Schreck für Samsung und Co: Das will Apple jetzt ändern

3 Minuten
Apples hauseigene iPhone- und Mac-Prozessoren waren nur der Anfang. In Zukunft will das Unternehmen noch mehr Unabhängigkeit von Samsung Display, deren Hardware derzeit etwa in den Smartphones zum Einsatz kommt.
Das Display des iPhone 12 Pro Max
Das Display des iPhone 12 Pro MaxBildquelle: Timo Brauer

Bereits seit dem iPhone 4 setzt Apple auf ein selbst designtes System-on-a-Chip. Der A4-Chip legte im Jahr 2014 den Grundstein für die Prozessoren, die heutzutage iPhone, iPad und nicht zuletzt auch im Mac zu finden sind. Dies erlaubte im November 2020 den Abschied von Intel und zeigte dem Rest der Industrie, was mit den M1-Chips möglich ist. Für dich bedeutet dies extrem lange Akkulaufzeiten in den MacBooks bei gleichzeitig sehr guter Performance und geringen Temperaturen. Der nächste Schritt war bereits bekannt: Eigene Mobilfunkchips sollen in Zukunft die Modems von Qualcomm ablösen. Bloomberg-Reporter Mark Gurman hat nun von seinen Quellen weitere Pläne erfahren. Diese dürften für Schrecken bei Samsung, LG und Broadcom sorgen.

Apple plant eigene Displays für Watch und iPhone

Derzeit ist Apple auf Partner wie Samsung Display und LG Display angewiesen, welche ihre Panels an Apple liefern. Laut den Quellen von Bloomberg plant der iPhone-Hersteller Ende nächsten Jahres den Austausch der OLED-Bildschirme in den High-End-Modellen der Apple Watch durch Varianten mit microLED-Technik. Diese Technologie soll im Laufe der Zeit auch im iPhone zum Einsatz kommen.

Apple arbeitet bereits seit vielen Jahren an diesen Plänen. Ziel sei es dabei, mehr Kontrolle über das Design und die Fähigkeiten zukünftiger Produkte zu erhalten. Ähnlich wie es bereits beim Abschied von Intel der Fall war.

Die microLED-Technik soll das Unternehmen intern schon in der Apple Watch Ultra getestet haben. Die neuen Bildschirme sind heller und erlauben farbenfrohere Bilder, die gleichzeitig auch bei extremen Blickwinkeln deutlich sichtbar sind. Personen, die die Displays gesehen haben, sagen, dass die Inhalte so aussehen, „als wären sie auf das Glas gemalt“.

Apple Watch Ultra
Eine zukünftige Apple Watch Ultra könnte als erstes Gerät ein microLED-Display erhalten

Derzeit liefern die südkoreanischen Unternehmen Samsung Display und LG Display ihre OLED-Panels an Apple. Hinzukommen Lieferanten wie Japan Display, Sharp und BOE. Für die eigentliche Massenfertigung der kommenden microLED-Bildschirme wird Apple in Zukunft jedoch vermutlich weiterhin auf externe Partner angewiesen sein.

Ursprünglich soll Apple bereits das Jahr 2020 für die Vorstellung der neuen Technik angepeilt haben. Technische Herausforderungen und hohe Preise sorgten jedoch für Verzögerungen. Gleichzeitig habe man zunächst auch größere Displays im Plan gehabt. Stattdessen fokussiert man sich für den Anfang nun auf Smartwatch-Bildschirme mit einer Diagonale von rund zwei Zoll.

Wi-Fi- und Bluetooth-Chips aus dem eigenen Haus

Beim zweiten Bericht dreht es sich um die Kommunikationsfeatures in Apples Geräten. So wird der Chip für die Wi-Fi- und Bluetooth-Funktionen derzeit von Broadcom geliefert. Dies ist nicht zu verwechseln mit Qualcomm, das Unternehmen, welches die 5G-Modems liefert.

In beiden Fällen plant der iPhone-Hersteller jedoch angeblich den Austausch durch hauseigene Chips. Dies war bei den 5G-Bauteilen bereits bekannt, nachdem Apple im Jahr 2019 die Mobilfunkabteilung von Intel übernommen hatte. Diese war unter anderem in München ansässig. Nach einem Rechtsstreit haben sich Apple und Qualcomm im Jahr 2019 auf Lieferungen bis 2024 geeinigt.

Die neuen Informationen besagen, dass auch die Wi-Fi- und Bluetooth-Features in Zukunft durch Apples eigene Hardware realisiert werden sollen. Diese Chips sollen voraussichtlich im Jahr 2025 in den ersten Geräten zum Einsatz kommen. Überdies arbeitet das Unternehmen an einer Lösung, die Mobilfunk, WLAN und Bluetooth in einem Bauteil kombiniert. Dies könnte die Chancen erhöhen, dass Apple endlich auch MacBooks mit eingebauter Mobilfunkverbindung anbietet.

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein