Wenn Kuscheltiere Kinder in Gefahr bringen – Verbraucherzentrale NRW warnt

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Sei es ein Kuscheltier, ein Roboter oder eine Puppe – all diese und unzählige weitere Spielzeuge können ungeahnte Risiken für den Nachwuchs bergen. Auch die Verbraucherzentrale NRW warnt und verrät, worauf Eltern beim Kauf achten sollten.
Smart Toys
Kinder mit SpielzeugBildquelle: cherylholt / Pixabay

Mittlerweile sind die Grenzen zwischen der analogen und der digitalen Welt endgültig verschwommen. Das Wandbild kennt unsere Termine, der Lautsprecher beantwortet Fragen und die Armbanduhr besitzt mehr Daten über unseren Fitness- und Gesundheits-Zustand als die Krankenakte. Eine schöne neue Welt also? Nicht ganz, denn die Vernetzung birgt auch zahlreiche neue Risiken – vor allem für Kinder.

Smart Toys: Das sind die Risiken

Die Verbraucherzentral NRW warnte zuletzt vor den Gefahren, die mit sogenannten Smart Toys, also vernetztem Spielzeug, einhergehen. Grundsätzlich handelt es sich dabei um mit dem Internet verbundene Spielsachen, wie etwa Kuscheltiere oder Puppen. Oftmals lassen sich diese über eine App steuern und bieten verschiedene Zusatzfunktionen wie die Beantwortung von Fragen. Dadurch unterstützen und fördern Smart Toys den Lernprozess, doch sie haben auch ihre Schattenseiten. So statten Hersteller vernetztes Spielzeug in den meisten Fällen mit zusätzlichen Sensoren, Kameras oder Mikrofonen aus, die auf verschiedene Arten missbraucht werden können. Das gilt insbesondere dann, wenn die Verarbeitung der für den Betrieb der Spielsachen erforderlichen Daten nicht lokal, sondern in der Cloud erfolgt. Die Verbraucherzentrale NRW arbeitete in diesem Zusammenhang drei Risiken für die Privatsphäre heraus.

Zunächst einmal können Dritte nicht gesicherte Bluetooth-Verbindungen – also solche, die nicht mittels eines Passworts geschützt werden – unkompliziert über ein einfaches Smartphone kapern. Auf diese Weise können Fremde die Kinder belauschen oder gar Kontakt mit diesen aufnehmen. Ferner ermöglichen Datendiebstähle bei den Spielzeugherstellern es, Identitätsdiebstahl zu begehen. Und auch die Spielzeughersteller selbst können besagte Daten für etwa zielgerichtete Werbung zweckentfremden. Das birgt ein hohes Risiko, denn manchmal umfassen die Daten auch sensible Informationen wie Gesprächsaufzeichnungen oder Fotos.

Verbraucher sollten daher beim Kauf eines Spielzeugs genau darauf achten, ob dieses vernetzt ist und welche Sensoren verbaut sind. Zudem solltest du einen Blick auf die Nutzungsvereinbarungen beziehungsweise die Datenschutzerklärung werfen, da diese Auskunft über die Datennutzung durch den Anbieter gibt.

Europäisches Parlament fordert strengere Vorschriften

Auch die Politik ist bereits auf die Schwierigkeiten, die mit vernetztem Spielzeug einhergehen, aufmerksam geworden. So forderte das Parlament die EU-Mitgliedsstaaten erst im Februar 2022 dazu auf, „Marktüberwachungsaktivitäten zu koordinieren und die Kontrollen zu verbessern, um unsicheres Spielzeug wirksamer zu erkennen.“ Auch appellierten die Abgeordneten an die Hersteller, verstärkt Sicherheitsmechanismen in das Design ihrer Spielzeuge zu integrieren. Die Kommission wurde ihrerseits dazu aufgefordert, Vorschriften zur Lösung für dieses Problem zu erarbeiten.

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