Private Haushalte verbrauchen zu viel Gas – Verbrauch müsste um 30 Prozent sinken

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Deutschlands private Haushalte verbrauchen laut Experten immer noch zu viel Gas. Laut einer bundesweiten Studie des Potsdam-Institut für Klimaforschung müsste der Gasverbrauch um ganze 30 Prozent sinken. Ansonsten droht eine ernsthafte Mangellage.
Private Haushalte verbrauchen zu viel Gas - Verbrauch müsste um 30 Prozent sinken
Private Haushalte verbrauchen zu viel Gas - Verbrauch müsste um 30 Prozent sinkenBildquelle: nitpicker / ShutterStock.com

Trotz steigender Energiepreise verbrauchen private Haushalte laut einer Studie immer noch zu viel Gas. Das Potsdamer-Institut für Klimaforschung hat im Auftrag des Bundes eine landesweite Studie durchgeführt. Um einer ernsthaften Mangellage aus dem Weg zu gehen, müsse der Gasverbrauch um ganze 30 Prozent sinken. „Die Industrie hingegen reagiert deutlich sensibler auf die hohen Preise: Bisher ist der industrielle Gaseinsatz im Jahr 2022 um etwa 20 Prozent gegenüber den Vorjahren zurückgegangen“, heißt es in der veröffentlichten Studie.

Privatkunden verbrauchen zu viel

Die Wissenschaftler aus dem Kopernikus-Projekt Ariadne hatten verschiedene Modelle und Szenarien in der Studie durchgerechnet, wie die Bundesrepublik aus der Gas-Krise finden kann. Dabei stellte sich heraus, dass Klimaschutz und Energiesicherheit sich miteinander vereinbaren lassen. Die Verringerung des Gasverbrauchs würde zu einer CO2-Minderung von bis 50 Millionen Tonnen pro Jahr führen.

Privaten Gaskunden haben das größte Einsparpotenzial beim Heizen. Die Raumtemperatur könne um ein bis zwei Grad runtergedreht werden. Zudem solle nicht mehr im Dauerbetrieb geheizt werden, sondern nur nach dem jeweiligen Bedarf. „Zusammen mit einem beschleunigten Hochlauf von Wärmepumpen, dem Anschluss an Fern- und Nahwärmenetze und einer stärkeren energetischen Sanierung des Gebäudebestands ließen sich im Gebäudesektor kurzfristig gut 30 Prozent des Gasbedarfs einsparen“. Das erklärt der Vizeleiter des Ariadne-Projekts vom Potsdam-Institut für Klimaforschung, Gunnar Luderer.

Ampel-Koalition stellt zwei Maßnahmen vor

Aufgrund der immer weiter ansteigenden Energiepreise will die Ampel-Koalition Gaskunden mit einer Preisbremse entlasten. Darauf soll auch eine Strompreisbremse folgen. Medienberichten zufolge will das Bundeswirtschaftsministerium beide Maßnahmen ähnlich gestalten und zum gleichen Zeitpunkt einführen. Die Subventionen für einen Basisverbrauch von Strom und Gas soll es demnach noch geben. Die Entlastungen können durch die Stadtwerke weitergegeben werden.

Der aktuelle Regierungsstreit um den Weiterbetrieb der drei in Deutschland verbleibenden AKW sagte PKI-Forscher Loderer, der Effekt auf den Gasverbrauch werde unterschätzt. Die Laufzeitverlängerung bis Mitte April 2023 führe „vor allem zu zusätzlichen Stromexporten und senkt die Klimagasemissionen, trägt aber nur unwesentlich zu Gaspreisspaltungen in Deutschland bei.“

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Ixh verstehe nicht, warum soll der Gasverbrauch sinken?
    Angebot und Nachfrage.
    Ich lebe doch nicht in China oder Nordkorea, wo auf Parteibefehl alles geregelt wird.
    Nur weil manche Politiker auf Krieg stehen. Müssen die Bürger noch lange nicht mitspielen.

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  2. Nutzerbild Dennis

    Wie soll ich noch 30% sparen?
    Die Heizung läuft schon immer am Tage nur auf 20°
    Nachts von 22-6 auf 18°
    Soll ich auf 10° stellen? Wer bezahlt dann die Schäden durch Schimmel?
    Diese Pauschalisierung und der „Größenwahn“ in den Angaben der Spareffekte muss mal aufhören.

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  3. Nutzerbild Timo Jan Knoll

    Die Frau oder der Herr wo so einen Artikel schreibt und ins Netz stellt kann doch mit gutem Beispiel voran gehen und gut ist. Jedem wie er mag. Diesen Schuh werde ich mir jedenfalls nicht anziehen. Dafür habe ich kein Auto. Aber meine Heizung ist auch Nacht s oder wenn ich arbeite aus. Von daher.

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