Renault-Chef warnt: Tesla wird zum Problem

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Tesla, der US-amerikanische Elektroautobauer, hat vor Kurzem seine Preise gesenkt. Zudem gilt er bei vielen Käufern als Spitzenreitern in seinem Segment. Dadurch baut der Konzern einen gewaltigen Druck auf die Konkurrenz auf. Das sieht Renault-Chef Luca de Meo als echtes Problem.
Logo des US-amerikanischen Elektroautobauer Tesla.
Renault-Chef warnt: Tesla wird zum ProblemBildquelle: Austin Ramsey / Unsplash

Tesla Konzern-Chef Elon Musk könnte mit seiner ständig wechselnden Preisstrategie dem Ansehen von Elektroautos bei den Kunden schaden, warnte Renault-Chef De Meo in einem Interview mit der Financial Times. Somit würden sie das Vertrauen in den Wert ihrer Fahrzeuge verlieren, fügte De Meo hinzu. Für viele bekannte Autobauer sind Elektrofahrzeuge noch nicht ein so gutes Geschäft wie bislang Verbrenner. Der Grund dafür sind die hohen Kosten der jeweiligen Batteriepakete für Langstrecken geeignete Fahrzeuge.

Renault-Chef warnt vor Tesla: Sind alle E-Autos nun gefährdet?

2020 übernahm De Meo den Chefposten des Unternehmens und machte es seither effizienter. Allein im vergangenen Jahr erreichte Renault eine operative Marge von 5,6 Prozent, im Vorjahr waren es nur 2,8 Prozent. Gleichzeitig konzentrierte sich Renault auf den Verkauf höherpreisiger Autos. Absatzwachstum ist für den Konzern nicht mehr das zentrale Ziel.

Trotz allem werde Renault den Wert seiner E-Autos „schützen“, erklärte de Meo. Dies bedeutet aber auch zugleich, dass Renault sich in nächster Zeit keine Preissenkungen erlauben kann. Ähnlich sieht es auch bei Volkswagen aus. Kurz nach Teslas Bekanntgabe der Preissenkung teilte VW-Chef Oliver Blume mit, dass es keine Nachlässe bei VW und seinen Marken geben wird. Im Gegenteil, der Hersteller hat bei Verbrennern die Preise gar angehoben.

Probleme und Lösungen in der Branche

Die Versorgung mit Halbleitern, Probleme bei der Logistik und die höheren Kosten fordern die Branche weiter heraus. Dadurch bleibt die Lage nicht nur für Renault, sondern auch für andere Autohersteller angespannt. De Meo ist der Meinung, dass Renault „das Potenzial hat, ein antizyklischer Akteur zu sein“, der im kommenden Jahr seine Preise erhöhen und seine Gewinne steigern kann.

Künftig werde der französische Autobauer gemeinsam mit Nissan und Mitsubishi in einer Auto-Allianz die Herausforderungen der Branche angehen. Im Februar haben die Unternehmen sich zu ihrer Neuausrichtung für die nächsten 15 Jahre geäußert. Die französisch-japanische Auto-Allianz plant gemeinsame E-Mobilität-Aktivitäten in Lateinamerika, Indien und Europa.

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10 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Alex

    Ich sehe eher bei der Einstellung des Herrn de Meo das Problem, leider fährt Renault jetzt auch die Schiene wie die meisten Automobilhersteller Vollelektrische Fahrzeug nun mehr gezielt im hochpreisigem Segment anzubieten und den Kleinwagen Bereich komplett auszuschließen (siehe den Twingo Electric und die Zoe die in naher Zukunft eingestellt werden). Das ganze wird dem Absatz bei den Elektrofahrzeugen einen mächtigen Dämpfer geben, was aber für den Umstieg wichtig ist Ich selber habe meinen Fuhrpark letztes Jahr gegen eine Zoe und einen Twingo Electric ausgetauscht, was vor dem Preisboom für z.b. den Twingo noch für unter 15k machbar war. Davon können wir uns jetzt wohl verabschieden, sehr Traurig

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    • Nutzerbild MICHAEL

      Lieber Alex, gut informiert ist anders. Der Zoe wird durch einen elektrischen R5 ersetzt und nicht einfach eingestellt, der Twingo aus der Kooperation mit Smart erhält mit dem R4 ebenfalls einen Nachfolger. Technik entwickelt sich hier weiter in Verbindung mit Tradition. Ich finde das gut.

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      • Nutzerbild Alex

        Lieber Michael, informiert bin ich gut genug ;), verfolge das Thema und bin über kommende Modelle gut informiert. Für mich ist der R4 kein Nachfolger für den Twingo, besonders auf den Preis, der wird zwar auf unter 30k geschätzt was durch die sinkende Umweltprämie aber sehr wahrscheinlich immer noch einen Endpreis von über 20k machen wird und das ist für die Masse für die Fahrzeugklasse zum Großteil nicht umsetzbar. Denn einen Twingo gab es ja schon für unter 15k. Die einzige Hoffnung hab ich da noch an Citroen, der Oli ist ein super Concept das bis max 25k vor Abzug angepriesen ist, zwar nicht soviel Schnick Schnack drin woran man sich meiner Meinung nach gewöhnen muss. Lieber Back to the Basics als unnötig Recourcen verschwenden nur um sich alles bis zum kleinen Zeh Massieren zu lassen

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  2. Nutzerbild Andrej u.

    Jaaa, sollen die die Preise ja Erhöhen, mach nix, aber dann nicht wundern warum die Leute Kein Auto mehr leisten können!! und Sorry für ein Renault bezale ich kein 40 – 50K. dafür Kaufe ich mir lieber ein Japanische Auto (Mazda, Honda, Subaru, usw.) und in nächsten Jahren wird immer noch schlimm die Auton in deutschland zu verkaufen, Arbeitsplätze fallen weg, weniger Menschen Bekommen Mehr gehalt. Alles ist teuere geworden, und Auto wird nach hinten geschoben. Viel Spaß, ich hab mir schon Popkorn gekauft, und schaue es weiter. 🙂

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  3. Nutzerbild Fylip

    Die Strategie von Renault ist kongruent mit der anderer EU Autobauer.
    Was ist die (hoffentlich) logische Konsequenz der Konsumenten? Sie wandern ab zu anderen Autobauern, die eine andere Strategie fahren.
    So lange es solche Autobauer gibt, sollte das auch genutzt werden.
    Kauft Tesla, Ford, BYD, GreatWall, Hyundai/ Kia und meidet EU Firmen.
    Damit glättet sich das Problem.

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  4. Nutzerbild Ronald Maigler

    Ich wollte es lange nicht glauben, leider hat die Deutsche bez. Europäische Mobilbranche die letzten 10 Jahre den Kopf in den Sand gesteckt und und die E-Mobilisierung ignoriert, jetzt verfällt sie in destruktiven Aktionismus und exteralisiert eigenes Versagen.

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  5. Nutzerbild Wolfgang Hage

    Typisch für die europäische Autoindustrie. Erst verpennt sie den Fortschritt und nun am Heulen, weil andere es besser können. Wen man 10 Jahre länger braucht als alle anderen sollte man den Ball flach halten. Und dann wieder einmal die falsche Richtung eingeschlagen, was natürlich auch auf die dümmliche Politik in Europa zurückzuführen ist. Statt innovativer Wasserstofftechnik Brennstoffzellen oder Methanol kopiert man Althergebrachtes und das auch noch schlecht. Langst haben Leute wie Musik erkannt, dass die Battertechnik keine. akzeptierte Dauerlösung und viel zu teuer ist… von den Umweltproblemen ganz zu schweigen. Und ausgerechnet der Bereich,der halbwegs Sinn für die Batterietechnik machte, wird jetzt totgeredet. Was nützen der Umwelt highend Hightech Fahrzeuge, die sich kaum einer leisten kann. Nix ! Und inzwischen klaut die selbstverschuldete Inflation der europäischen Volkswirtschaften auch noch dem Teil der Mittelschicht das Geld, das sie vor wenigen Jahren noch für Neuanschaffungen zur Verfügung hatte. Für die Europäer sehe ich schwarz. stört mich das? Nein. Die Marktwirtschaft hat. ihre Spielregeln. Wer also immer nur labert und schwatzt und sich auf staatliche Unterstützung verlässt muss vom Markt verschwinden.

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  6. Nutzerbild Kurt Wolf

    Ich fahre Diesel solange es Diesel zu kaufen gibt.Ich komme überall hin ohne ständig nachsehen zu müssen, ob die Batzerie noch Leistung hat.

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  7. Nutzerbild Mr. Q

    Meine Güte, was für ein Artikel.
    Erst erhöht Tesla um 10000€ und senkt dann um 6000€ und plötzlich ist es ein Problem?
    Wieso meinen ständig irgendwelche höhergestellten Leute, dass die Bevölkerung verblödet ist?

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  8. Nutzerbild Johannes Rotzetter

    Wenn China mit einem Kleinwagen ,änlich zoe, kommt, zum halben Preis können die Europäer zusammenpacken ,Die Europäer sollten sich etwas einfallen lassen und zwar schnell! Schade

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