessert Netz: Diese Änderung bringt mehr Internet aufs Land

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Die Telekom hat heute überraschend eine große Änderung in ihrem Netz durchgeführt und das Netz damit deutlich verbessert. Ab sofort nutzt sie neue Frequenzen, um echtes 5G auf dem Land anbieten zu können. Was ändert sich dadurch?
Das Logo der Telekom
Das Logo der TelekomBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Frequenzen um 700 Megahertz hat die Telekom schon seit vielen Jahren in ihrem Bestand. Doch erst jetzt kommen sie quasi über Nacht ernsthaft zum Einsatz. Denn ab sofort nutzt die Telekom die 700-MHZ-Frequenzen in ganz Deutschland für 5G.

Damit verbessert die Telekom vor allem die Mobilfunk-Versorgung auf dem Land. Die Frequenzen nutzt der Konzern dabei exklusiv für 5G. Das heißt, es ist kein LTE im DSS-Verfahren aktiv. Somit haben Kunden, die bei Discountern im Telekom-Netz ihren Tarif haben, das Nachsehen. Denn diese können in der Regel kein 5G nutzen.

Dabei bietet der Einsatz der neuen Frequenzen einen echten Mehrwert. Denn das Spektrum von zehn Megahertz bietet nicht nur deutlich mehr Kapazität, die es mehr Kunden zur gleichen Zeit erlaubt, das mobile Internet zu nutzen. Je nach Bedingung sind mehr als 80 Mbit/s pro Antenne möglich. Mit dem Einsatz der neuen Frequenzen verbessert sich auch der Einsatz von Handy in Häusern drastisch. Denn die eingesetzten Frequenzen durchdringen Mauern besser als alle anderen Mobilfunkfrequenzen.

Die Telekom setzt die neuen Frequenzen bundesweit, aber noch längst nicht an jedem Standort ein. Aktuell seien es etwa 1.100 Standorte oder 3.000 Antennen, an denen die Telekom 5G auf 700 MHz aktiviert hat. „Im Zuge der Ausbau-Erweiterung ist die Nutzung der 700 MHz-Frequenz für 5G die logische Fortführung unserer Spektrum-Strategie, um unseren Kunden jederzeit und überall das beste Netz zu bieten“, sagt Walter Goldenits, Technik-Chef der Telekom. Man erreiche so bundesweit noch mehr Menschen mit schnellem Internet und verbessere hauptsächlich die 5G-Versorgung im ländlichen Bereich. „So schaffen wir einen echten Vorteil für unsere Kundinnen und Kunden.“

Drei Frequenzbänder für 5G

Eine Antenne auf der 700 MHz-Frequenz bildet eine große Funkzelle, die je nach geografischen Gegebenheiten einen Radius von bis zu zehn Kilometern erreicht. Neben der 700 MHz-Frequenz gibt es zwei weitere Funkbänder, die die Telekom für 5G einsetzt: 2,1 Gigahertz (GHz) und 3,6 GHz. Nur die Frequenzen um 3,6 GHz schaffen es, extrem hohe Datenraten von fast 1 Gbit/s zu übertragen. – dafür haben sie nur wenige hundert Meter Reichweite. Die 2,1 GHz-Frequenzen teilt sich 5G mit LTE.

In Deutschland können nach Angaben der Telekom 92 Prozent der Menschen 5G im Netz des Bonner Unternehmens nutzen. Über 67.000 5G-Antennen funken im Netz der Telekom. Auf dem 3,6 GHz-Band ist 5G in mehr als 400 Städten und Gemeinden verfügbar. Alle Standorte, die auf den Frequenzen 3,6 GHz- und 700 MHz funken, unterstützen auch die neuste 5G Standalone-Technologie. Sie sind parallel sowohl an das bereits bestehende Kernnetz, sowie auch an das 5G Standalone Kernnetz angebunden. Dieses Netz kommt ohne LTE-Technik aus. 8.000 Antennen der Telekom können mit 5G Standalone funken.

Mit der neuen 700 MHz-Frequenz sind bereits viele Geräte kompatibel. Dazu zählen nach Angaben der Telekom Smartphones von Xiaomi, Oppo und das Fairphone 4. Auch die Samsung Galaxy S22 Reihe unterstützt die neue Frequenz.

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