Aldi testet Lieferdienst für Lebensmittel

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Bei Aldi einzukaufen gilt als preiswert. Bisher kann man Lebensmittel aber nur im Aldi-Laden um die Ecke einkaufen. Das könnte sich zukünftig aber ändern. Denn Aldi Süd bereitet den Start eines eigenen Lebensmittel-Lieferdienstes vor.
Aldi-Logo an der Außenfassade einer Filiale.
Aldi Süd plant die Einführung eines Lieferdienstes für Lebensmittel.Bildquelle: Birgit Reitz-Hofmann / ShutterStock.com

Es gab Zeiten, da war Aldi nur ein klassischer Lebensmittel-Discounter. Einkaufen in den Filialen vor Ort war das, was bei Aldi Nord und Aldi Süd das Maß aller Dinge war. Erst im Jahr 2019 startete das Unternehmen einen eigenen Onlineshop – damals noch getrennt zwischen Nord und Süd. Maßgeblich für diesen Entschluss dürfte der Erfolg von Lidl mit seinem Web-Angebot gewesen sein. Im Jahr 2021 wurden die beiden voneinander getrennt operierenden Webshops zu einem gemeinsamen, bundesweit nutzbaren Internetshop zusammengelegt. Lebensmittel kannst du dort bis heute aber keine bestellen. Genau das könnte sich in Zukunft aber ändern. Denn in Mülheim an der Ruhr, wo Aldi Süd seinen Hauptsitz hat, wird jetzt von dem Discounter ein Lieferdienst für frische Lebensmittel getestet. Das berichtet das „Handelsblatt“.

Aldi Lieferdienst: 1.300 Lebensmittel-Produkte online einkaufen

Los geht es dem Vernehmen nach bereits Anfang Juni. Allerdings in einem ersten Schritt nur für ausgewählte Mitarbeiter von Aldi Süd selbst. Sie sollen die neu geschaffene Lieferplattform „Mein Aldi“ testen und dabei auf ein Sortiment von 1.300 Produkten zugreifen können. Die Auslieferung der bestellten Waren soll mit Elektroautos erfolgen. In einem nächsten Schritt sei geplant, einen „Click & Collect“-Service aufzubauen, wie man ihn vielerorts in der Coronapandemie nutzen konnte. Kunden können dann von zu Hause aus ihren Einkauf am Laptop oder Handy zusammenstellen. Ist der Auftrag in der örtlichen Filiale eingegangen, wird der Einkauft dort von Mitarbeitern des Einzelhändlers zusammengestellt und kann anschließend vom Kunden abgeholt und in der Filiale bezahlt werden.

Auf Nachfrage des „Handelsblatt“ erklärte eine Aldi-Sprecherin, dass es derzeit keine Pläne gebe, den Lieferdienst flächendeckend umzusetzen. Das liege unter anderem daran, dass in Zeiten einer hohen Inflation insbesondere Liefergebühren beim Einkauf von Lebensmitteln für viele Menschen eine verständliche Hürde darstellen. Ohne Liefergebühren sei aber auch der Aldi-Lieferdienst nicht finanzierbar. Zumindest nicht ohne die Preise auf die zu erwerbenden Produkte zu erhöhen. Und ein solches Vorgehen scheint für das Unternehmen derzeit kein realistisches, kundenorientiertes Szenario zu sein.

Aldi trifft auf gut vorbereitete Konkurrenz

Sollte sich Aldi doch entscheiden, in weiteren Städten einen Lieferdienst für frische Lebensmittel zu starten, wäre regional die Konkurrenz ohnehin bereits groß. Denn nicht nur Rewe bietet in einzelnen Regionen schon die Lieferung von Nahrungsmitteln an. Auch Edeka tut dies: über eine Beteiligung am niederländischen Start-up Picnic. Und für Liefer-Start-ups wie Gorillas und Flink wäre ein bundesweiter Start eines Lieferdienstes von Aldi ein Schlag ins Kontor. Sie kämpfen schon jetzt vielerorts ums Überleben und noch ein großer Wettbewerber als Konkurrent könnte schneller zu einem Aus führen, als manchem Kunden aktuell realistisch erscheinen mag.

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Bolli

    Dann geh doch zu NETTO
    😇😇🥶🥶

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  2. Nutzerbild Guhr Karin

    Leider hat mich dieser Sitz nicht überzeugt

    Mir tut er nicht gut

    Würde den gern zurückgeben

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  3. Nutzerbild Hans Dreyer

    das Traurige daran wir sorgen dafür das Die immer Reicher werden und Arbeitsplätze verschwinden ,genau die Jobs für alleinstehende mit Kindern . Können ja bald auch in den Stall füttern und saubermachen Schlachten damit Aldi etc *nur noch* Geld kassiert.

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